Die Umgestaltung rund um die Plaça de les Glòries Catalanes in Barcelona ist eines der derzeit ambitioniertesten Projekte der Stadt. Dabei soll der früher vom Verkehr dominierte Bereich in eine grüne, fußgängerfreundliche Zone verwandelt werden. Ein zentraler Baustein ist das aktuell größte Sozialwohnungsbauprojekt Barcelonas: ein aus vier zusammenhängenden Blöcken bestehendes Ensemble mit 238 Wohnungen namens Illa Glòries.
Über den Aufschwung sozialer Wohnungsbauprojekte im Ballungsraum Barcelona berichtete die BauNetz WOCHE #598. Seitdem sind zahlreiche weitere Projekte entstanden – etwa ein Holz-Geschossbau von Peris+Toral, ein Wohnkomplex von HArquitectes oder ein fünfteiliges Ensemble von MIAS mit Coll-Leclerc. In diese positive Entwicklung reiht sich das Projekt Illa Glòries ein, das mehr als 800 Menschen bezahlbaren Wohnraum bieten soll.
Der Masterplan für das Ensemble, das im Auftrag der städtischen Entwicklungsgesellschaft Institut Municipal de l’Habitatge de Barcelona (IMHAB) entsteht, stammt von Cierto Estudio (Barcelona). Die konkrete Ausgestaltung der vier Blöcke wurde unter verschiedenen Büros aufgeteilt. Der gesamte Komplex ist zwar noch nicht ganz fertiggestellt, dafür aber Block C mit 67 Einheiten. Dieser rund 4.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassende Teil entstand nach Plänen von Vivas Arquitectos und Pau Vidal (beide Barcelona), die bereits mehrfach ähnliche Projekte zusammen realisiert haben.
Man könnte meinen, die pragmatische Aufteilung in Block A,B,C und D wecke keine weitere Inspiration. Der von Vivas Arquitectos und Pau Vidal gestaltete Block C jedoch heißt nicht nur so, sondern zeichnet auch im Grundriss die Form des Buchstabens nach. Das Gebäude verfügt über neun Stockwerke mit je sieben Wohnungen pro Geschoss. An der Fassade zur Gran Via kommen zwei weitere hinzu, sodass sich das Volumen hier als Elfgeschosser präsentiert.
Zentrale Gestaltungselemente der Stahlbetonkonstruktion ist die Erschließung über Laubengänge. Ab dem fünften Stockwerk ermöglichte das Fehlen des Blocks B die Neuausrichtung der Wohnungen nach Süden und die Verlegung der Laubengänge an die Nordfassade. Zwischen den Wohneinheiten befinden sich Terrassen, die gemeinschaftlich genutzt werden können. Diese sind nicht nur von den Wohnungen selbst, sondern auch über die Laubengänge zugänglich. Wesentlich ist außerdem die beidseitige Ausrichtung der Einheiten, wodurch Querlüftung und Tageslichteintrag optimiert werden konnten. Die Kosten für das Projekt werden mit rund 10 Millionen Euro beziffert. (dsm)
Fotos: José Hevia
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Vivas Arquitectos realisierten unlängst einen weiteren Sozialwohnungsbau gemeinsam mit EXE Arquitectura sowie ein Wohn- und Tageszentrum für Obdachlose, beides ebenfalls in Barcelona.
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Alfons Denninger | 12.05.2025 20:42 Uhrin zwei jahren...
... haben sich die leute das haus aber vielleicht auch gut angeeignet. die halboffenen zonen finde ich interessant, das schafft im besten fall ein stück soziale kontrolle im besten sinn.
und genügend feuerlöscher hats ja scheinbar auch.