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15.04.2014

Goodbye Rudi

Shortlist für taz-Wettbewerb in Berlin


Vor wenigen Wochen hatte der Springer-Konzern seine Pläne für ein neues Verlagshaus von OMA verkündet, nun folgen die ewigen Antagonisten von der taz und planen ebenfalls einen Neubau. Wo es bei Springer allerdings gleich um das Arbeiten der Zukunft ging, sind die Gründe bei der taz etwas profaner. Die beiden Gebäude in der Rudi-Dutschke-Straße platzen aus allen Nähten und schon seit längerem müssen zusätzliche Flächen teuer angemietet werden. Im neuen Haus, das nur ein paar Meter weiter an der Friedrichstraße als Teil des Kreativquartiers rund um die Akademie des Jüdischen Museums entstehen soll, werden dann wieder alle Ressorts versammelt sein.

Das landeseigene Grundstück erhält die Verlagsgenossenschaft per nutzungsgebundener Direktvergabe, weil das Projekt die angestrebte Mischung vor Ort perfekt ergänzt. Fast 20 Millionen Euro soll der Neubau kosten, der, taz-typisch, zu einem guten Teil durch die Genossen finanziert werden könnte. Dass ein solches Projekt nach all den Rettungskampagnen überhaupt denkbar ist, gilt der Redaktion darum auch als Beweis für das Funktionieren des eigenen Geschäftsmodells. Denn kaum durch Werbung finanziert, ist die Zeitung bisher gut durch die Krise der Printmedien gekommen.

Als erster Schritt auf dem Weg zum Neubau, der schon 2017 bezogen werden könnte, wurde im Februar ein Wettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren ausgeschrieben. Jetzt wurde eine Shortlist mit 18 erfahrenen und 7 jungen Büros vorgestellt, die aus über 300 Bewerbern ausgewählt worden waren. Das Auswahlgremium bestand neben Vertretern der taz und des Bezirksamts aus den Architekten Arthur Numrich, Ingrid Hentschel und Klaus Blättner. Das vollständige Teilnehmerfeld:

Augustin und Frank Architekten (Berlin), a2f architekten (Berlin),
Behnisch Architekten (Stuttgart), BIG - Bjarke Ingels Group (Kopenhagen), Brandlhuber+ Emde Schneider (Berlin), ARGE carpaneto.schöningh architekten und CKA (Berlin), CKRS Clarke Kuhn und Rozynski Sturm Architekten (Berlin), e2a eckert eckert architekten (Zürich), Glass Kramer Löbbert Architekten (Berlin), gpy arquitectos (Santa Cruz de Tenerife), heneghan peng architects (Berlin), Holzer Kobler Architekturen (Zürich), kadawittfeldarchitektur (Aachen), Kraus Schönberg Architekten (Hamburg), Marte.Marte Architekten (Weiler), ARGE MARS Architekten und Architekturbüro Creutzfeldt (Berlin), Max Dudler (Berlin), mvm architekt und starke architektur (Köln), Morales De Giles Arquitectos (Sevilla), Richter Musikowski (Berlin), rundzwei Reeg und Dufour (Berlin), Schaltraum Architektur (Hamburg), schulz & schulz architekten (Leipzig), Staab Architekten (Berlin), TPMT Architekten (Berlin)

Etwas braver als bei Springer geht es bei der taz also schon zu, sind es doch vor allem kleine und mittlere Büros, die, bis auf wenige Ausnahmen, für eine eher konventionell-werthaltige denn experimentelle Architektur stehen. Es wäre interessant zu erfahren, ob das bereits  am Bewerberfeld lag oder erst durch die Vorauswahl so entschieden wurde. Umso bemerkenswerter ist darum die Teilnahme von Bjarke Ingels, der als einziger Star der Shortlist auch schon in der letzten Runde des Springer-Wettbewerbs vertreten war. Die Saga um Rem Koolhaas und seinen berühmtesten Schüler geht im Berliner Zeitungsviertel also in die nächste Runde.

Fest stehen wird das Ergebnis des Wettbewerbs voraussichtlich Mitte Juli. Der Jury gehören neben den taz-Vertretern und der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher unter anderem auch Gerhard Spangenberg, der Architekt des alten taz-Neubaus, Matthias Sauerbruch, Christa Reicher und der Architekturhistoriker Martin Kieren an. (sb)


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Die taz-Belegschaft in der Rudi-Dutschke-Straße

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Das Rudi-Dutschke-Haus mit dem Anbau von Gerhard Spangenberg (links)

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Der Anbau von Gerhard Spangenberg

Der Anbau von Gerhard Spangenberg

Kampf der Weltanschauungen: Umbenennung der Koch- in Rudi-Dutschke-Straße, 2008

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