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12.01.2022

Erdung im Cluster

Schulerweiterung in Vorarlberg von Pedevilla Architekten


Aus der Volksschule Hofen im Zentrum der Vorarlberger Gemeinde Frastanz ist nach umfassender Transformation das Bildungszentrum Frastanz-Hofen geworden. Dieses umfasst nun neben der Grundschule (deren Räumlichkeiten auch von Vereinen und der Gemeinde genutzt werden) einen Kindergarten und eine Kinderbetreuung. Dazu wurde das bestehende, in den 1950er Jahren errichtete Schulgebäude im laufenden Betrieb saniert und um vier Flügel erweitert.

Der Entwurf dafür kam vom Südtiroler Büro Pedevilla Architekten (Bruneck), das sich im 2017 entschiedenen internationalen Wettbewerb durchsetzen konnte. Die Baukosten des von der Marktgemeinde Frastanz beauftragten Bauvorhabens beliefen sich auf 19,8 Millionen Euro. Für seinen nachhaltigen Gestaltungsansatz erhielt das Projekt 2021 den Österreichischen Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit, wobei die Jury auch das auf Altersdurchmischung beruhende pädagogische Konzept lobend hervorhob.

Der ganz in Rot gehaltene Schulkomplex weist nun ein Gesamtvolumen von 27.500 Kubikmetern auf. Die Kubatur folgt einer einfachen, kompakten Geometrie. Die neuen Flügel erweitern den Bestandsbau an den Seiten, offene Innenhöfe verbinden das Gebäude mit den naturnah gestalteten Außenbereichen. Das Motiv des Satteldachs bestimmt nicht nur die äußere Erscheinung, sondern setzt sich auch im Inneren fort.

Vorbild sei die dörfliche Struktur des Ortskerns gewesen, so die Architekt*innen. Den Mittelpunkt der Anlage bildet der sogenannte Marktplatz. Er fungiert als Ort der Begegnung und des Austauschs zwischen den verschiedenen Nutzer*innengruppen. Vom Marktplatz werden die unterschiedlichen Nutzungen erschlossen, darunter die vier Cluster des Grundschulbereichs. Jeder Cluster weist fünf Räume auf, die wiederum um ein halboffenes „Forum“ herum organisiert wurden. Auch neue Sport- und Werkräume sowie mehrere Musiksäle sind im Zuge der Erweiterung entstanden. Kita und Kinderbetreuung teilen sich einen Eingang, während die Schule über ihren eigenen Zugang verfügt.

Bei der Materialpalette setzten Pedevilla Architekten auf „Erdung“. Um ein „Gefühl des Zuhause-Seins“ ebenso wie ein gesundes Raumklima zu befördern, lag der Fokus auf Behaglichkeit, Natürlichkeit und hoher Verarbeitungsqualität. Zum Einsatz kamen regionale, vertraut wirkende Baustoffe wie handverriebene Kalkputze mit lokalen Zuschlägen sowie Tannen- und Ahornholz. Die Oberflächen blieben weitgehend unbehandelt. (da)

Fotos:
Gustav Willeit


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