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27.01.2020

Portugal trifft Schweiz

Schule von Ricardo Bak Gordon und Bernhard Maurer in Romanshorn


Mit etwas über 11.000 Einwohnern ist Romanshorn eine der größeren Ortschaften auf der Schweizer Seite des Bodensees. Im Stadtteil Weitenzelg entsteht derzeit ein Schul- und Freizeitzentrum für Kinder und Jugendliche. Den Eingang dieses Campus bildet der von der Arbeitsgemeinschaft Ricardo Bak Gordon Arquitectos aus Lissabon und dem Büro von Bernhard Maurer aus Zürich entworfene Neubau für die Sekundarschule Weitenzelg. Die beiden Architekten lernten sich in in der portugiesischen Hauptstadt kennen, in der Maurer ein Jahr lang lebte.
 
Das Schulhaus ersetzt zwei in die Jahre gekommene Bestandsbauten des Campus. Zusammen mit einem bereits existierenden Gebäudeteil aus dem Jahr 2000 formt es eine räumlich und funktionelle Einheit. Eine entlang der gesamten Fassade laufende Galerie bildet den Übergang zum ebenfalls von der Arbeitsgemeinschaft überarbeiteten Bestandsbau – und bietet bei schlechtem Wetter während der großen Pause ein Dach überm Kopf. Durch den kompakten Entwurf bleibt noch genug Raum für künftige Ergänzungen auf dem Grundstück des Campus.
 
Der portugiesische Einfluss im ansonsten schweizerisch-sachlichen Bau zeigt sich in der mit Kacheln verkleideten Fassade. Auch in den Bezeichnungen der Räume wird die Verbindung deutlich: Der mit einem Baum begrünten Innenhof wird zum Patio, die Aula zum Salão. Beide Elemente bilden den Gebäudekern, der von umlaufenden Korridoren erschlossen ist. Darum herum sind alle Klassenzimmer und Gruppenräume angeordnet.
 
Die Materialisierung im Innenraum gliedert den Baukörper in drei Abschnitte: Eine Kernzone, eine Bewegungszone und die Lernräume. Der Salão mit seinen Holzoberflächen soll als Wohnzimmer wahrgenommen werden. Die eher hektische Bewegungszone, also Treppenhäuser und Korridore sind in Sichtbeton gehalten, der Fußboden besteht aus pigmentiertem Hartbeton. Die Klassenzimmer bezeichnen die Architekten als „Schulstube“, klassisch ausgestattet mit weißen Wänden und hölzernen Schrankfronten.
 
Das Gebäude ist vertikal ausgerichtet, der Hauptzugang erfolgt über den Pausenhof. Weitere Ausgänge orientieren sich nach Norden zum Mensagebäude und nach Westen zum Spielplatz. Ein zentrales, offenes Treppenhaus bildet das Rückgrat des Schulbaus, es wird ergänzt durch zwei kleinere Nottreppenhäuser, die einander diagonal gegenüber liegen. Da die Korridorflächen nicht als Fluchtwege dienen müssen, konnten sie als Erholungs- und Bewegungsräume ausgestaltet werden. Ein das Gebäude dominierendes Sheddach sowie über zwei Stockwerke führende Lichtschächte leiten Tageslicht ins Gebäude. (tl)

Fotos: Rasmus Norlander


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Gute Kombi: Schweizer Sachlichkeit mit portugiesischen Einflüssen.

Gute Kombi: Schweizer Sachlichkeit mit portugiesischen Einflüssen.



Wächst ja noch: Baum im zentralen Patio.

Wächst ja noch: Baum im zentralen Patio.

Der Salão bildet zusammen mit dem Patio den Kern des Schulgebäudes.

Der Salão bildet zusammen mit dem Patio den Kern des Schulgebäudes.

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