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17.01.2011

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Süßer Grund

Schule in Berlin von AFF fertig


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Berlin-Adlershof im Südosten der Stadt war zu DDR-Zeiten vor allem als Standort des staatlichen Rundfunks bekannt. Nach der Wende wurde hier ein weitläufiger Wissenschafts- und Forschungspark mit zum Teil bemerkenswerten Instituts- und Unternehmensneubauten errichtet. Weniger bekannt ist, dass Adlershof auf der anderen, östlichen Seite der Ausfallstraße Adlergestell auch ein ganz normales, gründerzeitliches Wohnquartier ist. Hier befindet sich die vom damaligen Stadtbaurat Ludwig Hoffmann erbaute, heute nach Anna Seghers benannte Oberschule, die mit ihren neugotischen Formen und ihren gelben und roten Klinkern typisch für die Zeit um 1900 ist.


Ein bemerkenswerter Neubau des Berliner Büros AFF Architekten, in zweiter Reihe auf dem Schulgrundstück an einer Gasse namens „Süßer Grund“ gelegen, ist jetzt dazugekommen. Dieser Neubau wurde durch die Teilnahme der Anna-Seghers-Schule an einem bundesweiten Pilotprojekt zur Entwicklung von Gemeinschaftsschulen für die Unterrichtsräume der Grundstufenklasse erforderlich. Als Baufeld wurde der brachliegende Schulgarten ausgeschrieben. Die Architekten entwickelten einen charaktervollen Bau, „der dem Ziel eines gemeinschaftlichen Lernortes und dem Anspruch des größtmöglichen Erhaltes von Baumbestand des Schulgartens folgt“.

Mit variierenden Klassen- und Gruppenräumen legt sich das zweigeschossige Gebäude in Form eines asymmetrischen, schiefwinkligen „U“ um den nach Süden ausgerichteten, gemeinsamen Pausenhof. So definiert es auf der einen Seite einen offenen Freiraum, auf der anderen Seite grenzt es den Übergang zur Wohnbebauung ab.

Die in Größe und Lage in der Fassade variierenden Öffnungen „bieten von außen szenische Einblicke in die Lern- und Freizeitbereiche der Kinder. Von innen sind sie bewegte Bilder mit sich jahreszeitliche verändernden Baumausschnitten und bunten Spielgeräten“. Die Lochblechblenden vor einigen Fenstern und die auffällig „gepunktete“ Wärmedämmverbundfassade folgen Schablonen, die vom Muster eines militärischen Tarnnetzes stammen.

In einem weiteren Bauabschnitt haben die Architekten einen Aufzugsturm an den Altbau von Ludwig Hoffmann angebaut, der eine gestalterische Verbindung zum Grundschul-Neubau herstellt.

Alle Fotos: Hans-Christian Schink, Berlin


Video:


Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA.

Zum Thema:

Eine Schutzhütte von AFF Architekten bei www.designlines.de


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Kommentare

10

el em | 10.02.2011 20:57 Uhr

Neidlos zugegeben: ein tolles Ding!

Ein wunderschönes Gebäude und prima in den Kontext eingebunden! War schon da und ich wäre dort SEHR GERNE Kind gewesen!! Dagegen habe ich in einer Art Platte gelernt, sowie wahrscheinlich die Meisten von uns - aber vielleicht fanden das die meckernden Kollegen hier sehr ansprechend und kinderfreundlich...? Liebe Kritiker, macht das erstmal besser! Und vor allem: überdenkt Eure fragwürdige Haltung!! - Es sollte hier langsam mal wieder aufwärts gehen mit dem Missgunst-Verhalten der Architekten unter einander.... (!)

9

eine Kollegin | 02.02.2011 21:48 Uhr

von Außen sehr gut gelungen.....

finde ich das neue Haus. Innen hätte ich mir eine zurückhaltendere und neutralere Farbe gewünscht und die diffuse Lochdecke weggelassen. Das mit der Lochdecke habe ich auch einmal gemacht (wenn sie wenigstens ein glattes Randfries hätte) und ewig bereut. Die Gründe warum so etwas passiert kenne ich deshalb sehr gut. Sie scheint ja auf den ersten Blick zur Fassade zu passen, kommt aber qualitativ niemals an diese heran. Wie gesagt - kann passieren...

8

Schweizer | 19.01.2011 13:59 Uhr

Orientalisch

....jaja...das geht in Teutschland schon gleich garnicht und kann daher natürlich nur "selbstverliebt" sein. Faschen UND "orientalisches" Muster sind geradezu ein architektonisches Oxymoron oder mindestens ein böser Fauxp....nein! in einem deutschen Forum auch keine französischen Fremdworte! Architektur sollte natürlich auch immer den Gardinengeschmack der Sekretärin berücksichtigen, versteht sich! Wo kommen wir den sonst hin?! Wie eine Fassade "Leben durch Benutzung" erhält, würde ich gerne verstehen. (aber nein...würde ich eigentlich lieber nicht so gerne...)Nach dieser Logik wäre die Fassade eines jeden ach noch so drögen Hauses ein Hingucker, wenn nur die Menschen dahinter "richtig" lebten. Ich halte mich da doch lieber an das, was ich in Ausbildung und durch Erfahrung gelernt habe: Architektur entsteht durch sorgfältiges, absichtsvolles, planerisches Wollen (die schamlosen "Gesten" der Architekten) und nicht durch Zufall und "Leben". Architektur ohne Architekten gibt es nicht. Da nehme ich auch gegebenenfalls ein paar Selbstverliebtheiten (individuelle Präferenzen und Eigenheiten) gerne in Kauf. (Aber wer sind wir, dass wir das ohne Kenntnis der Planungsgeschichte des Hauses und/oder der Beteiligten im konkreten Fall beurteilen könnten.)

7

gnoot lasser | 18.01.2011 16:53 Uhr

musteritis

da man ja mal wieder keine grundrisse zu sehen bekommt, bleibt einem kaum was übrig, als nur die fassade zu bewerten. und das ornament wirkt mir doch etwas sehr orientalisch, gerade im zusammengang mit den faschen. hat wohl eher nix mit dem gebäude zu tun, also wieder mal nur ne selbstverliebte geste.

aus eigener erfahrung mit solchen fassadenmustern kann ich nur sagen, dass sobald das gebäude okkupiert wird, die gardinen in dem büro der sekretärin (beispiel) aufs scheusslichste mit dem muster kontrastiert. so ne fassade kriegt schon von alleine genug leben durch benutzung. deshalb besser sein lassen!

kontrast aussen innen mit dem gelb finde ich gut.

6

peter | 18.01.2011 15:58 Uhr

auch

die ornamente als antivandalenmittel? allgemein
macht es fuer kinder eher wenig aus, ob man es bunt macht oder nicht...

5

Hein Mück | 18.01.2011 14:17 Uhr

Die armen Kinder,

die in diesem Papageienkäfig lernen sollen; einfach grauenhaft

4

kein Architekt | 18.01.2011 13:53 Uhr

Zu perfekt

Baukünsterlisch sicherlich anspruchsvoll und gut gemacht. Aber wäre ich als Kind gerne in so eine Schule gegangen? Eher nicht. Der karge Innenhof mit dem einsamen Trampolin wirkt alles andere als freundlich und einladend. Und warum müssen zur Zeit alle Schulen und Kindergärten neongelb, neongrün oder neonpink ausgemalt sein? Weil Kinder es gerne bunt und fröhlich mögen? Dann sollte man doch lieber neutrale, rauhe Innenräume entwerfen, die sie sich selbst erobern, anmalen und mit Bildern behängen können. Was man hier an Räumen sieht, ist vielleicht einfach zu perfekt und zu glatt. - Toll ist allerdings das Zusammenspiel von Fassade, Fenstern und Oberfächenstruktur.

3

Rudolf Blatt | 17.01.2011 22:24 Uhr

Schule von AFF

Und dies ist beachtenswert, pädagogisch gut, Kinderfreundlich und künstlerisch Wertvoll. Hier lernt unser Nachwuchs fürs Leben. Na dann, wenn ihr meint.

2

Gerd van der Mulde | 17.01.2011 19:20 Uhr

schön....

gelb eingefärbt für die bauwelt.....

1

auch ein | 17.01.2011 17:18 Uhr

architekt

wäre interessant wie das muster auf die wand kam..........

 
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