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18.03.2019

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Ästhetik des Rohbaus

Schulcampus für Mädchen im indischen Pune von Case Design


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Begabten Mädchen Indiens eine umfassende Ausbildung auf hohem Niveau zu ermöglichen und sie für künftige Führungspositionen zu qualifizieren – mit dieser Mission hat die Leadership Foundation of India 2015 die Avasara Academy nahe der Stadt Pune ins Leben gerufen. Masterplan und Architektur für den Oberschulcampus stammen von Case Design (Mumbai), deren Entwurf unter dem Titel „A School in the Making“ bereits bei der 16. Architekturbiennale in Venedig in der Arsenale-Ausstellung präsentiert wurde. Das Netto-Nullenergiekonzept der Anlage entstand in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Transsolar KlimaEngineering (New York) und basiert unter anderem auf einer passiven Ventilation mit Luft-Erdwärmetauschern und einer detailliert geplanten Lenkung von Luftströmen durch die Gebäude mithilfe von integrierten Hohlräumen und farbenfroh gestalteten Solarkaminen auf den Dächern.

Das rund 1,74 Hektar große Schulgelände liegt an einem Berghang oberhalb des Dorfes Lavale und besteht aus einer Reihe von einfachen, die Ästhetik eines Rohbaus verkörpernden Gebäuden mit einer Gesamtbruttogrundfläche von 11.148 Quadratmetern. Sie sind in lockerer Formation auf dem Gelände platziert, der Masterplan zeigt sechs Volumen, die sich den Fotos von Ariel Huber zufolge teilweise noch im Bau befinden. Zwischen ihnen liegen Sportanlagen, Gärten, Terrassen und Höfe. Die viergeschossigen Häuser – jedes mit einem anderen Grundriss – beherbergen jeweils in den unteren beiden Stockwerken Unterrichtsräume, in den oberen beiden Schlaf- und Aufenthaltsräume. Hinsichtlich der Gestaltung standen die Architekten vor der Herausforderung, mit eher bescheidenem Budget eine angenehme Lernumgebung zu kreieren, die an das warme und feuchte Klima angepasst ist und zugleich Umwelt- und Ressourcen schont.

Sie lösten diese Bauaufgabe durch die Verbindung von regionalen Bautraditionen mit einem Betonskelett. Entstanden ist ein Zusammenspiel aus abgeschlossenen Innen- und überdachten Außenräumen. Die eingezogenen Mauern bestehen aus lokalem Stein. Der formale Minimalismus dieser Baukörper lässt viel Flexibilität bei der Raumaufteilung zu, sodass jedes Gebäude anders strukturiert ist. Großzügige Treppenhäuser und Flure sind als Gemeinschaftsflächen multipel nutzbar. Vorhangartig angebrachte Bambuselemente verschatten und vermitteln trotz aller Offenheit das Gefühl eines schützenden Gehäuses. Unterrichtsbereiche sind durch wandhohe Verglasungen markiert, Eingangsfoyers teils als Atrium mit doppelter Höhe ausgeführt. Für eine behagliche Atmosphäre im Inneren der Betonbauten sollen verschiedenfarbige Deckenanstriche, Türen und Fensterrahmen aus Teakholz, traditionelle Möbel sowie warmtonige Materialien sorgen. (da)

Fotos: Ariel Huber


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Kommentare

4

Grischa Leifheit | 20.03.2019 17:16 Uhr

Farbkonzept

Die wunderbare Farbgestaltung besorgte die dänische Künstlerin Malene Bach. Es lohnt sich auch die Betrachtung ihrer Arbeit beim Umbau einer Dorfschule in Norre Vium, die zusammen mit dem Architekten Erik Brandt Dam entstand.

3

macr | 19.03.2019 12:36 Uhr

Paysage

Eine gebaute Landschaft, magnifique.

2

Christian | 18.03.2019 19:58 Uhr

wunderschön

für mich ein extrem gut gelungenes Beispiel für guten, unaufgeregten Umgang mit Material, Farbe und Ort.

Und als deutscher Perfektionist bin ich hin- und hergerissen, ob der extrem gelassene Umgang mit Aufputzinstallation nich auch uns bei Gelegenheit ganz gut tun würde.

1

werker | 18.03.2019 17:24 Uhr

Schönes Projekt

Man ist ja schnell neidisch auf andere Klimazonen wenn man sowas sieht. Unabhängig davon tolles Projekt von großer Lässigkeit im Umgang mit Material und Oberflächen.

 
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Eines der von Case Design entworfenen Gebäude auf dem Campus der Avasara Academy.

Eines der von Case Design entworfenen Gebäude auf dem Campus der Avasara Academy.

Der Eingangsbereich ist als lichtdurchflutetes Atrium mit doppelter Höhe konzipiert.

Der Eingangsbereich ist als lichtdurchflutetes Atrium mit doppelter Höhe konzipiert.

Offene Treppenhäuser werden zu flexibel nutzbaren Gemeinschaftsflächen.

Offene Treppenhäuser werden zu flexibel nutzbaren Gemeinschaftsflächen.

Die Klassenräume sind in den beiden unteren Geschossen der Häuser untergebracht, während oben gewohnt wird.

Die Klassenräume sind in den beiden unteren Geschossen der Häuser untergebracht, während oben gewohnt wird.

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