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07.07.2014

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Glaskuben auf der Zeche Katowice

Schlesisches Museum in Polen von Riegler Riewe


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Die oberschlesische Industriestadt Kattowitz kam nach dem 1. Weltkrieg von Deutschland zu Polen. Das sorgte damals für einen beispiellosen Bauboom: Als Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien wurde Kattowitz bewusst polonisiert. Ein zentrales Projekt war dabei das Schlesische Museum, das ab 1934 von dem herausragenden modernen Architekten Karol Schayer errichtet und 1939, noch vor seiner Fertigstellung, von den einmarschierten Deutschen demonstrativ wieder zerstört wurde.

Im Jahr 1984 wurde das Schlesische Museum auf Druck der Bevölkerung neugegründet und residierte zunächst in einem ungeeigneten Altbau. 2007 schließlich gewann das Grazer Büro Riegler Riewe einen Wettbewerb für einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Zeche „Katowice“ an der Dobrowolskiego-Straße 1. Der ursprüngliche Standort des Schayer-Baus war anderweitig bebaut worden und stand nicht zur Verfügung. Im letzten Jahr schließlich wurde der Neubau eröffnet.

Die Grazer Architekten wollten auf dem zentrumsnahen Zechengelände „in einer der zukünftigen Wachstumsregionen Europas ein Impulsprojekt für eine zukunftsweisende postindustrielle Nachnutzung vergleichbarer Areale initiieren“.

Ihr Konzept beruht auf dem Versuch, mit minimalen Eingriffen auszukommen. Deswegen entwickelt das Museum sein Raumprogramm gänzlich unterirdisch. Nach außen hin tritt der Komplex lediglich durch abstrakte Glaskuben in Erscheinung, die sich harmonisch in das Ensemble der bestehenden Gebäude einfügen sollen.

Zusammen mit einem neu geschaffenen Netz aus Wegen, Plätzen und Grünanlagen ergibt sich so ein öffentlicher Naherholungsraum, „ein ‚Stadt-Park‘ im besten Sinn“, wie die Architekten sagen. Bestehende Gebäude sind als Café und als Wohn- und Arbeitsgebäude für Artists in Residence behutsam adaptiert worden. Der alte Förderturm „Warszawa“ wurde durch Anbau eines Lifts und eines Treppenturms ebenfalls für Besucher zugänglich gemacht und bietet einen Blick über ganz Kattowitz.

Derweil kündet von dem Schayer-Bau noch ein kleines Wohnhaus in der Kobylinskiego-Straße, das als einziger Teil des Museums-Ensembles den Zerstörungsfuror der Deutschen überlebt hat. (-tze)

Fotos: Wojciech Krynski, Paolo Rosselli


Zum Thema:

Baunetzwoche#144: Kattowitz – Das Zentrum der polnischen Moderne


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