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25.05.2016

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Beton in der Backsteinhülle

Scheunenumbau in Flandern


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Bei Umbau oder Renovierung alter Backsteinbauten sind salzbelastete Wände keine Seltenheit. Vor allem, wenn es sich um ehemalige Stallgebäude handelt, bei denen über Dekaden die Gülle von Kuh oder Schwein verschiedene Chemikalien ins Mauerwerk treibt. Vom „versalzenen“ Mauerwerk einer kleinen Scheune im belgischen Flandern wollten sich Studio Farris Architects (Antwerpen) jedoch nicht allzu sehr ablenken lassen und haben für ihren Umbau ein Haus-im-Haus-Konzept entwickelt.

Das neue innere Volumen, das sich der Form der alten Scheune anpasst, verhindert nicht nur den Kontakt mit den in Boden oder Wänden vorhandenen Säuren, sondern optimiert auch den Energieverbrauch des Hauses. Die innere Schutzhülle ist aus Beton, und erinnert damit an die Arbeiten von Peter Haimerl, der in seinen Projekten Birg mich Cilli oder Schusterbauernhaus ebenfalls Kuben aus Sichtbeton in alte Bauernhäuser einfügte. Trotz aller Haus-in-Haus-Gedanken sanierte das Büro, das 2008 vom Italiener Guiseppe Farris gegründet wurde und 2014 mit einem 80 Meter hohen Wohnhochhaus in Antwerpen Erfolge feierte, die Bestandsfassade und fügte zusätzliche Öffnungen in die pittoreske Backsteinhülle ein.

Um nicht zu sehr in die Innenraumwirkung des 100 Quadratmeter umfassenden Gebäudes einzugreifen, entwarfen die Architekten ein raumgreifendes Möbel aus Holzbalken. Auf verschiedenste Weisen zusammengefügt, schaffen sie neben einer zweiten Ebene kleine Nischen mit unterschiedlichen Funktionen: Leseecke, Bibliothek, Arbeitsplatz und Lagerbereich bietet die hölzerne Raumstruktur und von jeder Ecke einen Blick in die weite Landschaft. (lr)

Fotos: Koen van Damme


Kommentare

9

Kory | 31.05.2016 22:34 Uhr

Scheunenumbau in Flandern

Zitat oder Kopie ?
Hoffentlich haben Studio Farris Architects (Antwerpen) nicht vergessen zu erwähnen, woher die idee stammt, denn besonders schwer scheinen sie sich mit dem Entwerfen des hölzernen Möbels ja nicht getan zu haben

siehe > fujimoto-wooden-house.jpg

8

solong | 30.05.2016 13:29 Uhr

unwissenheit + arroganz

... schützt nicht vor haftung !! ... ein etwas ... selbstverliebter ... innenraumentwurf ... mit einem gewissen charme ... implantiert in einen ... versalzten ... am ende des normalen lebenszyklus angekommenen ... kleinen wirtschaftsgebäudes ... ohne nennenswerte erhaltungsqualität ... ist groteske recourcen - verschwendung ... und kein - schutz !!

7

CLJ | 28.05.2016 11:58 Uhr

...so what?

Ein durchaus interessanter Ansatz im Umgang mit der Hülle!! ABER, geht dem Ansatz doch etwas mehr auf den Grund, wie es gemacht wurde. Was ist hier mit "Beton" gemeint? Es sieht eher nach einer Spachtelmasse aus...

Der entstandene Innenraum mit dieser Skulptur, die einfach nur unfunktional aufgrund der enormen Holzquerschnitte wirkt, erinnert an einen Abklatsch von Fujimoto und ist räumlich nicht überzeugend, - umso wichtiger, dass wenn der Umgang mit der Hülle technisch besonders schlau sein soll, mehr INHALTLICHES zum Wandaufbau, einen Detailschnitt, ect. zu bringen. Die Beiträge hier sollten insbesondere interessant bleiben aufgrund der redaktionellen Texte, nicht anhand der reinen Bildshow. Danke!

6

Nightfly | 27.05.2016 14:58 Uhr

Text lesen, Bilder anschauen...

Die Dachöffnungen und Fensterleibungen lassen eine gewisse Dicke erahnen und damit auch eine Dämmung. Das dicke Mauerwerk wird energetisch gesehen auch nicht schlecht sein.
Ich sehe hier überhaupt keinen Konflikt zwischen Gestaltung und ENEV, sondern vielmehr ein gelungenes Miteinander.

5

hd grimm | 27.05.2016 12:04 Uhr

@max VERS UNE SCHÖNHEIT

Oha! Das ist mir ja eine dringend fortbildungspflichtige Berufshaltung! Hier schädigt ein Kollege (ach, hoffen wir einfach es ist noch ein Praktikant....) fatal das Berufsimage. Da pfeift einer offen gegen Baukonstruktion, Bauphysik, Dauerhaftigkeit, ENEV und und und, ja fabuliert von verlorener deutscher Schönheit! Diesem Sucher der Blauen Blume muss sein Süppchen "versalzen" werden - der war bestimmt nicht in der Kammerfortbildung. Los, der soll seine Bildungsnachweise vorlegen .....Auf, auf !! Punkteabzug!

4

Sebastian | 26.05.2016 18:54 Uhr

Salze in Wänden

Ich möchte nicht miesepetern - etliche spannende Details zu erkennen. Da schaut man mal ab.

Problematisch halte ich das Haus in Haus Prinzip - es gibt keine Aussage über die Bearbeitung der Salze. Die einzige dauerhafte Methode den zerstörenden Prozess der Salze zu stoppen ist, den Ziegel trocken zu halten. Hier sind diese der Witterung ausgesetzt. Hier scheint innen und aussen entkoppelt. Die Salze werden in dieser feuchten Umgebung weiter ihre zerstörerische Arbeit leisten. Eines Tages können wir den Betonbau sehen

3

max | 26.05.2016 15:15 Uhr

@Johannes

Genau weil solche fragen immer als erstes gestellt werden in Deutschland hat hier die meiste Architektur auch die ästhetische Ausstrahlung eines Heizungskellers...

2

Johannes | 26.05.2016 09:07 Uhr

Energieeffizienz

Das klingt ja sehr interessant . Auf welches Niveau wurde der energetische Zustand gebracht und mit welchen Mitteln?

1

peter | 25.05.2016 20:46 Uhr

backsteinhülle

flandern zeigt's den andern - ein starkes haus!
wie man das nutzt und wie es sich darin lebt - keine ahnung. aber ein witziges ding ist's allemal! respekt für die konsequenz!

 
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