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29.09.2008

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Zweieiige Zwillinge

Sauerbruch Hutton gewinnen Gutachterverfahren in Düsseldorf


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In Düsseldorf will man noch immer hoch hinaus: Auf einem Grundstück an der Mercedesstraße soll – direkt neben dem städtebaulich bislang dominierenden ARAG-Hochhaus – ab 2010 ein neues, 120 Meter hohes Gebäude der Fishman Holding entstehen. Der Investor ließ – in Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf – ein ein von der ProStadt GmbH (Berlin) betreutes Gutachterverfahren über die Auftragsvergabe für das Hochhaus durchführen. Der Turm wird auf 35 Geschossen etwa 37.500 Quadratmeter Fläche für ein Viersterne-Hotel, ein Fitnesszentrum, Einzelhandels-, sowie Büro- und Wohnflächen anbieten, die Außenmaße des Gebäude betragen etwa 15 auf 68 Meter.

Zum Gutachterverfahren wurden sechs internationale Architekturbüros eingeladen: Bofinger & Partner, Wiesbaden; HPP Henrich-Petschnigg & Partner, Düsseldorf; KSP Engel und Zimmermann, Frankfurt/Main; Mecanoo Architecten, Delft; MYS Architects, Tel Aviv, und Sauerbruch Hutton Architekten, Berlin. Jetzt entschied sich das Gutachtergremium unter Vorsitz von Karl-Heinz Petzinka für den Entwurf von Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton, deren Handschrift an der farbigen Fassade unschwer abzulesen ist.

Die farbigen Glasverkleidungen enthalten in Düsseldorf aber auch die individuell einstellbaren, dezentralen Lüftungsmöglichkeiten des Gebäudes – diese Geräte werden somit zu einem prägenden Element der Fassadengestaltung, geben dieser eine Tiefe und Textur. Der regelmässige Rhythmus der Lüftungsgeräte wird aber noch von einem rein gestalterischen Muster überlagert.

Sauerbruch Hutton erläuterten ihren Entwurf so: „Da in diesem Stadtteil Düsseldorfs die Hochhäuser nicht Teil eines großen Clusters oder einer Skyline, sondern eher Einzelereignisse sind, bemüht sich dieser Entwurf, ein Maximum an städtebaulicher Plausibilität mit dem Bestand herzustellen: Der Vorschlag, dem neuen Hochhaus die gleiche Silhouette und Ausrichtung wie die des Arag-Hochhauses zu geben, zielt darauf ab, im Makro-Maßstab ein Höchstmaß an Wiedererkennbarkeit herzustellen. Durch ihre Doppelung werden die beiden Hochhäuser von der Bahn oder der Autobahn sofort als Zwillingspaar, von der Münsterstraße aus als Tor gelesen. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich bei dem Hochhauspaar jedoch um zweieige Zwillinge. Während der ARAG-Turm mit seiner tektonischen Massivität feste Solidität ausstrahlt, soll die neue Hochhausscheibe Eleganz und Leichtigkeit zum Ausdruck bringen.“

Das Gutachtergremium folgt dieser Erläuterung weitgehend und schreibt zur Begründung seiner Entscheidung: „Ohne Kunstgriffe entwickeln die Entwerfer eine deutlich vertikale Struktur, die sich mit einer angegliederten Sockelbebauung sehr selbstverständlich in die umgebende Blockstruktur einbindet. Höhenentwicklungen und Abstand des Sockels zur benachbarten Bestandsbebauung bedürfen gleichwohl einer Überprüfung.
Die städtebaulich gute Positionierung des Hauses löst zum Teil windtechnische Erfordernisse, indem das Haus parallel zur Hauptwindlast gestellt ist. Die Komposition des Hochhauses mit dem überzeugend angesetzten Sockelbau führt zu einem Vorplatz, der alle Funktionen gut erschließt.“


Kommentare

7

mih | 02.10.2008 18:02 Uhr

Ueberzeugt!

...wer das Museum in Muenchen gesehen hat, bemerkt, dass sha inzwischen subtiler mit Farbe und Form umgehen als noch vor ein paar Jahren...
...dass die Entwuerfe dadurch etwas weniger zeichenhaft werden und mehr von ihrer physischen Praesenz leben, ist eine erfrischende architektonische Haltung. Zu oft ist inzwischen Architektur auf ihre bildhafte Wirkung reduziert...
Gratulation zu diesem Entwurf, ohne Frage deutlich besser als alle Mitbewerber.

6

one_architect | 30.09.2008 13:19 Uhr

s+h ddorf

....wirklich toll! Endlich mal keine Selbstkopie von S+H.
ein Ipod in XXXXXXL ;-) Objekte vom Maßstab losgelöst können wahrlich den kreativen Geist beflügeln.

5

justus jonas | 30.09.2008 09:47 Uhr

???

nur weil hier nur die fassaden gezeigt werden heisst das doch aber noch nicht, dass da nur fassaden sind... oder? wir wollen doch nicht den fehler machen, mit der zeit genauso oberflächlich zu werden wie die wettbewerbsrenderings unserer zunft.... reisst euch mal zusammen....

4

dethomas | 30.09.2008 02:28 Uhr

statt

schöne fassade
nette idee.....
aber:
wenn hochhäuser notwendig werden ist das ein zeichen für platzmangel.
die verstädterung der weltbevölkerung ist zwar eine tatsache aber gleichzeitig das größte problem der nahen zukunft.....

3

vho | 29.09.2008 21:30 Uhr

leider

sind es genau solche entscheidungen die die städte dieser welt alle gleich aussehen läßt.
verpaßte chance!

2

selters | 29.09.2008 17:35 Uhr

naja

sauerbruch hutton zeigen den weg des architekten zum reinen fassaden-gestalter auf... ich finde das eher schade. mehr als bunt ist da einfach nie.

1

alex | 29.09.2008 16:08 Uhr

Schön

Auch wenn es immer wieder das Gleiche ist, einfach schön!

 
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