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04.05.2021

Wieder ausgepackt

Sanierung und Umbau in Montréal von FABG architects


Das Verdun Auditorium im kanadischen Montréal liegt direkt am Ufer des St. Lawrence Rivers. Nicht nur durch seine prominente Lage am Fluss gilt das 1939 eröffnete Gebäude als eines der Wahrzeichen des Stadtviertels Verdun. Für viele Anwohner stellt die Art-Deco-Halle auch einen persönlichen Bezugspunkt dar, da unter ihrem Dach schon zahlreiche Sport- und Kulturveranstaltungen durchgeführt wurden.

Ursprünglich wurde die Backsteinhalle für das Militär gebaut und bis Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Truppen genutzt. 1946 wurde sie in eine Eishockeybahn umgewandelt und avancierte zur Spielstätte des lokalen Eishockeyclubs. Die Kapazität von knapp über 4.000 Sitzplätzen ließen den Bau aber auch zum Schauplatz von politischen Veranstaltungen und großen Konzerten werden – von Bob Dylan über Nirvana bis hin zu Iron Maiden, wie im Pressetext zu lesen ist.

Im Lauf der Jahre wurde die ikonische Backsteinfassade mit einer Metallverkleidung verhüllt und eine zweite Eisbahn, die sogenannte Denis-Savard Arena angebaut. Da mittlerweile die Halle und insbesondere die Kühltechnik der Eisanlage in die Jahre gekommen war, sah die Stadt 2018 eine Sanierung vor und erwog sogar den Abriss des Auditoriums. Mit dem Projekt betraut wurde das Montréaler Büro FABG architects, in dessen Portfolio sich bereits einige Erweiterungen und Umbauten von Veranstaltungsorten und Museen finden. Das Planungsteam entschied sich gegen Abriss und Neubau und beschloss stattdessen, den besonderen historischen Bestand zu erhalten und zu sanieren, die Denis-Savard-Arena jedoch komplett umzubauen.

Die Metallhülle um den historischen Bestand wurde wieder entfernt, die Mauerwerksfassade saniert und das gesamte Innere des Komplexes modernisiert. Zwischen beide Hallen setzte man ein öffentlich zugängliches Foyer, von dem aus beide Eisbahnen eingesehen werden können. Die die veraltete Kühltechnik wurde ersetzt und die Denis-Savard-Arena erhielt eine neue, großflächig verglaste Hülle. Durch die Glasflächen haben die Besucher*innen nun den Fluss im Blick, während sie auf der Eisfläche ihre Bahnen ziehen. Die öffentlichen Räume sind mit einer Brettsperrholzdecke versehen, die neben der schönen Optik und der besseren Akustik auch wegen ihres Beitrags zur Kohlenstoffbindung gewählt wurde. Außerdem wurden die Asphaltflächen rund um das Gebäudeensemble reduziert und das Flussufer samt Zugang renaturiert.

Dank der Überarbeitung wird das Verdun Auditorium auch künftig eine Rolle als öffentliches Gebäude im Leben der Anwohner spielen. Ergänzt um Tagungsräume stehen nun 3.181 Quadratmeter zur Verfügung. „Es muss nicht immer eine denkmalgeschützte Architekturikone sein, die erhaltenswert ist, manchmal muss es auch reichen, wenn ein Gebäude fest zum Stadtbild gehört und in den Augen der Bewohner unersetzbar geworden ist“, freut sich der Bürgermeister Jean-François Parenteau in einem Videointerview auf der Webseite Communitystories über den Erhalt. (tl)

Fotos: Steve Montpetit



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