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21.04.2021

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In Hölderlins Geburtshaus

Sanierung, Erweiterung und Ausstellungsdesign von VON M in Lauffen am Neckar


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Anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich Hölderlin, der am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar geboren wurde, hat die Stadt im einstigen Geburtshaus des Lyrikers ein Museum eingerichtet. Seit Sommer 2020 informiert es zu Hölderlins Leben und Werk. Die dafür notwendige Sanierung und Erweiterung des historischen Gebäudes verantwortete ab Leistungsphase 4 das Stuttgarter Büro VON M, das auch die Ausstellungsgestaltung plante. Im Vorfeld hatten strebewerk. Architekten (Stuttgart) die historische Bauaufnahme sowie die Bearbeitung der Leistungsphasen 1 bis 3 des denkmalgeschützten Bestands übernommen. Das Bauvorhaben wurde mit einer Vielzahl an Fachplaner*innen unter hohem Zeit- und Kostendruck realisiert. Die herausfordernde Baustelle hielt für das Team so manche Überraschung bereit.

Im barocken Wohnhaus wurden die historischen Räume wiederhergestellt und zahlreiche Bauteile aufwendig restauriert, wobei die baugeschichtlichen Spuren des in seinen Grundmauern bis auf das 13. Jahrhundert zurückgehenden Gebäudes erkennbar bleiben. Außen wurde unter dem strengen Blick des Denkmalamtes behutsam ein mineralischer Dämmputz aufgebracht. Die neu hinzugefügten Bauteile sind durch den Einsatz von Beton und Stahl klar als zeitgenössische Ergänzungen ausgewiesen.

Straßenseitig steht dem Altbau nun ein kleines Technikgebäude aus vertikal strukturiertem Beton zur Seite. Im hinteren Bereich des unmittelbar an einen Weinberg grenzenden Grundstücks setzt ein neuer Erschließungsbau mit Treppe und Fahrstuhl die ehemalige Scheune in Richtung Hang fort. Hier mündet auch die Rampe, die für einen barrierefreien Zugang rechts neben dem Haus entlang führt, da das historische Pflaster des Hofes unverändert bleiben sollte. Die dritte räumliche Erweiterung ist ein eingeschossiger, zum Hof hin großflächig verglaster und im Inneren von allen störenden Installationen befreiter Raum, der für Wechselausstellungen, Veranstaltungen oder als Bar genutzt werden kann.

Der Weg durch das Haus beginnt im Seitenflügel der Scheune, wo sich Kasse, Garderobe und Shop befinden. Im offenen Dachstuhl verbinden zwei von Neonschriftzügen flankierte Stege aus Stahl das Wohnhaus mit dem Erschließungsneubau. Um die denkmalgeschützte Bausubstanz möglichst unangetastet zu lassen, wurde eigens ein Leit- und Orientierungssystem in Form pultartiger Aufsteller aus Stahlblech entwickelt. Für den Museumsshop entstand ein flexibles Möbelsystem, das unterschiedlich konfiguriert und ausgestattet werden kann. Die Ausstellung setzt Hölderlin und seine Familie mittels ihrer Architektur unter verschiedenen thematischen Aspekten in Szene und arbeitet dabei unter anderem mit Spiegelelementen, Theaterkulissen und diversen Einbauten. (da)

Fotos: Zooey Braun


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Kommentare

2

Chritello | 22.04.2021 09:12 Uhr

Die Einheit der Natur und der Mensch mit der Natur!

Hölderlin hat durch den menschlichen Raubbau an der Natur an Aktualität gewonnen. Die Sanierung des Bestandes finde ich grandios vorbildlich.

Auch der Neubau hat architektonische Qualitäten. Nur die Materialien wurden meiner Ansicht nach völlig entgegen dem Zeitgeist gewählt und wären auch nicht im Sinne von Hölderlin. Hier hätte ich mir ein Material, näher an der Natur gewünscht. Beispielsweise Stampflehm oder Feldsteine.

Ein schönes Zeichen auch für andere Bestandsgebäude. Wir schulden es der Natur, gebautes bedingungslos zu erhalten.

1

auch ein | 21.04.2021 15:52 Uhr

architekt

da stimmt einfach alles!
tolles projekt, tolles material und dessen fügung
tolle stimmung

der nächste besuch wenn man wieder darf!
chapeau!

 
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