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28.05.2010

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Elphi entern!

Richtfest der Hamburger Elbphilharmonie


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Im unmittelbaren Sinne des Wortes soll sie ein Leuchtturmprojekt für Hamburg sein: die an der Spitze der Hafen-City aufgetürmte Elbphilharmonie von Herzog & de Meuron (siehe auch BauNetz-Meldung vom 1. März 2007 zur politischen Bau-Entscheidung). Die wachsende Weltstadt Hamburg (Selbstbild) will damit eine neue Sydney-Oper ihr Eigen  nennen – oder zumindest einen zweiten Bilbao-Effekt lostreten. Heute wurde dafür das Richtfest gefeiert.

Während der baukulturelle Wert des auf den Kaispeicher A von Werner Kallmorgen aufgesetzten Hochkulturprojekts kaum in Zweifel gezogen wird, lösen die exorbitanten Kostensteigerungen Unmut in der breiten Bevölkerung aus: Von ursprünglich geplanten 77 Millionen Euro stiegen diese auf aktuell 323 Millionen. Aktivisten demonstrierten heute gegen den Bau und verteilten 350-Millionen-Euro-Scheine. Gefälschte natürlich. Ihr Schlachtruf von einer Barkasse aus: „Elphi entern!“ Andere, als dekadente Römer verkleidete Demonstranten feierten nach Berichten der Lokalpresse „Rom am Abgrund“ und forderten „eine Elphi reicht nicht für alle“.

Die Fertigstellung der Elbphilharmonie wird jetzt für Herbst 2013 erwartet. Die Hintergründe für Kostenexplosion und Bauverzögerungen soll nun ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss klären.


Kommentare

4

martin s | 01.06.2010 12:41 Uhr

Zum Schluss.....

....wird sich wieder keiner erinnern, da gibt es Glanzgedrucktes und Beweihräucherungen, wohl auch hier im Baunetz......oder?

3

Schweizer | 01.06.2010 12:18 Uhr

Hund beißt Mann

Kostensteigerungen sind doch immer wieder ein wunderbares (Reiz-)Thema, über dass man sich trefflich echauffieren kann, wenn es gerade opportun ist. (Die Kollegen bei den "world-architects" haben sich dazu auch schon mal klug geäußert: onlinemagazin_grossprojekte_de.html).
Allerdings kommt einem die ganze Angelegenheit doch auch irgendwie ein bisschen verlogen vor: Als im Falle des sogenannten "Berliner Schlosses" bestimmte Kreise plötzlich die Applikation von drei pseudohistorisierenden Fassaden auf einen modernen Baukörper zur Frage der deutschen nationalen Identität erhoben, war plötzlich deren undurchsichtige Finanzierung durch den angeblich gemeinnützigen Schlossverein und die absurden Baukosten von einer knappen Milliarde auf einmal ein vernachlässigbares Detail am Rande. Und wenn man bedenkt, wie derzeit in Berlin und ganz Europa das Geld für die Rettung "notleidender Banken" rausgehauen wird, kann man eigentlich nur feststellen, dass im Falle der Elbphilharmonie den Ausgaben am Ende wenigstens ein realer Wert entgegensteht, der diese Gesellschaft vermutlich über viele Jahrzehnte erfreuen wird. Für die Milliarden, die gerade in den digitalen Buchungen von Banken und Hedgefonds (und letztlich in den Villen und Yachten, dem feinen Zwirn, den Schweizer Uhren und den Champagnergelagen von ziemlich vielen kriminellen Managern) verschwinden, muss am Ende auch der Steuerbürger aufkommen. Nur hat er davon nichts...da lob ich mir doch ein schönes Gebäude, dass ich - egal wie teuer es war - wenigstens anfassen und besuchen kann. Da bleibt zumindest die Chance zur Amortisation.

2

Baukosten | 29.05.2010 16:55 Uhr

Unklarheit

das sich eine stadt so vorführen lässt...
man weiss gar nicht wo man anfangen
soll.... auch der angekündigte untersuchungs-
ausschuss wird keine klarheit bringen. und die
worte des oberbaudirektors...es wird später
keiner nach den kosten fragen...es wird später
kein thema sein ob es ein bisschen mehr gekostet
hat.... sind vor dem hintergrund der erhöhung
der kinderbetreuungskosetn...der schliessung
von museen ein schlag ins gesicht. baustopp bis
die finanzierung und die kosten auf dem tisch liegen. bauen um jeden preis hat einen hohen
preis....sei es das vogelnest in peking oder die
elbphilharmonie... bravo hamburg

1

Rainer Schützeichel | 28.05.2010 16:35 Uhr

Steuermann (Zur Baukostensteigerung)

Wie der ZEIT vom 27. Mai 2010 zu entnehmen ist, stiegen nicht die Baukosten von 77 Mio. auf 323 Mio. Euro, sondern letztere Summe bezeichnet den Anteil an Steuergeldern, die zur Finanzierung des bis März 2009 auf 503 Mio. Euro verteuerten Bauprojekts aufgebracht werden müssen. Eine kleine Pfennigfuchserei, die allerdings nicht unbedeutend zu sein scheint: Sollten doch die Steuerzahler zu Beginn gar nicht zur Kasse gebeten werden.

 
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