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05.04.2017

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Neue Kölner Klarheit

Reorganisation des östlichen Domumfelds von Allmann Sattler Wappner


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Mehr Licht! proklamierte die Meldung zum Baubeginn 2013. Nun kommt das Projekt zur städtebaulichen Verbesserung der Domumgebung in Köln von Allmann Sattler Wappner in der Einlösung dieser Forderung tatsächlich wieder einen Schritt weiter. Das Münchner Büro konnte kürzlich den zweiten Bauabschnitt östlich des Kirchenschiffs abschließen. Das Projekt zieht sich bekanntlich schon länger hin. Bereits 2002 konnten sich Allmann Sattler Wappner in einem Workshopverfahren gegen OMA durchsetzen, 2010 folgte dann eine abschließende Konkretisierung der Pläne.

Das Ergebnis beeindruckt vor allem durch die Selbstverständlichkeit, mit der sich die Veränderungen in das komplexe Gefüge zwischen Dom, Museum Ludwig und Hauptbahnhof einfügen. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die hellen Natursteinplatten, die kaum erkennen lassen, welchen Datums sie sind. Aber auch die Formensprache bricht nicht mit der entschiedenen Modernität von Domplatte und Römisch-Germanischem Museum, sondern schreibt diese gekonnt fort. Allmann Sattler Wappner sprechen mit Blick auf ihr Projekt auch vom Prinzip der pointierten Reduktion.

Die großen Veränderungen östlich des Doms sind aber ohnehin nicht formaler Natur, sondern vor allem von räumlicher Konsequenz: Teile der Domplatte und der anschließenden Überbauung am Museum Ludwig wurden entfernt, um den Kirchenbau im Straßenraum wieder erfahrbar zu machen und zugleich die Wegeführung für Fußgänger und Fahrradfahrer zu verbessern. Der Haupteingang des Museum Ludwig ist nun zum Beispiel über eine neue Freitreppe direkt zu erreichen. Damit der geöffnete Straßenabschnitt nicht gleich wieder zu einer abgasgeschwängerten Schlucht verkommt, wurden außerdem Maßnahmen zur Reduktion der Verkehrsbelastung getroffen.

Eine umfassende Neuorganisation erfuhr auch der Zugang zum Baptisterium auf der nördlichen Seite des Museum Ludwig. Statt der bisherigen, unscheinbar in die Unterführung integrierten Erschließung, erhält dieser historisch außerordentlich bedeutsame frühchristliche Taufort nun dank einer platzartigen Aufweitung deutlich mehr Sichtbarkeit auf Straßenebene. Dort hat zudem der beliebte Dionysos-Brunnen seinen neuen Standort gefunden und auch die geschwungene Freitreppe, die von der Domplatte hinunter führt, endet hier.

Schmuddelecken, Angsträume und Nadelöhre seien verschwunden, so die Architekten, was nicht zuletzt auch durch Schauräume und Depots entlang der stark verkürzten, nun hell beleuchteten Unterführung unter dem Museum Ludwig hindurch gelungen ist. Die neue räumliche Organisation im Osten des Doms darf also gleichermaßen als praktisch wie ansprechend gelten – auch wenn von der verworrenen, aus heutiger Sich aber irgendwie auch expressiv-romantischen Komplexität von Fritz Schallers Domplatten-Architektur nicht viel geblieben ist. (sb)

Fotos: Brigida González


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Kommentare

3

Gast | 27.04.2017 11:51 Uhr

Surreal

Diese fast bis zur Absurdität retuschierten Bilder haben nichts mit der tristen Realität zu tun, sondern vermtteln ein falsches Bild des IST-Zustands. Gerade die Unterführung ist bereits derart versifft, dass man sich nur ganz schnell weg wünscht!

2

Noch ein Kölner | 06.04.2017 10:06 Uhr

Fake News

Nichts gegen Photoshop, aber das ist dann doch etwas zuviel des Guten !

Den Dom derart zu entstellen, ist absurd! Gerade der starke Kontrast der beiden Natursteine ist doch ein wesentliches Entwurfselement, auch wenn der Stein bereits von Schaller / Theodor ausgewählt wurde.

Da wünscht man sich doch gelegentlich die gute alte Analogfotografie zurück... Ein Paar kleine Tricks in der Dunkelkammer, aber ansonsten weitestgehend unverfälscht...

Das Projekt ist jedenfalls eine Bereicherung für die Domumgebung, es bleibt zu hoffen, dass die Kölner dies auch schätzen und dementsprechend pflegen.

1

Kölner | 05.04.2017 16:34 Uhr

Köln / München / Schwaben

Wenn Frau González fotografiert, ist selbst in Köln schönes Wetter und Dom und Platte strahlen. Toll!

 
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