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08.12.2023

Detailarbeit bei München

Reihenhaussanierung von Sven Wiebe Architekten


In die Kategorie verborgene Schmuckstücke gehört diese Sanierung eines Reihenendhauses aus den 1930er Jahren in einem Vorort von München. Das Büro Sven Wiebe Architekten (München) nahm sich dem Projekt im Auftrag einer privaten Bauherrschaft an. Diese hatte ihr Elternhaus zuvor schon jahrzehntelang im unsanierten Zustand bewohnt. Ausganslage sei laut Architekt ein eher schlechter Zustand gewesen, der „aber immer noch erahnen ließ, welches Potential vorhanden ist.“

Stück für Stück schälte der Planer Bestandselemente heraus und passte gleichzeitig das dreigeschossige Wohnhaus an heutige Standards an. So wurden etwa alle Innentüren, die Holzböden in allen Räumen sowie die Holztreppe aufbereitet. Aus der Bauzeit blieb auch eine Terrassentür und ein altes Fenster erhalten, die ergänzten Fenster und Türen wurden entsprechend aus Eichenholz originalgetreu nachgebaut. Sie sind nun nach außen gerückt, sodass trotz neuer Dämmschicht die für die 30er Jahre typischen flachen Laibungen in der Außenansicht erhalten blieben.

Das Wohnhaus ist entsprechend des KfW-Standards Effizienzhaus 55 saniert. Dafür erhielten etwa Dach und Wände eine Holzfaserdämmung. Da der Dachstuhl im erhaltungswürdigen Zustand war, wurden lediglich die Sparren um 14 Zentimeter aufgedoppelt, um die notwendige Dämmstärke zu erhalten. Das Kellergeschoss wiederum wurde 80 Zentimeter tiefer unterfangen, sodass ein gedämmter Bodenaufbau realisiert und darüber Raumhöhe gewonnen werden konnte.

Letztlich zeigt sich anhand kleiner Details aber auch überall im Haus der moderne Schliff. Straßen- und gartenseitig belichten beispielsweise zwei große Gauben das Dachzimmer sowie ein neu eingebautes Bad. Die Fensterprofile der nach außen öffnenden, um 180 Grad schwenkbaren Flügel sind so verbaut, dass sie von innen rahmenlos wirken. Und die Küche erhielt eine reduzierte Front mit flächenbündiger Ausstattung, dank der dieser Raum an funktionaler Offenheit gewinnt.

Das Erdgeschoss erhielt außerdem auf der Gartenseite einen monolithisch gemauerten, um zwei Stufen abgesenkten Anbau, der mit einer fünfeinhalb Meter breiten Panoramaverglasung abschließt. Der Rohbauer durfte an dieser Stelle auch gleich einen Esstisch mit knapp drei Meter Länge betonieren. Mit einer Stärke von acht Zentimetern setzt dieser im dazugewonnen Raum einen skulpturalen Akzent. (sab)

Fotos: Sven Wiebe


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