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30.04.2020

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Nordische Lichtspiele

Rathauserweiterung von Atelier Lorentzen Langkilde in Norwegen


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Etwa 100 Kilometer nördlich des Polarkreises liegt die norwegische Stadt Bodø. Die Polarnacht dauert hier zwei Wochen, und die Mitternachtssonne scheint von Anfang Juni bis Mitte Juli. Das typische Licht- und Schattenspiel jenseits des Polarkreises war auch Ausgangspunkt für den Entwurf eines neuen Rathausgebäudes in Bodø, der vom Kopenhagener Architekturbüro Atelier Lorentzen Langkilde entwickelt wurde. Denn wie die Architekt*innen selbst erklären, soll die facettierte Fassadengeometrie des Baukörpers vor allem die dramatischen Lichtverhältnisse vor Ort einfangen.

Bereits 2013 fand ein offener Wettbewerb für die Umstrukturierung und Ergänzung des bestehenden Rathauses statt, den Atelier Lorentzen Langkilde für sich entscheiden konnten. Ursprünglich bestimmten drei Gebäude aus den 1950er und 60er Jahren das Wettbewerbsgebiet: die mit einem reich gemusterten Naturstein verkleidete Nationalbank, das Rathaus mit Turm und brauner Putzfassade sowie eine Bibliothek. Der Wettbewerb sah nur die Erhaltung und Renovierung der Bank und des Rathauses vor, dieses wiederum sollte durch einen Neubau ergänzt werden.

Nach der Transformation besteht das Ensemble wieder aus drei Gebäuden, die eng miteinander verbunden sind. Im insgesamt 12.000 Quadratmeter großen Rathaus finden nun rund 400 Mitarbeiter*innen Platz. Die Architekt*innen bezeichnen das neue sechsgeschossige Gebäude als kristallines Steinvolumen, das den direkten Bezug zu seinen Nachbarn sucht. Seine asymmetrische Form folgt der Traufhöhe der beiden Bestandsbauten. Auch die Außenverkleidung wurde aus der bestehenden Bebauung abgeleitet – die beige Farbgebung der Neubaufassade bezieht sich auf das alte Rathaus, während das Steinmuster die Nationalbank zitiert.

Mittelpunkt des neuen Volumens ist ein spektakuläres, durch Holzelemente geprägtes Atrium, das sich über fünf Stockwerke erstreckt und Raum für öffentliche Zusammenkünfte bietet. Hier lässt eine raumgreifende Installation des Künstlers Per Kristian Nygård, der Stühle und Bürotische senkrecht an der Wand montiert hat, eine surreale Wirkung entstehen – als ob das Gebäude in sich zusammengefaltet wäre. Um das Atrium herum befinden sich die einzelnen Büros sowie Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeiter. Im sechsten Obergeschoss offeriert die hier untergebrachte Kantine einen weiten Blick auf das Nordmeer und die Berge. (mg)

Fotos: Adam Mørk


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Kommentare

6

solong | 05.05.2020 13:35 Uhr

... zum trost ...

gibt es ja architekten ... die gekonnte interaktion zwischen ... bestand und großvolumigen neubau ... beherrschen s. bild 5 + 13 ... und das ganze trotz allen ... verdrehungen ... doch recht unaufgeregt ... und wie immer in ... nordischer perfektion und nachhaltigkeit ... respekt !! ... bild 30 zeigt den blick auf fjord + berge ... wer das trostlos findet ... muss mal etwas genauer hinsehen ....

5

ol_wei | 04.05.2020 14:16 Uhr

wie gehabt...

....liest man zu viele unsachliche kommentare.
ich weiss auch nicht, ob "horst" jemals einen fuss nach norwegen gesetzt hat, seine "absolute urbane und klimatische trostlosigkeit" sehe ich dort nicht im geringsten. bodö ist eine faszinierende kleine stadt in einer der schönsten landschaften europas, mit reizvollem klima.

4

Horst | 04.05.2020 04:07 Uhr

Trostspende

Von der Nutzung und dem Raumprogramm her sicher eine Bereicherung im Kontext absoluter urbaner und klimatischer Trostlosigkeit.

3

Davide | 02.05.2020 00:57 Uhr

Ich finds auch...

einfach nur chaotisch

2

Andrea Palladio | 01.05.2020 11:50 Uhr

Architekturkritik

ist immer auch ein Spiegel des eigenen Wissenshorizontes. Wer kennt wohl in Norwegen den "Arno" und wer ausserhalb von Deutschland den "Behnisch", vom Olympiastadion vielleicht einmal abgesehen?

1

auch ein | 30.04.2020 17:42 Uhr

architekt

arno meets behnisch....

von aussen manieristische braune klötzchen mit dorotheenquartier stuttgart-look "in stein", innen behnisch-like amerikanische-uni-gebäude-innenhöfe im holz-look.

nicht immer machts die mischung.....

 
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Der Neubau bezieht sich explizit auf den benachbarten Bestand.

Der Neubau bezieht sich explizit auf den benachbarten Bestand.

Die Fassadengestaltung sorgt für ein ständig wechselndes Lichtspiel.

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Eine Installation von Per Kristian Nygård im Atrium geht spielerisch auf die Büronutzung des Gebäudes ein.

Eine Installation von Per Kristian Nygård im Atrium geht spielerisch auf die Büronutzung des Gebäudes ein.

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