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23.11.2018

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Offener Holzbau

RIBA International Prize 2018 an Kinderdorf vergeben


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Selbstverständlich geht es bei Architekturprämierungen immer auch um Ästhetik. Das Royal Institute of British Architects formuliert das so: Es zeichne „Exzellenz in der Gestaltung und Ambition in der Architektur“ aus. Doch beim International Award des RIBA spielt noch ein weiterer Faktor eine Rolle: soziales Engagement. Mit dem aktuellen Gewinner der zweijährig vergebenen Auszeichnung rückt letzterer Aspekt besonders in den Fokus. Das Kinderdorf in Brasilien von Gustavo Utrabo und Petro Duschenes von Aleph Zero (São Paulo) und Marcelo Rosenbaum und Adriana Benguela von Rosenbaum (São Paulo) bietet Unterkunft für etwa 540 Schüler. Sie kommen aus den entlegensten Orten des Landes, die sonst von der Bildungsinfrastruktur abgekoppelt sind, und besuchen im Alter 13 bis 18 Jahren die Canuanã Schule. Die ist ein Bildungsprojekt der Bradesco-Stiftung.

Die Jury des RIBA zeichnete Aleph Zero und Rosenbaum explizit für ihren Einsatz von Architektur als Werkzeug für soziale Veränderung aus. Die beiden brasilianischen Büros erarbeiteten das Kinderdorf in einem partizipativen Prozess. Sie entwarfen für die Schüler trotz Budgetrestriktionen kleine Schlafräume anstelle von riesigen Sälen, auch private Rückzugsorte und vielfältig nutzbare Gemeinschaftsflächen gibt es. Mit der Verwendung örtlicher Baumaterialien und traditioneller Techniken initiieren die Architekten zudem eine „Wiederentdeckung des vernakulären Bauens in Brasilien“, so das Lob der Jury.

Jurymitglied Liz Diller: „Jenseits seiner hervorragenden Architektur verkörpert das Kinderdorf auch die philanthropische Mission der Bradesco-Stiftung. Es schafft eine dringend benötigte Struktur für solche, die sonst begrenzten Zugang zu Bildung haben.“ Jenseits dessen gelang es den Architekten aber auch, eine klare Architektursprache zu verfolgen.

Das Children Village von Aleph Zero und Rosenbaum war eines von vier Gebäuden, die nach Veröffentlichung der 20 besten Gebäude der Welt noch in die Shortlist des International RIBA Awards aufgenommen wurden. Die drei weiteren sind:

  •  Central European University​ in Budapest von O’Donnell + Tuomey

  • Toho Gakuen Musikhochschule in Tokio von Nikken Sekkei

  • Il Bosco Verticale in Mailand von Boeri Studio


(sj)


Fotos: Cristóbal Palma


Kommentare

2

Gabriel | 30.11.2018 17:29 Uhr

Ein Lichtblick

Danke für dieses Projekt, auch an die Jury.
Es ist das beste seit langem, was uns begegnete. Einfach alles scheint hier gelungen, ein Meilenstein der Architektur: was sie soll, was sie kann - Klarheit, Wucht und Anmut, Ausdruck und Gebrauch, Kunst und Leben.

1

Barbara Baumann | 23.11.2018 19:29 Uhr

Gratulation...

Wish I were there...

Es macht Mut und Hoffnung, dass in einer Investoren-geplagten Welt immer noch Projekte entstehen, die Ästhetik "leben" lassen und im besten Sinne für Menschen gedacht und gemacht sind...

große Gratulation an die Architekten und alle Mitmacher... und last but not least an die Jury...

 
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Kinderdorf in Canuanã, Rosenbaum + Aleph Zero

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