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18.12.2017

Grundschule für den Knabenchor

Preisgekrönter Schulneubau von W&V Architekten in Leipzig


Mehr als 800 Jahre Chortradition, 1212 gegründet, einer der ältesten Chöre Deutschlands – das ist der Thomanerchor in Leipzig. Sein Zuhause hat der weltberühmte Knabenchor unweit des Stadtzentrums, baulich manifestiert in Form des altehrwürdigen Forum Thomanums.  W&V Architekten aus Leipzig haben es um eine Grundschule mit Hort ergänzt und wurden dafür mit dem Leipziger Architekturpreis 2017 ausgezeichnet.

Der mehrteilige Baukomplex – Bauherr war die forum thomanum Schulen GmbH –, der den Campus Forum Thomanum um Thomasschule, Alumnat und Musikakademie ergänzt, wurde mit dem Schulanfang im August 2017 in Betrieb genommen. 215 Schülerinnen und Schüler lernen seitdem in der neu errichteten Grundschule. Zum 4.055 Quadratmeter Bruttogeschossfläche umfassenden Komplex gehört auch das zum Hort umgebaute ehemalige Gemeindehaus der Lutherkirche. Beide Bauteile vervollständigen den musischen Bildungscampus im Leipziger Bachviertel, wo der Nachwuchs des Thomanerchors herangezogen wird.

Den dreigeschossigen Grundschulneubau mit umlaufender Glasfassade im Erdgeschoss platzierten die Architekten als kompaktes Volumen dort, wo einst eine Kirche stand. Ein gläserner Gang verbindet Neubau und Hort im ehemaligen Gemeindehaus, das um eine Etage aufgestockt wurde. Dessen opulenter Gründerzeitornamentik setzten W&V eine klare Struktur und moderne Formen gegenüber. Der einheitliche Putzton in Beige verbindet beide Teile zu einer Einheit.

Im Inneren gliedert sich die Privatschule in acht flexibel nutzbare Klassenräume, die U-förmig um eine mehrgeschossige Halle angeordnet sind. Für Farbe in der steril wirkenden Umgebung sorgen die Kinder selbst: Sie dürfen die Paneele auf der Hofseite bemalen.

Die Jury des Leipziger Architekturpreises lobt die Zurückhaltung des Bauprojekts: „Beim Umbau des gründerzeitlichen, im Krieg stark beschädigten Gemeindehauses wurde erhalten, was sich erhalten ließ, und einfühlsam ergänzt, was ergänzt werden musste. Details wie die Erhöhung eines schmiedeeisernen Treppengeländers zeugen vom Fingerspitzengefühl im Umgang mit der Denkmalsubstanz.“ Wegweisend sei zudem die Baukonstruktion. Während andere Schulneubauten fast ausnahmslos mit Styroporpaketen verpackt seien, kam hier ein zweischaliges Ziegelmauerwerk von 70 Zentimeter Stärke zum Einsatz, das für Haltbarkeit und gesundes Raumklima sorge, so die Jury. (kat)

Fotos: W&V Architekten, Regentaucher, Punctum


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