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05.06.2025

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Genossenschaftliches Wohnen im Fläming

Praeger Richter Architekten in Bad Belzig


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Berlinnah, naturverbunden und in freundlicher Gemeinschaft – so wirbt das Wohnprojekt Leben im Fläming am Rand von Bad Belzig für sich. Es entstand im Auftrag der Genossenschaft LIF eG, die sich für die Realisierung des Projekts gegründet hat, und bietet in vier Verandahäusern Wohnraum für rund 100 Menschen. Hinzu kommen drei kollektiv finanzierte Gemeinschaftshäuser mit unterschiedlichen Funktionen, die teils auch den Belziger*innen offenstehen. Praeger Richter Architekten (Berlin) haben die Wohnanlage geplant und in diesem Jahr fertiggestellt.

Umgeben von Einfamilienhäusern sortieren sich die vier Wohnbauten entlang eines Weges, der das schmale, langgestreckte Grundstück erschließt. Sie sind zueinander versetzt, sodass zwischen ihnen kleinere Plätze und Freiflächen entstehen. Zwei der eingeschossigen Gemeinschaftshäuser, das Co-Working-Haus (offen für Anwohner*innen) sowie die Werkstatt, bilden an der Straße den Eingang zur Anlage. Das dritte liegt im hinteren Grundstücksteil und wird von den Genossenschaftsmitgliedern flexibel für Yoga, Kinderbetreuung oder Veranstaltungen genutzt.

Die Wohngebäude selbst gliedern sich jeweils in einen zwei- und einen dreigeschossigen Bauteil, die durch eine Veranda miteinander verbunden sind. Sie sind als Holzständerbauten konstruiert, verwendet wurden vorgefertigte, tragende Holzrahmenbauwänden, massive Brettsperrholzdecken und eine Verkleidung aus Lärchenbrettern. Die Veranda mit feuerverzinkten V-Stützen und Holzdeckenelementen dient dabei nicht nur als Aufenthalts- und Begegnungszone, sondern erschließt auch die einzelnen Wohneinheiten. 

Jedes der Häuser nimmt bis zu 13 Einheiten auf, die in ihrer Größe von 48 bis 130 Quadratmeter variieren. So komme man im Schnitt auf einen Wohnflächenverbrauch von 39 Quadratmetern pro Person, geben die Architekt*innen an. Im Vergleich zu den umgebenden Einfamilienhaus-Grundstücken, sei die Geschossflächenzahl (GFZ) zudem deutlich höher, was zu einer Flächenersparnis von rund 30 Prozent geführt habe, heißt es weiter. 

Die gewonnenen Flächen dienen den Bewohner*innen als gemeinschaftliche Freiräume mit Obstwiese, Permakultur oder Naturteich. Ein Schilfbeet funktioniert als Pflanzenkläranlage und bereitet Grauwasser für die Toilettenspülung auf, das Regenwasser wird in Retentionsmulden auf dem Grundstück gesammelt. 30 Erdsonden versorgen die Wohnungen mit Geothermie, der Strom kommt überwiegend von der genossenschaftlich betriebenen Photovoltaikanlage. (sbm)

Fotos: Andreas Friedl, Lindsay Webb



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

johannes | 06.06.2025 12:02 Uhr

Schöner Bau!

Und sowas mit einer Bauherrengemeinschaft umzusetzen verdient den allergrößten Respekt und einen Orden dazu. Die Vor-Foristen würden das keinen Tag aushalten. Wenn ich die Klangschale im Gemeinschaftsraum sehe, kann ich mir die Meetings schon gut vorstellen. Daran ist bestimmt nicht viel verdient worden, darum gibt es das auch so selten.

3

ulknudel | 06.06.2025 11:58 Uhr

Vergrauung ≠ Verrottung!

Nur um hier mal ein paar Dinge klarzustellen:

Holz darf in der Fassade der Witterung ausgesetzt werden - wenn bestimmte Regeln des konstruktiven Holzschutzes eingehalten werden:

a) Keine Wasserstauflächen (also Gefälle einplanen, hier gelöst)

b) Gute Hinterlüftung (damit es schnell trocknet, vermutlich gelöst)

c) Vermeidung von direkter Wasserbelastung (keine dauerhafte Durchleuchtung, grossenteils gelöst)

d) Vermeidung von Stirnholz-Exposition (Stirnholz nimmt Wasser stark auf, hier gelöst)

Wenn unbehandeltes Holz (z.B. Lärche, Douglasie, Eiche) der Witterung ausgesetzt ist, vergraut es an der Oberfläche. Das ist ein rein optischer Prozess durch UV-Licht und Regen. Die Langlebigkeit wird durch die Vergrauung nicht(!) beeinträchtigt, solange das Holz gut abtrocknen kann. Vergrauung ≠ Verrottung!

Bestimmte Holzarten sind von Natur aus dauerhafter im Außenbereich und gut geeignet für Fassaden ohne chemischen Schutz. Andere benötigen in der Regel mehr Schutz...

2

peter | 05.06.2025 21:28 Uhr

sehr deutsch...

quadratisch, praktisch, nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. und mal wieder ohne dachüberstand. der kaum vorhandene abstand zwischen haus und balkongestell lässt nichts gutes für die dahinter liegenden bretter befürchten. insgesamt werden die wohnkisten demnächst erst grau und dann schwarz vor sich hingammeln. und die glückliche nachbarschaft darin bestärken, sich ein wdvs aufs haus geklebt zu haben bzw. noch zu kleben.

1

auch ein | 05.06.2025 15:47 Uhr

architekt

so schafft man es wirklich dem "gemeinen Volk" den Holzbau so richtig als "Containerkisten" madig zu machen...
Die sehen jetzt schon gammelig aus, überall gleichförmige Holzkisten.Nur die Vorbauten / Balkone / Laubengänge sind mal in STahl, Holz, bunt, grau.... hier noch bissle lustig schief.

Fällt da nichts besseres ein?

 
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