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20.01.2025
S wie Schwimmkörper
Pontonbrücke in Belgien von BuroLandschap
Verwaiste Fördertürme und ausgedehnte Talgruben erzählen in vielen Naherholungsgebieten die nicht ganz so weit zurückliegende Geschichte des Steinkohle-Bergbaus. In der belgischen Provinz Limburg ergänzten BuroLandschap (Hasselt) einen Tagebausee um eine schwimmende Fahrradbrücke. Damit machten sie weitere Teile der länderübergreifenden „Grünmetropole“ erkundbar, die sich durch Belgien, die Niederlande und Deutschland zieht.
Als Teil der sogenannten industriellen Folgelandschaft befindet sich das Gebiet um das einstige Limburger Steinkohlerevier in einem wechselhaften geologischen Kontext. Ähnlich wie im benachbarten Rheinischen Braunkohlerevier wurden hier über Jahrhunderte ganze Landmassen in Energie umgewandelt und mit dem Aushub die Topografie neu modelliert. Dazu beigetragen hat zudem der Abbau von Kies, durch den weitläufige Täler entstanden.
Die schwimmende Brücke von BuroLandschap nahe der Stadt Dilsen-Stokkem verbindet zwei Bergehalden (in Belgien „Terrils“ genannt) auf dem Wanderwegenetz des Nationalparks Hoge Kempen ungefähr 25 Kilometer nördlich von Maastricht. Über 400 Meter hinweg schlängelt sich der Steg zur anderen Uferseite. Die organische Form sei „eine Hommage an die umgebende Natur“ und biete den Nutzer*innen „abwechslungsreiche Ausblicke, die ein einzigartiges Rad- und Wandererlebnis schaffen“, so die Landschaftsarchitekt*innen. Quelle der Inspiration sei zudem die Fibonacci-Spirale gewesen.
Genau 30 Scharnierelemente sorgen dafür, dass die Brücke mit dem schönen niederländischen Namen Fietsen tussen de Mijnterrils problemlos Höhenunterschiede von etwa 1,30 Metern überwindet. Das Projekt wurde von der Provinz Limburg in Auftrag gegeben und mit Unterstützung von Visit Limburg realisiert. Die deutschsprachige Webseite der Tourismusorganisation benennt es mit Radeln zwischen den Halden.
Spätestens zum Ende des letzten Jahrhunderts waren viele Kohlebecken in der Region bereits verödet. Seitdem engagieren sich die drei Grenzregionen für ein gemeinsames neues Image und initiieren Projekte, die die Landschaft für Naturliebhaber*innen attraktiver machen soll. Die Grünmetropole geht auf ein Pionierprojekt zurück, das 2006 mit einer Sonderplatzierung des Deutschen Städtebaupreises prämiert wurde. (tg)
Fotos: Pieter Rabijns, Visit Limburg
Zum Thema:
Mehr zu Stadtplanung und Wasser gibt es im Themenportal Wasserkreislauf bei BauNetz Wissen
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