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12.12.2017

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Stadt unterm Glasdach

Pläne für Öko-Großkomplex in der Pariser Banlieue


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Wie ein silbrig-grüner Hügel wirkt der zweigeteilte Baukörper, der sich in einigen Jahren in der südlichen Pariser Banlieue ausbreiten soll – direkt neben der Autoroute du Soleil, der Autobahn gen Süden. Zwischen beiden Gebäudeteilen liegt talartig eine Straße, überspannt von Fußgängerbrücken – ein Haus als Landschaft.

Dieser Entwurf für einen großen Mischnutzungskomplex gewann vor Kurzem im Rahmen des internationalen Stadtentwicklungswettbewerbs „Inventons la Métropole du Grand Paris“ den ersten Preis für den Bebauungsabschnitt Arcueil – Le Coteau, die Umsetzung ist bis 2023 geplant. Das Vorhaben mit dem Titel Ecotone ist ein Gemeinschaftsprojekt der Büros OXO Architectes (Montreuil), Duncan Lewis Scape Architecture (Bordeaux), Parc Architectes (Paris), Triptyque Architecture (Paris/Sao Paulo) und den Landschaftsarchitekten von Atelier Georges (Paris). Zudem sind die Firmen Compagnie de Phalsbourg, Codeurs et compagnie, Hertel Investissement und Engie Avenue als Auftraggeber involviert.

Auf 82.000 Quadratmetern Fläche ist ein urbanes Zentrum mit einer heterogenen, alle Altersklassen umfassenden Nutzerstruktur vorgesehen. Geplant sind Büros, Geschäfte, Restaurants, ein Hotel, ein Kindergarten, eine Residenz für junge Berufstätige und Wissenschaftler, ein Gesundheitszentrum und Sporteinrichtungen.

Dem Multifunktionskomplex liegen zwei maßgebliche Konzepte zugrunde, sie lauten „Biomimetik“ und „Biodiversität“. Damit gemeint ist, dass mithilfe innovativer Technologien eine ökologisch nachhaltige, den vielfältigen Funktionen und Benutzern gerecht werdende Arbeits- und Freizeitlandschaft „nach dem Vorbild der Natur“ geschaffen werden soll. Das zukünftige Gebäude wird in diesem Sinne seine natürliche Umgebung zugleich verkörpern und erweitern – und zwar das Gelände eines Hanges, Le Coteau, der sich entlang der Autobahn erhebt und der jenseits der Fahrbahnen als Park seine Fortsetzung findet.

Um der Hangform möglichst organisch zu folgen, wird der Bau terrassenartig strukturiert. Eine Doppelfassade mit einem Wechselspiel aus Glas und dicht begrünten Bereichen soll nicht nur der bereits erwähnten Naturnachahmung dienen, sondern insbesondere auch der Abschirmung vor dem vorüberbrausendem Verkehr. Zugleich versprechen die zahlreichen Öffnungen und die komplett verglasten Kuppeln beider Baukörper ein Maximum an Tageslichteinfall bis tief ins Innere des Komplexes. Das ist charakterisiert durch eine offene Anlage der Geschosse, durchsetzt mit großzügigen Höfen, lichten Atrien und raumquerenden Passagen.

Die Renderings des Projekts zeigen Glas und Grün als dominierende Gestaltungsprinzipien – mit seiner gartenartigen Anlage gleicht Ecotone einem riesigen Gewächshaus. Es wird dem Stadtbewohner von morgen eine geschützte, wohldosierte und cleane Atmosphäre von Urbanität bieten, inmitten einer vielleicht doch etwas zu laut und zu ungesund gewordenen Großstadtperipherie. (da)


Video:




Zum Thema:

Mit Architektur als Landschaft experimentierte Duncan Lewis bereits im letzten Jahr bei einer Schule in den Ardennen, und OXO konnten zusammen mit Sou Fujimoto auch schon bei Re-inventer Paris gewinnen.


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