RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Plaene_fuer_Kirche_in_China_4674149.html

18.01.2016

Zurück zur Meldung

Sphärische Bauchhöhle

Pläne für Kirche in China


Meldung einblenden

Schon einmal von der Stadt Zhangjiagang gehört? Oder eher von der ostchinesischen Provinz Jiangsu und dem Jangtse-Fluss? An dem Südufer des Gewässers in Jiangsu liegt nämlich das knapp eine Million Einwohner zählende Zhangjiagang. Über die Unkenntnis von dieser Stadt muss man sich nicht wundern, noch in den Achtzigern war der Ort ein Dorf. Für ihre anwachsende christliche Gemeinde soll nun eine Kirche errichtet werden. Das Büro RSAA (Köln/Peking/Ulan Bator), das schon seit einiger Zeit in China baut, nahm an einem internationalen Wettbewerb für den Sakralbau teil und gibt nun seinen Entwurf bekannt.

Die Architekten schlagen in der Grundform einen Bau vor, der die historische europäische Pfarrkirche zum Vorbild hat: An ein langes Kirchenschiff mit spitzem Satteldach und gotisch anmutenden Streben fügt sich ein hoher Kirchturm als repräsentativer Eingangsbereich mit zentralem Portal. Doch die von RSAA angedachte Materialität dieser klassischen Baufigur ist ungewöhnlich: Das Gebäude soll komplett mit einer – womöglich metallischen – Hülle versehen werden, deren geschlossene Oberfläche mit schmalen Linien gemasert ist. Das Hüllenkonzept führen die Architekten von RSAA auch im Innenraum ihres Entwurfs fort, wo zahlreiche Metallscheiben ein organisches Raumgefühl bilden sollen. „Mutterleib-ähnlich“, so die Beschreibung von RSAA, sollen die entstehenden Raumkurven die Besucher umgeben.

Die Kirche soll direkt an einem städtischen See stehen. Um sie herum möchten RSA Nebengebäude mit Gemeinschaftseinrichtungen gruppieren, im Norden Gebets- und Beratungsräume und im Süden eine Cafeteria, eine Bibliothek, ein Museum sowie eine kleinere Kirche. Die Nebenbauten platziert das Büro derart, dass der zentrale Kirchenbau vom umgebenden Straßenlärm geschützt wird – eine Art akustische Bauchdecke bilden sie also, um in der Metaphorik von RSAA zu bleiben. (sj)


Kommentare

2

Wegner | 22.01.2016 14:13 Uhr

interessantes Gebäude

Es wurde dezent die typische Formsprache einer Kirche aufgenommen.
Die Lamellenstruktur zu beurteilen ist schwierig. Sie ist in jedem Fall interessant.
Das Gebäude würde ich gern besichtigen, wenn es fertig ist.
Zumindest ein wohltuender Kontrast zur den minimalistischen Kästen, die wir Architekten sonst aktuell so entwerfen.

1

conny g. | 18.01.2016 16:12 Uhr

bauchhöhle?

....
eine organische struktur mit lamellen wieder aufzuheben. na ich weiss nicht. ich könnte mir vorstellen das der körper und das innere komplett zerschnitten werden / wirken - wie in einer der früheren skulpturen von damien hirst.
und da die strukturen flächendeckend das licht brechen soll wohl das "göttliche" draußen bleiben.?
es ist ja ein gebäudeentwurf für ein kommunistisches land. da macht dann alles wieder sinn?!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

18.01.2016

Oase des Glaubens

Museumswettbewerb in Mekka entschieden

18.01.2016

Horizonte 10: Widerstand/Resistance

Bücher im BauNetz

>
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche