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16.03.2005

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Begehbare Skulptur

Pläne für Gedenkstätte Bergen-Belsen vorgestellt


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Das Architekturbüro KSP Engel und Zimmermann (Frankfurt/Braunschweig) hat am 16. März 2005 seine überarbeiteten Pläne für ein neues Dokumentations- und Informationszentrum auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen präsentiert.

Der Entwurf geht aus einem offenen internationalen Wettbewerb im Jahr 2003 hervor (BauNetz-Meldung vom 3. 3. 2003), bei dem der erste Preis gesplittet worden war: Die Braunschweiger Dependance von KSP Engel & Zimmermann wurde mit dem ersten Platz für die Architektur und das Berliner Landschaftsarchitekturbüro sinai.exteriors AW Faust (in Kooperation mit Sigel + Dubbers Architekten, Berlin) für die Freiraumplanung ausgezeichnet. Zur Überarbeitung trafen anschließend KSP und sinai zusammen.

Die Konzeption des Neubaus basiert auf der Idee einer „begehbaren Skulptur“ (Architekten), die ganz aus Sichtbeton gestaltet ist. Dieser „Minimalismus des Materials” und die entsprechend reduzierte Detaillierung sollen das inhaltliche Thema des Gebäudes in den Vordergrund stellen.

Mit der Neugestaltung der Gedenkstätte wollen die Architekten das historische Lagergelände angemessen erschließen und die ehemaligen räumlichen Strukturen des Lagers erfahrbar machen. Ein „steinerner Weg“ beginnt am Vorplatz der Gedenkstätte, läuft durch den Neubau hindurch und führt den Besucher weiter vom Gelände der Gedenkstätte in das eigentliche ehemalige Lagergelände hinein. Der Weg soll als „integratives Element“ zwischen Außenanlagen und Architektur wirken.

Das Dokumentationszentrum liegt als lang gestreckter Baukörper aus Sichtbeton in einer Schneise des heute dicht bestandenen Waldes. Die Schneise folgt dem ursprünglichen Verlauf der Landstraße Walle-Hörsten. Der Neubau liegt außerhalb des ehemaligen Konzentrationslagers und schiebt sich „schwebend“ nur wenige Meter über die ehemalige Lagergrenze hinaus.

Die räumlich gefasste und inszenierte Wegeführung im Außenraum findet sich im Inneren des Gebäudes wieder: Ein Weg-Raumkontinuum wird überlagert von den wechselnden Volumen der Innenräume. Richtungswechsel, die Abfolge verschiedener Raumvolumen sowie gezielte Ausblicke in dem ansonsten geschlossenen Baukörper sollen den Besucher von seiner Alltagswelt distanzieren.

Der Rundgang führt von der zweigeschossigen Konche des „Einstimmungsbereiches“ vorbei an thematischen Ausstellungen zum Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager in die lang gestreckte und leicht ansteigende große Ausstellungshalle. Deren Ende ist zugleich Wendepunkt in der Wegeführung und dient der „historisch-topografischen Information“. Dieser Bereich überlagert sich mit dem ehemaligen Lagergelände. Ein großer Einschnitt im Baukörper ermöglicht den Rundblick nach außen und läßt das ehemalige Lagergelände somit zu einem Teil der Ausstellung werden.
Im Obergeschoss setzt sich der Weg durch die Ausstellung fort und ermöglicht Rückblicke in die große Halle, in den „Raum des Prologs“ und hinaus in den Außenraum des „steinernen Stegs“.


 
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