RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Pilotprojekt_von_limbrock_tubbesing_architekten_7072504.html

20.03.2020

Zurück zur Meldung

Acht-Euro-Wohnungsbau in Hamburg

Pilotprojekt von limbrock tubbesing architekten


Meldung einblenden

Neugraben-Fischbek ist der am weitesten südwestlich gelegene Stadtteil Hamburgs, näher an Buxtehude als an der Binnenalster. Entgegen dem allgemeinen Hamburger Trend war die Einwohnerzahl hier in der Vergangenheit rückläufig. Erst seit 2010 steigt sie wieder, denn die IBA Hamburg initiierte im Viertel mehrere Bauvorhaben zum „naturverbundenen Wohnen“. Zwischen dem S-Bahnhof Neugraben und dem EU-Vogelschutzgebiet Moorgürtel entsteht derzeit das Wohngebiet Vogelkamp Neugraben. Hier realisierten limbrock tubbesing architekten (Hamburg) zwei Wohnhäuser als Pilotprojekt eines Modellvorhabens. „Acht-Euro-Wohnungsbau“ heißt das Programm, mit dem der Hamburger Senat kostengünstigen Wohnraum auf dem frei finanzierten Markt sicherstellen möchte.

Die beiden viergeschossigen Pilot-Wohnhäuser mit insgesamt 6.780 Quadratmetern Bruttogeschossfläche rahmen über Eck einen Quartiersplatz ein. Die 44 Wohnungen wurden vor allem für jüngere Familien entwickelt. Sie variieren von zwei bis hin zu vier Zimmern und verfügen über durchschnittlich 100 Quadratmeter Wohnfläche. Alle Wohnungen sind mit Balkonen beziehungsweise Dachterrassen ausgestattet. Um Kosten zu sparen, wurden die Gebäude nicht unterkellert – die notwendigen Abstellräume sind als sogenannte Hauswirtschaftsräume neben den offenen Küchen untergebracht. Sechs Wohnungen im Erdgeschoss wurden barrierefrei konzipiert, drei Gewerbeeinheiten und eine Kindertagesstätte öffnen das Haus für die Nachbarschaft. Auf dem Quartiersplatz stehen weitere Spielflächen für Kinder zur Verfügung.

Die Erdgeschosszone beider Gebäude entstand in konventioneller Massivbauweise, die Obergeschosse wurden aus nachhaltigem Brettschichtholz konstruiert. Durch die Vorfertigung der Holzelemente konnten beide Wohngebäude innerhalb von zwölf Monaten bezugsfertig errichtet werden. Um die Fassadenflächen zu verringern und damit weitere Kosten einzusparen, wurde die Bautiefe der Häuser auf sechzehn Meter erhöht. Teilweise bodentiefe Fenster und der Verzicht auf Flure sollen dennoch eine optimale Belichtung der Wohnungen ermöglichen. (tl)

Fotos: Sebastian Glombik


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare

12

Tine Wittler | 24.03.2020 07:39 Uhr

...***

...wohin hier die Kommentare immer gleiten, vielleicht ist der ein oder andere auf der ko*** von solong ausgerutscht...

„Niemand interessiert sich mehr wirklich für Architektur.“
wurde Vittorio Gregotti kurzlich in der Baunetzmeldung zitiert.

Allseitige Architekturbetrachtungen sind uns verloren gegangen, irgendwo, auf dem Weg hierher.

Hier wurde probiert. Auf ein neues. Das ist legitim und wichtig. Aber eigentlich sollte bei diesen Fallbeispielen kleiner gedacht werden, damit es bei wohlgemeinten Ansätze nicht bleiben muss. Schönheit muss neu gedacht werden: Ökologie, Okonomie, Sozial...

11

Superarchitekt | 23.03.2020 16:45 Uhr

So lala

Über die Architektur mag man streiten können; ich denke, wenn das Holz erstmal vergraut ist, sieht die Fassade besser aus.
Die Befensterung hingegen ist, wie von STPH angemerkt, ein Katastrophe und geht nur zu Lasten der Wohnqualität der zukünftigen Nutzer.
Warum um alles in der Welt sollte man derart kleine Fenster bauen, selbst im Sozialbau?
Der Preis eines schnöden Kunststoffensters ist so gering, dass Kinderzimmer wie sie hier entstehen kaum gerechtfertigt sind.
Vielleicht sollte es nächstes Mal besser ein 8,10 €-Wohnungsbau sein, dafür mit mehr Bezug zum Außenraum.

10

schlawuki | 23.03.2020 16:36 Uhr

@solong

in diesem fall trifft solongs kommentar

9

auch ein | 23.03.2020 14:49 Uhr

architekt

@8 solong:

Wie finden Sie denn die Architektur abseits von der sozialen Relevanz ?

8

solong | 23.03.2020 11:08 Uhr

... 2...6...mit verlaub ...

... eure bornierten kommentare ... dürfen einen "ank*****" ... schwer geerbt ?? ... nur mal ansatzweise darüber nachedacht wieviel ihr mit einem durchschnittlichen ... architektengehalt ... als alleinverdiener mit 2 kindern ... für wohnen aufwenden könnt ... ?? !! ... und das hat nun wahrlich nichts mit "geringverdienern" zu tun ... die können sich auch diese wohnungen nicht leisten ... !!

7

STPH | 23.03.2020 10:38 Uhr

Als ob Offenheit


was an wirklicher Belichtung, an Offenheit versagt wird, wird als Fassadenornament mit Bänderschmuck und Holzstrukturen simuliert.
Als ob gute Gestaltung von außen in Konkurrenz steht mit guter Nutzbarkeit innen.
Helle Wohnungen sind doppelt so groß. Dunkle Wohnungen sind Verschwendung wenn nicht Wohnraumvernichtung.
Preis-Wert ist hell.

6

auch ein | 22.03.2020 12:35 Uhr

architekt

@2 Dr.Yikes:

Dort wohnen dann die ärmeren Mitmenschen die Ihnen die Regale füllen und aus dem Kreuzberger Dachausbau den Müll entsorgen und in der Uni Ihren Assistenten-Platz saubr machen. Dann müssen die nicht jeden Tag so weit fahren.

Aber grundsätzlich finde ich sollte man hier die ARCHITEKTUR besprechen, nicht WARUM das da steht. Das entscheiden zum Glück nicht die Architekten....

5

schlawuki | 22.03.2020 12:06 Uhr

modell ulm

das thema des sozialen wohnbaus bei mir in münchen sind neben den konjunkturbedingten baupreisen, die preise für den grund und boden.
das derzeit grösste bauvorhaben für geförderten wohnbau in europa entsteht derzeit in freiham im münchner westen.
in weiser voraussicht hat der damalige ob vogel dort (im nirgendwo) flächen erstanden und brachliegen lassen. jetzt, und vielleicht auch ein paar jahre zu spät, wird dort hochwertiger wohnbau umgesetzt und genossenschaftliches bauen reaktiviert.
ein weiteres gutes, und wirklich zukunftsweisendes modell wie kommunen mit dem steigenden bedarf an günstigem wohnraum umgehen können, ist das ulmer modell der grundstückspolitik, das sich dort im wirtschaftsstarken raum seit jahrzehnten bewährt.
bei uns in münchen wird das bauen aber auch durch schwache vertreter der öffentlichen hand erschwert, die sich dann gerne hinter "projektsteuerern", wie hitzler &co verstecken.
die treffen dann zwar auch keine entscheidungen, aber man hat zumindest die verantwortungsvolle aufgabe"bauherrenvertretung" weiterdelegiert.

4

Davide | 22.03.2020 01:43 Uhr

@ Dr. Yikes

Was für eine konfuse Argumentation.

Aber ich muss in einem Punkt zustimmten:
Wie im Bildungssystem wähnt sich die deutsche Politik auf der Suche nach der einen großen Idee zur Lösung der Wohnungsnot.
Wie im Bildungssystem ist die Sache ganz einfach: mehr Geld. Nichts kostet nichts.
Das was man vor 100 Jahren konnte wird gerade wiederentdeckt... doch noch sträuben die Kommunen sich einzugestehen, dass die Lösung von solchen massiv verschlafenen Problemen einfach richtig Geld kosten wird. (Das man halt all die Jahre davor glaubte sparen zu können).

Das man sich irgendeinen Gefallen damit tut, die Baukosten als Hauptproblem zu sehen und diese maximal zu drücken, wage ich stark zu bezweifeln. Langfristige Lösungen sind das nicht, die jetzt schon nach Containerwohnen aussehen.

Man muss aber faierweise sagen, dass die IBA in Hamburg durchaus interessante und sehr vielseitige Ansätze verfolgt und dieses Projekt hier nur eine kleiner Teil davon ist.

3

ixamotto | 21.03.2020 20:52 Uhr

@Dr. Yikes

schlimmer als ihre demokratie- und menschenverachtenden kommentare, die außerdem von vollkommener ahnungslosigkeit und besorgniserregender bildungsfeindlichkeit strotzen ist eingentlich nur die tatsache, dass die baunetz-redaktion diesen immer wieder eine plattform gibt.

2

Dr. Yikes | 21.03.2020 11:25 Uhr

Knieschuss

Ich frage mich immer, warum Städte möglichst viele Geringverdiener ansiedeln wollen. Die Bürger sollten doch wissen, dass durch den höheren Verschleiß der Infrastruktur entweder die Lebensqualität beeinträchtigt wird oder die Steuern erhöht werden müssen. Gleichzeitig verwaisen viele Kleinstädte und ländliche Regionen.

Das Projekt selbst ist denkbar unansprechend. Schon vor 100 Jahren wurden in Berlin attraktive Sozialwohnungen aus dem Boden gestampft, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Es ist beinahe so, als gäbe es in der hiesigen Architektenzunft eine berufsbedingte Lernbehinderung.

1

Rainer Perrey | 20.03.2020 18:26 Uhr

Respekt

mein Respekt !
für diese Baumaßnahme
das ist - guuut !

Rainer Perrey / Architekt in Köln

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



Blick über Neugraben-Fischbek mit den beiden Neubauten am Quartiersplatz

Blick über Neugraben-Fischbek mit den beiden Neubauten am Quartiersplatz

Holzfassade in den oberen Stockwerken

Holzfassade in den oberen Stockwerken

Die Massivholzbauweise ist auch von Innen erlebbar.

Die Massivholzbauweise ist auch von Innen erlebbar.



Bildergalerie ansehen: 11 Bilder

Alle Meldungen

<

20.03.2020

Im Geiste Jean Prouvés

Kita von Djuric Tardio Architectes in Paris

20.03.2020

Neuer B-Plan, neues Glück

Wohnbebauung von Gabriel Verd und Buró4 in Sevilla

>
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche
vgwort