Was passiert, wenn sich zwei Architektenkollektive wie die Münsteraner Jungs von Modulorbeat und die Berliner Truppe vom Raumlabor zusammenschließen? Als erstes kreieren sie einen wunderbar gut klingenden Namen, nämlich Raumlabeat. Und zweitens nehmen sie sich der großen Aufgabe an, die Probleme des zeitgenössischen Städtebaus zu lösen: „Viele städtebauliche Entwicklungsdiskussionenprojekte sind verfahren. Visionen werden in jahrelangen Kompromissverfahren verschleppt, abgeschliffen, vergraben. Wie kann Leben in einer Stadt, die derart qualvoll erdacht wird, Freude machen?“

Diesen Samstagabend stellen sich Markus Bader von Raumlabor und Jan Kampshoff von Modulorbeat dieser unmöglichen Aufgabe – frei nach dem Motto: „une probleme, une solution“ – und zwar mit Lesung und Performance auf dem Flughafen Tempelhof, der am Samstag auch sein zweiwöchiges Stadtparkdasein feiert. Eine gute Gelegenheit also für alle, die das Volksfest zur Eröffnung auf dem Tempelhofer Flughafen gemieden haben oder bisher für einen Besuch noch keinen Anlass sahen.

Nicht nur, dass Raumlabor nicht einst auch Szenarien für das fast 400 Hektar große Flugfeld entworfen hätten, hier steht seit gestern auch eins ihrer aktuellen Projekte. Tempelhof ist die dritte Station des internationalen Kulturfestivals „The Knot“, das diesen Sommer zwischen Berlin, Warschau und Bukarest tourt. Die mobile städtische Forschungsplattform bietet neben unterschiedlichsten Aktionen, Lesungen und Performances einen Raum für alle in so genannten städtischen Problemzonen. Wie es sich für Raumlabor gehört, ist auch bei „The Knot“ wieder jeder Menge Luft mit im Spiel – die großen, pastellfarbigen Hüpfburgskulpturen lassen sich auf die Weise schnell auf- und abbauen.

Vortrag und Performance: 22. Mai 2010, 21 Uhr
Festival: 19. - 30. Mai 2010
Ort: Flughafen Tempelhof, Berlin

Zum Thema:

www.knotland.net

Download der Baunetzwoche#159 „Acting in public – raumlabor Berlin”

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