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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Pavillon_mit_Pool_in_Zuerich_3375379.html

14.11.2013

Viel Glas und eine Wand

Pavillon mit Pool in Zürich


Wer offen wohnen will, braucht keine Wände – unmöglich? Eine Wand reicht: Am Zürichberg wurde Ende des Sommers ein kleiner gläserner Wohnpavillon mit Pool fertig gestellt, der nur eine einzige massive Innenwand hat. Diese hat das Schweizer Büro Oliv Brunner Volk Architekten dafür besonders fein und sensibel gestaltet: der Sichtbeton wurde mit Weißzement aufgehellt, und als raumbildendes Element fasst die Wand sowohl Badezimmer, Toilette, Nebenräume und Gebäudetechnik.

Versteckt im Garten einer Villa aus den 1920er Jahren und eingefasst von dichtem Baumbestand, konnten die Bauherren auf weitere Wände auch gut verzichten – der gesamte Bau ist nach außen komplett verglast. Um einen möglichst kleinen Fußabdruck zu hinterlassen, ist der Neubau zweigeschossig und pilzförmig ausgebildet. Das größere Obergeschoss mit etwa 80 Quadratmetern sitzt auf dem kleineren, 45 Quadratmeter großen Erdgeschoss – es kragt zu allen Seiten aus und bietet einen Rundumblick in die Baumkronen.

Im Grundriss ist der Pavillon als unregelmäßiges Fünfeck ausgebildet. „Dadurch fügt er sich präzise in die Ecke der Parzelle, und die Ausblicke sind rundum optimal ausgerichtet“, erläutert Architekt Christian Brunner, der zusammen mit den Architekten Luca Schmid, Shervin Taghavi und Andrej Volk den Wohnpavillon entwickelt hat. „Im Erdgeschoss befindet sich die offene Wohnküche, umlaufend vom gedeckten Außenraum des auskragenden Obergeschosses umgeben. Mit allseitig öffenbaren Faltschiebefenstern lässt sich bei schönem Wetter das ganze Erdgeschoss vollständig öffnen und wird Teil des Gartens, die Grenzen zwischen innen und außen werden aufgehoben.“ Bei geschlossenen Fenstern soll die kleinteilige Fensterteilung sowie die niedrige Raumhöhe Geborgenheit schaffen.

Das Obergeschoss ist ein offener, stützenfreier Wohnraum. „Durch die asymmetrische Position der Wand entstehen umlaufend verschiedene Raumtiefen, die den Raum zonieren und unterschiedlich bespielt werden können“, so die Architekten. „Ausgehend vom Treppenabsatz kann der Raum im Gegenuhrzeigersinn zunehmend intimer genutzt werden: vom Arbeiten zum Wohnen, zum Schlafbereich bis in den Badebereich, mit Dusche und WC in der raumhaltigen Wand.“

Im Sommer lassen sich die fünf Ecken durch Schiebefenster vollständig öffnen und als Loggien nutzen. Durch Sonnen-Stores und Vorhänge können die Bewohner Ein- und Ausblicke zur Villa, in den Garten und in die Baumkronen steuern – temporäre Wände also, falls einem doch mal nach mehr als nur einer Wand ist.

Fotos: Eliane Rutishauser & Christian Brunner


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