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30.08.2022

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Luftige Keramik

Pavillon in Valencia von Miguel Arraiz + Arqueha


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Valencia ist in diesem Jahr die offizielle World Design Capital der in Québec ansässigen World Design Organization (WDO). Der Dachverband verschiedener nationaler Interessensvertretungen mit Fokus auf Design vergibt den Titel alle zwei Jahre mit dem Ziel, lokale Produzent*innen und Industrien zu fördern. Und weil in diesem Rahmen zahlreiche Veranstaltungen insbesondere auch für die Öffentlichkeit stattfinden, haben sich die Organisator*innen vor Ort zum Bau eines als Agora bezeichneten, zentralen Pavillons entschieden. Der wurde vom ortsansässigen Architekten Miguel Arraiz gestaltet, der zugleich als Direktor des Design Capital-Programms der Stadt fungiert.

Valencia ist unter anderem ein Zentrum der spanischen Keramikindustrie, was auch den Designfokus der Region erklärt. Das Material war für Arraiz darum auch ein wichtiger Ausgangspunkt für den Pavillon und seine Fassade aus einem keramikähnlichen Material. Errichtet wurde er auf dem zentral gelegenen Plaça de l'Ajuntament, also dem Rathausplatz. Eine Straße wurde hierfür temporär geschlossen, was der Struktur eine besondere Bedeutung im Stadtgefüge gibt. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in Zusammenarbeit mit Arqueha Arquitectura y Urbanismo ebenfalls aus Valencia.

Als Form wählte Arraiz einen Quader auf schlanken Doppelstützen. Auf Straßenebene ist seine Agora komplett geöffnet, während die Hülle darüber dank rechtwinklig montierter Elemente je nach Blickwinkel mal mehr, mal weniger durchlässig erscheint. Im Inneren wird der Pavillon von einem wolkenartigen Baldachin aus Holz zum Himmel hin geschlossen. Auch dieses Element hat einen engen Bezug zur Region. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler Manolo García, der für seine riesigen Pappmaché-Skulpturen im Rahmen des Frühlingsfests Las Fallas bekannt ist.

Insgesamt umfasst der temporäre Pavillon, der sich nach Ende seiner Nutzung mit vergleichsweise geringem Aufwand entweder umsetzen oder recyceln lässt, eine Grundfläche von 350 Quadratmetern. Neben seiner Materialität war außerdem seine klimatische Performance ein wichtiger Aspekt. Laut Erklärung der Architekt*innen spendet er nicht nur Schatten, sondern kühlt auch dank optimierter Luftströme. (sb)

Fotos: David Zarzoso,
Nerea Coll, Josep Gil


 
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