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03.07.2018

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Improvisierter Luxus

Patiowohnung von Le LAD in Paris


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Wohnen im Hinterhof und noch dazu im Erdgeschoss. Das ist nicht gerade eine Traumlage. Anderseits kann man sich in Paris über 200 Quadratmeter potenzielle Wohnfläche nahe der Bastille auch nicht unbedingt beklagen. Was also tun mit einer alten Werkstatt, die zwar keine Aussicht bietet, aber immerhin hohe Decken? Guillaume Terver und sein Büro Le LAD (Paris) haben eine behutsame Verwandlung vorgenommen, in der Pinienholz eine wesentliche Rolle spielt.

Räumlich organisieren die Architekten die Wohnung, die man über einen schmalen Zugang erreicht, um einen 40 Quadratmeter großen Patio herum. Auf eine abgeschlossene, kleine Wohneinheit für die beiden Kinder der Bauherren folgt nach einem langen Flur ein offener Wohnbereich und schließlich das Schlafzimmer der Eltern. Eine durchgehend verglaste Fassade zum Hof sorgt im Rahmen der Möglichkeiten für viel Licht.

Die rustikale Tragstruktur der Fenster findet ihre Entsprechung in hölzernen Einbauten. Im Bereich der Kinderzimmer haben diese raumbildende Wirkung. Demgegenüber dienen sie entlang der Außenwände als deckenhoher Stauraum samt integrierter Küchenzeile. Die Raumhöhen variieren, wobei insbesondere der Wohnbereich dank ins Dach eingelassener Glasbausteine akzentuiert wird.

Die Materialität des Umbaus – neben hellem Holz findet man schlichte weiße Wände, Sichtbeton sowie hier und da historische Überbleibsel oder etwas schwarzen Stahl – spielt mit der Vergangenheit der Architektur, ohne daraus einen Fetisch zu machen. So haben die Räume etwas Improvisiert-Luxuriöses, was die Nachteile der der Hoflage schnell vergessen machen dürfte. (sb)

Fotos: Jean François Gaté


Kommentare

7

a_C | 04.07.2018 16:29 Uhr

Ich seh's nicht...

Bei 16 von 17 Bildern, die z.T. nur die Möbel im Fokus haben, ist der Vorwurf, dass hier eher "Schöner Wohnen" gezeigt wird als ein Projekt für eine ernsthafte Beschäftigung mit Architektur (!) mMn durchaus gerechtfertigt.

Und was die Vorzüge von Hofhäusern sein KÖNNEN, ist mir durchaus bewusst, aber da dieses Projekt gar nicht in einem größeren Kontext gezeigt wird (Umgebung, Bausituation), bleibt dieser Part unergründet. Wie hier präsentiert, ist es für mich ein Negativbeispiel für diesen Typus.

Und zum Rest:

Die "gute Trennung am Eingang" sehe ich nicht; ich sehe erst mal 15 Meter engen Flur, die den Besucher begrüßen. (Dafür erkenne ich aber die Nasszelle.)

Ich nehme an, dass es sich bei den Doppelbetten der Kinder um Hochbetten handelt, andernfalls wären die Räume ja nicht betretbar. Etwas umständlich, finde ich, genauso wie die erzwungen Arbeitsbereiche vor den bodentiefen Fenstern. (Auch hierfür kein Foto oder Schnitt übrig, sondern runtergezogene Jalousien.)

Die Funktion des abgetrennten Zimmers zur Straße bleibt ein Rätsel, da weder der Text darauf eingeht noch ein Foto hierfür übrig war. Angenehm dürfte der Raum mit dem schmalen Fenster in der Ecke aber nicht sein, trotz Sofa im Grundriss.

"Spannend" ist ein schreckliches Modewort, und es hier für die naheliegende Lösung der großen Raumtiefe bei Küche und Schlafzimmer zu verwenden, ist ein netter Euphemismus. Heraus kommt viel Fläche für nebensächliche Räume und das Bad im hinterletzten Eck. Schade.

Die Materialität ist in meinen Augen nicht stimmig, aber das ist - zugegeben - subjektiv. Bei der Kollision drei verschiedener Holzarten in unmittelbarer Nähe, Möbeln und Teppichen ausgesucht von Farbenblinden und dem banalen Kachel-Zitat der Pariser Métro im Bad bin ich jedenfalls raus und lande bei meinem ursprünglichen Vorwurf:

Das hier Gezeigte ist architektonisch belanglos und allenfalls gefällige Einrichtungsmode für Leser der AD oder Pinterest-Jünger.

6

Frank | 04.07.2018 14:39 Uhr

....

Sollten wir auf einer Fachseite nicht etwas weiter kommen als Projekte nur über das Wort schön zu definieren?

Erstmal ist die Patio-Lösung für eine verdichtete Bebauung eine Lösung die einige Vorteile mit sich bringt: geringer Platzbedarf, Privatssphäre, spannende Innen- und Außenbeziehung.

Wie müssen wir jedoch die architektonische Qualität beurteilen?

Grundriss:

Gute Trenung am Eingang zwischen vermutlich Gästezimmer und Restwohnung. Leider fehlt dann eine Nasszelle für das Gästezimmer.

Merkwürdige Möblierung der Kinderzimmer. Hier steht das Bett direkt an der Tür.

Dafür spannende Lösungen insbesondere im Bereich Küche, Vorratskammer (oder Hauswirtschaftsraum), begehbarer Kleiderschrank, Bad, Schlafen. Hier wurde mit sinnvoller Raumanordnung eine gute Nutzung der Fläche generiert und es stehen spannende Räume.

Materialität:

Ob einem die Materialität gefällt oder nicht. Sie ist konsequent umgesetzt und in sich stimmig.

Ich glaube wir könnten froh sein wenn ein Großteil der gebauten Umgebung nur ansatzweise Qualitäten von diesem Projekt aufweisen würde.

Daher bitte gerne auch mehr hiervon im Baunetz.


5

a_C | 04.07.2018 12:33 Uhr

Zu viel Holz vor der Hüttn...

Mir gefällt dieses Innenarchitektur-Projekt nicht so gut. Klar, es sieht alles gefällig weil dem Zeitgeist entsprechend aus, aber so viel "grobe" Materialien (Seekiefer-Overkill in Küche und Flur, der Estrich, die Fensterrahmen) und die - so muss man annehmen - eher dunklen Räume um den Hof... Nein danke. Dann lieber wieder richtige Architektur hier beim Baunetz!

4

mick | 04.07.2018 09:17 Uhr

Wanneneinstieg...

schönes Projekt, bis auf den wirklich unmöglichen Wanneneinstieg ;-)

3

haumimitderschaufel | 04.07.2018 08:38 Uhr

@peter

peter hats leider nicht verstanden!
sehr schönes projekt.

2

Fred Konkret | 03.07.2018 18:12 Uhr

@peter

Wie kleingeistig muss man sein, um hier den Wanneneinstieg zu kommentieren?
Schöne Tischlerarbeiten fallen mir da zuerst ins Auge und ein stimmiger Ausdruck von alt und neu, den man so erstmal hinbekommen muss!

1

peter | 03.07.2018 15:35 Uhr

oje

der einstieg in die wanne ist eine einzige katastrophe.

 
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