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03.03.2017

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Sanftes Haus und klare Linie von atelier do cardoso

Patientenheim in Porto


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Wie sollte sich ein Gebäude präsentieren, das zwar von seinen Gästen nur temporär bewohnt wird, aber zugleich Stabilität und Geborgenheit in einer schwierigen Lebensphase bieten muss? Mit seinem Casa Acreditar Porto antwortet das junge portugiesische Büro atelier do cardoso (Lissabon) auf diese Frage mit einer sanften Architektur, die trotzdem auf sehr klare Weise ihre Räume definiert.

Der Neubau in Porto ist ein Wohnhaus mit einem sehr speziellen Programm: Kinder und Jugendliche, die eine Behandlung im onkologischen Zentrum Porto IPO erhalten, werden hier vorübergehend mit ihren Familien wohnen. 2014 gewannen die Architekten den Wettbewerb, im letzten Jahr wurde das Haus fertiggestellt. Schon während des Entwurfs war die Finanzierung des Gebäudes ein wichtiger Aspekt. Um ausschließlich mit Spenden bauen zu können, entwickelte man eine Strategie, derzufolge nur Materialien aus portugiesischer Herstellung Verwendung fanden.

Der Baukörper wirkt wie ein eingeschnittener weißer Würfel mit blassgrün schimmernden Innenseiten. Dadurch ergeben sich auf unterschiedlichen Ebenen  rechteckige Freiräume, die das kompakte Volumen auflockern. Der Eindruck eines präzise bearbeiteten Objektes wird durch die Farb- und Materialwahl noch betont: Die grünen Flächen sind gefliest, die geschlossenen Außenwände sind hell verputzt. Die Einschnitte sind dabei als Patios für diverse Nutzungen wie etwa eine Kleinkind-Terrasse angelegt.

Das Haus bietet neben den Wohnräumen in den oberen Etagen auch Büros und Seminarräume für die Mitarbeiter und Freiwilligen, die die Arbeit der Institution tragen. Diese liegen im Erdgeschoss, während sich darüber die familiären Gemeinschaftseinrichtungen befinden. Platz ist für insgesamt 16 Familien, wobei die oberste Etage, die für jugendliche Patienten gedacht ist, etwas mehr Privatsphäre bietet. Das Resultat ist eine einfache Architektur, die doch der komplexen Situation voll gerecht wird, in der sich die Nutzer dieses Hauses befinden. (mg)

Fotos: João Morgado


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Kommentare

3

solong | 07.03.2017 13:47 Uhr

... südlichere sonneneinstrahlung ...

... schon mal was davon gehört ?? ... es macht hier schon ... lang erprobten ... sinn mit kleineren fenstern und höfen zu arbeiten ... muss mann + frau natürlich mal ... etwas übern "tellerrand" rauskommen ...

2

Gerhard Meier | 06.03.2017 14:14 Uhr

Krampf nur Einfachheit?

Die Kastenform und die gestaltungslose Fassade wirken erschlagend und in der Tat eingrenzend.
Als Bunker würde der Bau auch taugen.

Nein, das ist ein trauriges Resultat. Wir sollten die Trivialität und die Armut an Formen und Farben wirklich hinter uns lassen.

1

A. Sti | 06.03.2017 09:25 Uhr

Resultat wird der Situation gerecht?

Bei der Ansicht der Bilder kommen mit eher Gedanken an ein Gebäude für den gemäßigten Strafvollzug, als ein Haus für junge Menschen in einer gesundheitlich sehr schwierigen Situation. Das Gebäude wirkt eher wie ein Bunker, deren Bewohner weder von der Außenwelt gesehen werden sollen, als auch nichts von der Außenwelt sehen sollen. Enge, kleine, hoch abgeschirmte Innenhöfe, die kaum Ausblick nach außen zulassen. Innen werden die Planer zumindest bei der Wahl der Einbaumaterialien und Farben den Ansprüchen zukünftigen Bewohner gerecht.

 
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