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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Parkgestaltung_von_KAUH_Arquitectura_9509943.html

12.08.2024

Grüne Schlucht in Almería

Parkgestaltung von KAUH Arquitectura


„Alles war bereits vorhanden“, heißt es vom Landschaftsarchitekturbüro KAUH Arquitectura (Sevilla) über ihr Projekt La Hoya Park in der gleichnamigen Schlucht im andalusischen Almería. Nach einem Wettbewerbsgewinn gestalteten sie den zuvor brachliegenden Ort am Rande der Altstadt in einen Park um. Das zwischen zwei Hügeln, Festungsmauern und einem Deich liegende Gelände ist geprägt durch landwirtschaftliche Terrassen mit Trockenmauern, Spuren eines altes Bauernhauses und ein Netz von Wasserkanälen. All dies wurde in die Neugestaltung integriert, um die Geschichte des Ortes fortzuschreiben.

Der Entwurf beruht auf einer archäologischen Voranalyse des einstigen trockengelegten Flusslaufs, die der Archäologe Rafael Sevillano Ballester durchführte. Die dabei gefundenen historischen Spuren reichen bis ins frühe Mittelalter. Bereits vor circa tausend Jahren begann man, die Schlucht zu kultivieren und zur Viehzucht zu nutzen. Diese landwirtschaftliche Nutzung wurde erst Ende des 20. Jahrhunderts aufgegeben.

KAUH verfolgten das Ziel, die historische Landschaft und räumliche Struktur zu restaurieren und dabei neu zu interpretieren sowie mit alltäglichen Nutzungen zu verbinden. Historische Ebenen sollten erhalten bleiben, um die Geschichte des Ortes zu offenbaren und ihn zu einem Refugium für Flora und Fauna im Stadtzentrum zu machen. Dafür haben die Architekt*innen die Terrassen vollständig bewahrt und mit Steinen aus nahegelegenen Steinbrüchen restauriert. Die traditionelle Trockenmauerbauweise dieser Mauern ist als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO anerkannt und wurden in diesem Stil fortgeführt.

Zwei alten Wasserbecken, die als Reservoirs dienten, sind wieder in Betrieb genommen worden. Zwischenschächte und Becken, die den Wasserfluss regulieren, wurden erneuert. Die Vegetation erzählt von der landwirtschaftlichen Vergangenheit des Parks La Hoya. Wildblumenwiesen und mediterrane Sträucher, die an die hohe Trockenheit der Region gewöhnt sind, fördern die Biodiversität und bieten seltenen Insektenarten und dem heimischen Chamäleon einen Lebensraum. Die Wegeführung soll an langsam fließendes Wasser erinnern, das sich seinen Weg durch die Schlucht bahnt. (sin)

Fotos: 
Fernando Alda


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