RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Oper_von_Zaha_Hadid_in_China_1289633.html

26.08.2010

Zurück zur Meldung

Architektur muss brennen

Oper von Zaha Hadid in China


Meldung einblenden

Es kam vieles dazwischen – der Brand kurz nach dem Richtfest im letzten Frühling sorgte wohl für die größte Aufregung (siehe BauNetz-Meldung vom 18. Mai 2009). Zum Glück konnte das Feuer nach einer Stunde gelöscht und der Neubau vor größeren Schäden bewahrt werden. Doch nun ist es fast fertig und kurz vor der Einweihung, das neue Opernhaus vom Londoner Büro Zaha Hadid Architects in der südostchinesischen Stadt Guangzhou (siehe BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 28. Januar 2005). Das Opernhaus soll ein neues kulturelles Wahrzeichen auf der Insel „Haixinsha Tourist Park Island“ im „Pearl River Delta” werden.

Der 70.000 Quadratmeter große Neubau umfasst neben dem Konzertsaal für 1.800 Zuschauer einen Empfang mit Lobby und Lounge, einen weiteren kleineren Konzertsaal, der multifunktionell umgestaltet werden kann sowie Büros und Verwaltungsräume.

Die neue Oper hat durch die typische Handschrift Zaha Hadids auf jeden Fall das Potential einer Ikone. Keine rechten Winkel, schiefe Wände und Decken sowie ineinander fließend geformte Zuschauerränge geben dem „Blob“ seine dramatische Innengestaltung. Wandeinschnitte und Blickverbindungen innerhalb der Eingangshalle und der Erschließung sollen mit der Raumwahrnehmung der Besucher spielen. Eine Stararchitektin muss tun, was eine Stararchitektin tun muss: spektakuläre Stararchitektur.

Alle Fotos von Sharwe/ Archdaily


Zum Thema:

Zum Interview mit Zaha Hadid auf den Designlines


Kommentare

16

Joda | 02.09.2010 14:50 Uhr

darth hadid

man kann sagen was man will aber in diesem Fall ignoriert Zaha den Kontext in keiner Weise. Im Gegenteil ist der Imperiale Sternenkreuzer die einzig adäquate Antwort auf die Eruptionen des Turbokapitalismus in der Umgebung. Auch die Interieurs finde ich herausragend.
Was in Wolfsburg noch etwas unmotiviert wirkte, läuft hier zu ganz grosser Form auf.

15

solong | 30.08.2010 21:31 Uhr

sie + ihre crew sind gut !!

... wollen wir mal die kosten weglassen ... natürlich ist es extrem aufwändig und dementsprechend teuer solche formen zu generieren ... aber was solls ... naja bei dem wetter sieht alles trostlos aus ... aber zaha + crew können es einfach ... das muss jeglicher neid ihnen lassen ... respect !!

14

arne Tütken | 29.08.2010 19:41 Uhr

Gute Architektur.....

steht und fällt im Detail, allen formalen Glaubensfragen übergeordnet...

13

Schweizer | 27.08.2010 15:49 Uhr

Manche

sollten sich an den Kopf fassen, weil er zu schwer und manche weil er zu leer ist. Die Schief- oder Rechtwinkligkeit eine Gebäudes sagt rein garnichts über seine Baukosten. Ein viel wesentlicher Kostenfaktor ist in Europa zum Beispiel die "Handarbeit", die benötigt wird, um ein Gebäude zu erstellen. In anderen Ländern spielen andere Faktoren eine Rolle. Werter blblblbl, Ihr "Hausverstand" in allen Ehren (sagt man so in Deutschland?), aber meine Erfahrung im Bauen hat mich gelehrt, dass in unserer hoch-technologisiertenWelt auch die scheinbar komplexen Formen heutzutage verhältnismäßig leicht herzustellen sind. Ich erinnere mich gut an den Kollegen Grimshaw, der die Frage, ob es denn nicht teuer und schwierig gewesen sei, die sämtlichst unterschiedlichen Teile der Überdachung der Waterloo-Station herzustellen, eindeutig verneinte. Seine Antwort war, es sei der Maschine, die die Paneele produzierte egal, ob diese recht- oder schiefwinklig seien. Schiefwinklig oder blob = teuer, rechtwinklig = kostengünstig ist eine völlig fachferne und anachronistische Milchmädchenrechnung. Sie sagen dann noch ernsthaft: "Außerdem kann man davon ausgehen das Unmengen von nutzbaren Flächen in diesem Gebäude zu Gunsten der Hülle verloren gehen." Who cares? Die Bauherren wollten eine coole Oper von Zaha und keine "nutzbaren Flächen". (Fragen Sie mal Chufu, was er von mehr nutzbaren Flächen in seiner großen Pyramide gehalten hätte.) Und was Frau Hadids "Rechtfertigung" für ihre Arbeit angeht: Sie macht den Job, für den sie beauftragt und bezahlt wird und sie liefert gute Produkte. Wen wollen Sie dafür anklagen, dass er sich an der neuen Oper freut und bereit war, sich den Spaß etwas kosten zu lassen? Und mal ehrlich: Vom Maßstab haben Sie doch wirklich keine Ahnung so lange Sie noch nicht dort waren. Soviel Fairness sollte schon sein. Selbst als Laie.

12

jetzt | 27.08.2010 11:56 Uhr

erst recht

" ... little Boxes on the hill side ... " - dieser song ist garantiert den bauten hadids gewidmet ... sondern all denen die häuser bauen wie sie häuser bauen müssen ... flachdach ... mützendach ... heimatschutzstil ... siedlungsbau ... etc etc etc ...
aber eine oper ist baulich eh schon anders in der konzeption (feuerwachen museen u.ä. öffentliche bauten auch!!!!) daher kann die konzeption ruhig vom "klassischen stil" (flach- spitz-walmdach little
boxes konzept) abweichen. ferner meien ich, die realisierten bauten von hadid sehen in "echt" besser aus als die modelle bzw renderings der jeweiligen entwürfe.
leider gilt das in den meisten fällen für die klassische konzeption reziprok, die sehen al modell bzw rendering immer gut aus; aber wehe sie werden gebaut " ... little boxes ... ", massenware halt ..............

11

bkbkbk | 27.08.2010 11:39 Uhr

Einfach Schade

Also wenn ich solche Kommentare von Herrn Schweizer lese dann muss ich mir wirklich an den Kopf fassen. "Wer sagt das rechtwinkelig bauen billiger ist?" Abgesehen von Materialkosten und Exklusivität ist "rechtwinkelig bauen" - das wage ich zu behaupten in 99% die billigere Lösung. Das sagt der reine Hausverstand. Wobei es nicht um Billig geht sondern um generelle Qualität, um Anmut und Ästhetik. Und dazu muss ich keine gebogenen Formen haben. Ständig dieses Verteidigen der Blob-Architektur. Teuer in der Planungsphase, für die Statik, für die Ausführung, für das Material - und das alles nur wegen der Optik, die mindestens soviele Menschen langwielig und hässlich finden wie andere rechtwikelige Kisten. Da gibt es keinerlei Rechtfertigung. Was hinzukommt ist die Technik die in diesem Maßstab noch immer nicht im Stande ist solche Objekte wirklich skulptural und anmutend erscheinen zu lassen. Da wird dann getsückelt und zersägt und der gewünschte Glanz der Modelle und Renderings geht verloren wiel die Fassade furchtbar aussieht. Und was den "architektonischen Maßstab betrifft, so will ich erst gar nicht weiterdiskutieren. Wer die immer-gleichen Formen überall auf der Welt einfach so hinstellt und die Umgebung missachtet (Hadid ist dieser Meinung), da kann man nicht mehr von Akzeptanz oder Maßstab sprechen. Tut mir Leid.

Außerdem kann man davon ausgehen das Unmengen von nutzbaren Flächen in diesem Gebäude zu Gunsten der Hülle verloren gehen.

Architektur ist kein Design und Design keine Architektur. Aber gut, dass es Leute gibt die auch noch wissen was wahre Werte in der Architektur sind. Für mich persönlich hat dieses Objekt nichts damit zu tun.

10

Polo | 27.08.2010 10:32 Uhr

...

Toll, endlich mal was anderes - wirklich ein gebauter Traum. Wie bei den alten ägypter und den Pyramiden wurde hier mal kein planungsauffwand, bauaufwand und keine kosten gescheut. Bau technisch gibt es leider noch keine megaroboter, welche so ein bauwerk präzise und mit adequateren und verschmelzenden materialilien umsetzten könnten... grosses Lob an Bauherrn und Architektin.

9

aju | 27.08.2010 09:14 Uhr

einfach nur


als fotografin kommen mir die tränen.
einfach nur hässlich und trist.

8

epma | 27.08.2010 09:11 Uhr

Karosserie

nun hat Architektur enslich den Stand der Autoindustrie erreicht.
Hausbau ist ca. 5 Tsd Jahre alt, der Bau des Automobils gerade über 100 Jahre. Und doch bewundere ich, wieviel mehr das Automobil kann. Ich meine nicht die Fortbewegung, sondern was dort alles an Belüftung, an Dichtigkeit bei 200 km/h, an Sonnenschutz, Stromlinienform gegen Sturm und Böen, an Klimatisierung, an Austauschteilen entwickelt wurde, was der Hausbau nur umständlich und nicht vollständig schafft.
Mit diesem Gebäude ist wieder zu hoffen. Aber wie steht es mit der Reparaturfähigkeit und wieoft muss es zum TÜV ???

7

Schweizer | 27.08.2010 08:26 Uhr

Der alte Scharoun

hätte bestimmt seine helle Freude daran gehabt. Irgendwann wird man die Oper vielleicht als Kulisse in einem James Bond finden und ganz sicher bald wunderschön ausgeleuchtet und möbliert in diversen Magazinen. Vom Bauleiter während der Feinreinigung unter trübem chinesischen Himmel geknipste Bilder lassen vermutlich jedes Haus nicht besonders vorteilhaft aussehen.Wer sagt das rechtwinklig bauen billiger ist? Mit welchem Recht ist dies als"falscher Maßstab" zu bezeichnen? Zaha Hadid geht ihren Weg sehr konsequent (von The Peak über die Feuerwache in Weil bis zu diesem Projekt war es ein langer, in dem auch formal bei Ihr viel passiert ist. Viel mehr als bei den meisten alten dekonstruktivistischen Weggefährten von der AA.) Die Ausführungs- und Detailqualität ihrer Gebäude ist beeindruckend. Offenbar sitzen in Ihrem und Herrn Schumachers Büro auch hervorragende Ausführungsplaner. Zaha Hadid ist eine der ganz großen Frauen und Kolleginnen unserer Zunft. Chapeau!

6

Maketheworldabetterplace | 26.08.2010 22:24 Uhr

Raumqualität

Interessant wird für mich die Kritik an dieser Art Architektur, wenn sie sich die Mühe macht nachzuweisen, an welchen Stellen die Innen- und Außenräume, die man den Menschen zumutet, ihr architektonisches Hyper-Qualitätsversprechen nicht einlösen, wo die formale Verrenkung nur noch leer und trostlos ist.

5

Jan | 26.08.2010 20:42 Uhr

...

Das letzte Bild sagt denke ich alles.

4

matthias | 26.08.2010 20:07 Uhr

Architektur muss brennen

28 Bilder? It's better to burn out than to fade away...

3

Hein Mück | 26.08.2010 18:31 Uhr

Ein

Alptraum

2

tzven | 26.08.2010 16:36 Uhr

ich weiss nicht,

aber diese ganzen "spektakulären" formen... in den renderings sind diese immer leicht und kurz vorm abheben, im gebauten zustand tonnenschwer und lastend. so auch hier, ein riesiger kieselstein, grau und traurig gestrandet. mag sein, dass die innenräuem spektakulär sind. mehr design als architektur, und dieses im falschen maßstab. ich denke nicht, dass dieser "mehrgewinn" die gelder wert ist, die diese formen mehr verschlingen...

1

martin s | 26.08.2010 15:59 Uhr

...

"...Eine Stararchitektin muss tun, was eine Stararchitektin tun muss: spektakuläre Stararchitektur...."

Danke liebe Redaktion, damit ist doch alles gesagt, verdammt bis in alle Ewigkeit, die Rechner-Rendering-Blobs plotten und bauen zu müssen....Ein Fluch...kreativ ist was anderes.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

16.09.2010

Mr. Urban Robot

Praemium Imperiale für Toyo Ito

17.08.2010

Um die Ecke gedacht

Konferenzzentrum von Studio Shift am Ijsselmeer

>
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche