1922 wurde die Kommunistische Studentenfraktion (Kostufra) gegründet, die als langer Arm der KPD versuchte, an Hochschulen Einfluss zu nehmen. Ab 1927 erreichte die Gruppierung das Bauhaus, wo sich eine Zelle mit über 20 Studierenden bildete. Diese brachte zwischen 1930 und 1932 eine eigene Zeitschrift unter dem Titel „bauhaus. sprachrohr der studierenden. organ der kostufra“ heraus. In den 15 erschienenen Ausgaben wurde aus Sicht der KPD oft scharfe Kritik an Ereignissen und Entwicklungen am Bauhaus sowie an Politik und Gesellschaft generell ausgeübt. Dabei wollte die Partei, die sich selbst als politische Avantgarde verstand, auch auf die ästhetische Avantgarde Einfluss nehmen.

Am 10. und 11. Februar 2022 befasst sich eine Online-Tagung der Stiftung Bauhaus Dessau umfassend mit dem damaligen Zeitgeschehen und der Zeitschrift der Kostufra in Dessau und Berlin. Die Tagung ist Teil des Forschungsprojekts „Bauhaus im Text“, die sich dem textlichen Erbe des historischen Bauhauses widmet. In der aktuellen Veranstaltung werden zahlreiche Bauhaus-Expert*innen mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Hintergründen über die linke Kulturpolitik der Weimarer Republik, die Auseinandersetzungen der politischen und ästhetischen Avantgarden sowie die Rezeption der Debatten im Nachkriegsdeutschland sowohl der BRD als auch der DDR diskutieren.

In vier Panels an zwei Tagen geht es etwa um den politischen und kulturellen Richtungskampf der KPD und der Kostufra, um die Kritik an der Lehre, Kunst und Architektur am Bauhaus, um die Studierendengruppierung selbst und um die Rezeption der Kostufra in der Bauhausforschung. Das detaillierte Programm und die Anmeldung zur Online-Tagung sind auf der Webseite der Stiftung Bauhaus Dessau zu finden.

Termin: Donnerstag, 10. Februar 2022 ab 13 Uhr und Freitag, 11. Februar 2022 ganztägig
Ort: Online via Zoom (Anmeldung erforderlich)

Zum Thema:

www.bauhaus-dessau.de

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