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04.07.2018

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Play it again: Vertikale Nachbarschaften

Ole Scheeren plant Wohnhochhäuser in Vancouver


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In der Projektbeschreibung ist zwar vor allem die Rede vom umliegenden Stadtgefüge, das Ole Scheeren zu diesem Turmdesign inspiriert habe. Aber der Gedanke an das bekannte Geschicklichkeitsspiel „Jenga“ lässt sich auch nicht ganz vermeiden. Besonders innovativ ist eine solche Konfiguration natürlich nicht, immer wieder wurden und werden Wohn- oder Bürotürme in Schicht- und Stapeloptik oder mit sich auflösender Fassade in die Landschaft gesetzt. Auch Scheeren selbst hat diese Idee schon in Frankfurt vorgeschlagen und Singapur umgesetzt, gewürdigt unter anderem als Finalist bei den Best Tall Buildings.

Im kanadischen Vancouver nun plant das Büro Ole Scheeren mit Hauptsitz in Berlin gleich zwei Türme, die mit verschiedenen Einschüben und gestapelten kubischen Volumen spielen. Barclay Village heißt das Projekt im West End, das zwischen Davie und Robson Village liegt – und sich auf eben jene bezieht. Die Türme sollen, so die Architekten, die beiden historischen Dörfer von der Horizontalen in die Vertikale verlängern. In den unteren Geschossen sind sie durch einen Sockel verbunden.

Was nach bloßer Rethorik klingt, hat für die kanadischen Projektentwickler Bosa und Kingswood Properties durchaus eine konkrete Seite: Neben Wohnungen sind bis in die obersten Stockwerke öffentliche Einrichtungen, Gemeinschaftsräume, Einzelhandel und Grünflächen geplant. Auch ein Kindergarten ist in den oberen Etagen vorgesehen. Wie im übrigen Viertel sollen in den beiden Türmen sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen entstehen – circa 30 Prozent sind als sozialer Wohnungsbau konzipiert.

Man wolle hier mehr erreichen, als nur Wohnraum zu schichten, das bestätigt auch Scheeren: Während Turmtypologien standardmäßig die Isolation und Teilung verstärken, sei Barclay Village so entworfen, dass es die lokale Nachbarschaft und Gemeinschaft berreichere. Das gilt auch strukturell, wenn die versetzten kubischen Volumen Rückzugsräume, Balkone und Terrassen schaffen, die dem Netz kleinteiliger Räume auf Straßenebene ähneln. (kat)


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Kommentare

2

so ein archi | 05.07.2018 14:59 Uhr

durch die Nachbarschaft wandern...

...und anstatt anderthalb Zigaretten rauchend dreimal um den Block zu gehen um mit Kumpels and Friends kurz zu quatschen, fährt man dann Lift? Seltsames Verständnis von Nachbarschaften.

1

Christian Richter | 04.07.2018 16:25 Uhr

Das Lied leiert schon etwas?

Das die Geschichte der vertikalen Nachbarschaft ein Märchen ist, stört mich nicht – wenn sie als solches erzählt würde. So hält man uns aber zum Narren. Wir haben die Geschichte schon so oft gehört, und es ermüdet in kaum erträglichem Maße, sie immer wieder hören zu müssen. Warum traut sich der Architekt nicht, seinen Entwurf als von der Suche nach Schönheit und Ästhetik geleitet darzustellen – wäre das wirklich weniger würdig und erhaben? Denn es sind ja interessante Türme, die Ole Scheeren vorschlägt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Städten. Das hat ein hohes Niveau. Die rhetorische Begleitung gehört aber ins Reich der Pixi-Bücher.

 
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Die Zwillingstürme sollen die Nachbarschaft in die Höhe verlängern.

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Versetzte Volumen erzeugen Balkone, Terrassen und Grün in der Höhe.

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Neben Wohnungen sind öffentliche Einrichtungen, Gemeinschaftsräume, Einzelhandel und eine Kita geplant.

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Ca. 30 Prozent der Wohnungen sind als sozialer Wohnungsbau geplant.

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