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29.05.2007

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Waldschlösschentunnel?

Offener Brief von Volkwin Marg zur Elbquerung in Dresden


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Volkwin Marg (gmp) hat sich am 24. Mai 2007 in einem offenen Brief an den Stadtrat Dresden gewand. Darin wendet sich der Architekt gegen das laufende Gutachterverfahren zum Bau einer neuen Elbquerung in den Dresdener Elbauen.

Das Büro gmp war beauftragt worden, sich an dem Verfahren zu beteiligen. Mit Hinblick auf die „alternativlose Aufgabenstellung“ weist Marg diesen Auftrag zurück. Als ehemaliger Juryvorsizender des „Realisierungswettbeweberbs Waldschlösschenbrücke“ von 1997 möchte Marg zudem die „politisch verfahrene Situation nicht durch eine mögliche Kompromittierung meiner Person belasten“.

„Unter Verzicht auf jegliche Honorierung und außerhalb des konkurrierenden Verfahrens“ stellt er statt dessen den Vorschlag einer Untertunnelung der Elbaue zur Diskussion. Seiner Meinung nach ist der Tunnelbau „technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar“ – und wird von der Stadt unverständlicherweise in der Aufgabenstellung von vornherein ausgeschlossen.

Marg schreibt weiter, er lehne das Verfahren ab, „weil ich der Überzeugung bin, dass gegenüber der Bewusstseinslage von 1996/97 die Wertschätzung der bislang von der UNESCO als Kulturerbe anerkannten Stadtlandschaft mit den völlig unbebauten Elbauen Gemeingut geworden ist und damit die urbanistischen Planungsprämissen verändert sind.“


Zum Thema:

Das vollständige, sechseitige Schreiben von Volkwin Marg können Sie hier im PDF-Format herunterladen.


Kommentare

10

Torsten Fleischer | 19.12.2007 10:54 Uhr

Waldschlösschenbrücke

Guten Tag,
wo bleibt eigentlich die Verantwortung der Planer/Architekten für das was in Städte oder Landschaften als Gebäude oder Bauwerk gestellt wird. Dies unter Hinblick auf die Ästhetik und der Annehmbarkeit durch die Menschen, die dann täglich, und das nicht nur für eine kurze Zeit, damit leben müssen.
Architektur ist heute zur Zeit nur Kubismus und/oder übertriebene einfache statische Lösungen.
Hier deutlich sichtbar an der föllig überladenen sowie einfachen statischen als auch architektonisch anspruchslosen Form der jetzt wohl zu bauenden Brücke. Einfach eine Schande.
Hat der Architekt nicht die Aufgabe sich mit dem Bauwerk und dem Ausführungsort so auseinanderzusetzen, dass auch der jeweiligen Standortsituation Gerechtigkeit widerfährt.
Dresden ist Kulturstadt und daurch schon sensiebel genug, jetzt auch noch UNESCO-Kulturerbe. Genau an dieser Stelle soll jetzt eine brutale Brückenkonstruktion gestellt werden.
Wenn der Architekt sich mit Dresden identifizieren würde, hätte er erkannt, dass sich in Dresden keine Brücke befundet und befand, die die statischen Tragwerke über der Nutzebene führt.(das "Blaue Wunder" ausgenommen)
Wenn also schon eine Brücke, dann bitte eine die sich in das Gesicht Dresdens einfügt. Das jetzige einfache statische Konstrukt passt wohl besser in eine Industrielandschaft.
MfG. Fleischer

9

tim | 04.06.2007 10:03 Uhr

zu 8

herr leipprand,
dann mal ran und schoenen entwurf gemacht, vielleicht gelingt ihnen, was allen anderen versagt blieb.
sicher gibt es ehrliche und ausdrucksstarke und oft sogar identitätssteigernde brueckenloesungen, aber da waren auch angemessene planungsbedingungen die grundlage.
es gibt genug negative beispiele und im falle ihrer realisierung wird die bruecke in dresden eines werden.

8

Leipprand Eckart | 31.05.2007 22:11 Uhr

Waldschlösschenbrücke

Wo bleibt/was meint eigentlich der Baudezernent der Stadt, Herr Fessenmeyer? Noch haben wir die obersten kommunalen Verantwortungsträger für Stadtplanungsfragen in Deutschland, die die eigentlichen Treuhänder der städtebaulichen Entwicklung einer Stadt sind.
Im übrigen: Eine Tunnellösung ist nicht wirklich besser, auch wenn sie oberflächlich das "liebe" Bild zu erhalten scheint. Eiermann sagte schon:"Der leibe Gott sieht hinter das Detail".
Das Ungeliebte, aber nun mal Reale, im Boden versteckt, ist damit nicht einfach weg. Kulturen haben ihren Brückenbedarf immer ehrlich und ausdrucksstark und oft sogar identitätssteigernd zu lösen verstanden. Wir sollten zu einer positiven Vorwärtsstrategie in der Lage sein.
Eckart Leipprand

7

Tilo Uhlemann | 31.05.2007 01:48 Uhr

Verfahren

Die Tunnellösung gibt es wirklich schon lange und soll auch nicht erheblich mehr kosten als die oberirdische Querung.
Dennoch bleibt als deren Konsequenz eine erhebliche Verkehrssteigerung für viele angrenzende, wie von der Stadt Dresden selbst in Auftrag gegebene Studien anführen. Nachzulesen unter http://www.waldschloesschenbruecke.de.
Seit Kajo Schommer damals die Brückenlösung auf den Thron gehoben hat, verfangen sich alle Argumente im CDU-Filz. Ohne Gesichtsverlust scheint nichts mehr zu gehen.

6

martin | 30.05.2007 10:03 Uhr

@2

Meines Wissens gibt es auch die Tunnellösung schon eine Weile, wenn nicht sogar parallel zur Brückenüberlegung. Allerdings wurde das aufgrund der anscheinend viel höheren Kosten schnell wieder verworfen.
Böse Zungen behaupten, dass der krakenarmige GU den Brückenbau forcierte (weil er vielleicht einen Tunnel nicht bauen konnte...?)

5

jan | 29.05.2007 18:12 Uhr

zu 3

lieber herr heine,

ich stimme ihnen voll und ganz zu, jedoch gebuehrt dieses mal die ehre herrn marg nicht herrn von gerkan. er und gerkan haben ein buero zusammen sind aber nicht ein und die selbe person. in der vergangenheit hat herr marg bereits hinsichtlich aehnlicher themen zivilcourage, stil und kultur bewiesen. herr von gerkan glaube ich nicht so.

4

vienna | 29.05.2007 16:48 Uhr

MARG @3

Bei allem Verständnis für Ihren Kommentar - lesen Sie doch erst einmal den Artikel ganz. Hier ist nicht von Meinhard von Gerkan, sondern von Volkwin Marg die Rede...

3

Hendrik Heine | 29.05.2007 16:40 Uhr

Frei nach Robin Hood...

Gerkan - der unermüdliche Kämpfer für die Baukultur und die Rechte des kleinen Architekten.
Zum einen könnte man sagen, nach der Geschichte mit dem Berliner Hauptbahnhof der zweite marketingstrategische Geniestreich von gmp - andererseits kann ich ihm nur vollends Recht geben.
Ich fürchte jedoch, dass auch dieser wirklich sinnvolle Vorschlag (der nur durch einen kompletten Verzicht dieser völlig unnötigen Brücke, die nur mehr Verkehr in die Stadt bringt, getoppt werden könnte) bei der Dresdner Stadtverwaltung auf taube Ohren stoßen wird.
Schade, aber frei nach Remarque "In Dresden nichts Neues"....

2

Jörg Lüthke | 29.05.2007 16:37 Uhr

Einfach sinnvoll

Es ist doch erstaunlich, dass dieser Vorschlag für einen Tunnel in dieser beinahe unendlich wirkenden Diskussion erst jetzt "auftaucht". Es bleibt nur zu hoffen, dass die Stadt Dresden von diesem ersten SINNVOLLEN Vorschlag für die ja durchaus sinnvolle Elbquerung an dieser Stelle aufgerüttelt wird und Gebrauch macht. Jede Brücke an dieser Stelle ist ein Verbrechen.

1

knipser | 29.05.2007 16:35 Uhr

chapeau!

ein ganz großer mit zivilcourage.
ein vorbild, kollegen!
und nicht diese ganzen möchtegernneueserfinder mit ihren blubs.

 
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