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24.01.2020

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Vertikaler Wald

OXO planen Hochhaus bei Paris


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Der Bosco Verticale von Studio Boeri ist eine Art Inkunabel grüner Großstadtarchitektur. Das Büro hat zwar das Motiv eines mit Bäumen bewachsenen Hochhauses keineswegs erfunden, aber es hat dieses mit den Mailänder Zwillingstürmen erstmals mitten in einer Großstadt radikal umgesetzt. Seither plant Studio Boeri einen Turm mit Zedern in Lausanne oder eine bewaldete Sattelitenstadt in China. In Créteil südlich von Paris wollen OXO Architectes (Montreuil bei Paris) wie beim Bosco Verticale Biodiversität und urbane Dichte miteinander verknüpfen, freilich mit feinen Unterschieden zum Mailänder Modell. L'Arbre de Vie (frei übersetzt: Lebensbaum) heisst ihr bewaldetes Hochhaus, für dessen Entwurf sich das Büro gemeinsam mit dem Entwickler B&C France in einem Wettbewerb des öffentlichen Trägers Grand Paris Sud-Est Avenir durchsetzen konnten.

Das Hochhaus, das in Zukunft vom Périphérique aus sichtbar sein soll, wird wie der Bosco Verticale mit Bäumen bepflanzt werden. Doch nicht derart streng in die Höhe, sondern entlang einer geschwungenen, in sich gedrehten Gebäudesilhouette. Dabei wird auch die Vegetation auf der Fassade changieren, vom ausgewachsenen Baum im Sockel zum Gras in den oberen Stockwerken. Das Besondere: Im l'Arbre de Vie wird nicht vornehmlich gewohnt wie in Mailand, sondern auch gearbeitet, eingekauft Sport getrieben oder ins Theater gegangen. OXO werden also ein städtisches Mixed-Use im Waldgewand in der besonders schnell wachsenden 90.000 Einwohner-Stadt Créteil realisieren.

Mit geplanten 50.000 Quadratmetern Nutzfläche wird das Hochhaus an einer exponierten städtebaulichen Stelle auf der Ilot Jacquard gebaut werden. Das Grundstück liegt an einem Verkehrsknotenpunkt der Metro-Linie 9 und des zukünftigen Grand Paris Express, der bis 2030 den Pariser Banlieue stärker vernetzen soll. Entsprechend gestalteten die Architekt*innen den weit auslaufenden Sockel des Gebäudekomplexes für die zukünftigen Passanten als öffentliche Passage mit Einkaufs- und Kultureinrichtungen. Mit großzügig geschwungenen Öffnungen soll sie mit der Umgebung verbunden werden. Im Zentrum wird sich die Passage zu einem Arena-förmigen Platz für diverse öffentliche Veranstaltungen weiten. Auch der Turm soll öffentlichen Charakter haben, wenn neben Büros, Wohnungen, Kurs- und Veranstaltungsräumen im obersten Stockwerk Gastronomie eingerichtet werden soll. L'Arbre de Vie ist nicht der erste begrünte Gebäudekomplex, den OXO am Pariser Périphérique realisieren wollen. Gemeinsam mit Sou Fujimoro werden sie auch nahe La Défense ein Stück Wald in die Innenstadt holen. Doch mit 100 Metern ist er der höchste. (sj)    


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