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27.02.2018

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Tretjakows neuer Kopf

OMA bauen Museum für Moderne Kunst in Moskau um


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Für die Kunst herrschen in Russland gute Zeiten. Die Neugründung des Garage Museums im Moskauer Gorkipark oder der Umbau der Eremitage in Sankt Petersburg sind nur zwei prominente Beispiele, die zeigen, dass der Kunst derzeit gesellschaftlich und finanziell viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Und es scheint, als würde ihr Aufstieg in Russland stets von Rem Koolhaas begleitet. Sein Büro OMA (Rotterdam) gab bereits dem Garage Museum und der Eremitage den architektonischen Schliff. Nun ergänzt die Zweigstelle für Moderne Kunst der ehrwürdigen Tretjakow-Galerie in Moskau die prestigeträchtige Liste. Das Museumsgebäude, nahe des Garage Museum gelegen, wird von OMA modernisiert und umgewandelt. Und zwar – wie es sich mittlerweile als typisch für OMAs Museumsprojekte in Russland erweist – mit viel Einfühlsamkeit für den Bestand.

Die Zweigstelle für Moderne Kunst der Tretjakow-Galerie ist ein gigantischer Kasten. Fast zwanzig Jahre wurde an dem Gebäude nach Plänen von Nikolai Sukojan und Jurij Schewerdjajew gebaut, 1983 wurde es eröffnet. Der außen nach Vorbild des sowjetischen Modernismus der Sechzigerjahre eigentlich recht reduzierte Bau, wuchs innen durch An- und Umbauten zu einem unübersichtlichen Raumgeflecht mit über 60.000 Quadratmetern Fläche an. OMA wollen dieses wirre Gebäudeinnere nun vereinfachen und der Architektur ein klares Kommunikationsdesign geben. Vor allem möchten die Architekten das alte Raumprogramm grundsätzlich ersetzen. Die räumliche Trennung zwischen dem klassischen Museumsbetrieb und dem sogenannten Künstlerhaus, das bislang ein Parallelprogramm mit Nebenausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen bot, wird aufgehoben. Stattdessen soll nun eine übersichtliche Aufteilung des Baus in die vier Sektionen Depot, Bildung, Sammlung und Events erfolgen.

Jedem der vier Abschnitte wird eine eigene Farbe zugeordnet: Blau, Gelb, Grün und Lavendel. Erschließungswege und die neue Infrastuktur wie etwa Rolltreppen, die es bislang noch nicht gab, werden rot markiert. Wände sollen durchbrochen, Säle und Wege zusammengeführt, Dysfunktionen abgeschafft werden. Trotzdem muss das Rotterdamer Büro in seiner Pressemitteilung eingestehen, dass das komplexe Gebäudeinnere des Bestands „niemals eine Einheit” ergeben werde. Stattdessen wollen OMA visuell mehr Zugänglichkeit und Transparenz vermitteln. Die sichtbarste Maßnahme diesbezüglich werden wohl die geplanten gläsernen Einschnitte in der Fassade sein. Auf einen Einschnitt – oder vielmehr einen gläsernen Keil – setzte übrigens auch Sergej Tchobans Moskauer Büro SPEECH für die Tretjakow-Galerie der alten Meister. Denn auch das Tretjakow-Stammhaus nimmt am Aufschwung der Kunst in Russland teil und erhält einen großen Anbau. (sj)


Zum Thema:

Mehr zu Tchobans Tretjakow-Projekt sowie zur Rolle des Museums als Instrument des Städtebaus in und außerhalb Moskaus in der Baunetzwoche#477.


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Kommentare

3

Mitleser | 28.02.2018 11:52 Uhr

Kommentar

@archi
Um die Uhrzeit ist's vielleicht ratsam keine Antworten zu verfassen.
Gerne noch einmal über den Kontext nachdenken, in welchem 'armes Russland' verwendet wurde.

Und als Antwort auf deinen Kommentar:
Russland besteht nicht nur aus Moskau, St. Petersburg und einiger anderer, großer Städte. Beim nächsten Besuch des Landes einfach mal die Stadt verlassen und auf's Land fahren. Gerne auch Richtung Osten... ;)

2

archi | 28.02.2018 08:46 Uhr

schlawuki

Schon mal in Russland gewesen? Ist reicher als du es dir nur im geringsten erträumen kannst ;)

1

schlawuki | 27.02.2018 17:52 Uhr

quietsch...

ich kann in dem dargestellten "konzept" keinerlei qualität erkennen.
genügt es sich mittlerweile ein paar quietschfarben auszudenken?

armes russland.

 
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