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23.09.2021

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Europa kann grün

New European Bauhaus prämiert 20 Projekte


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Je höher die Direktive, desto eindringlicher der Appell (und desto größer die Finanzkraft). So scheint es zumindest, wenn es um ein paneuropäisches Umdenken in Sachen Klimaschutz von Seiten des Bausektors geht. Die Europäische Kommission hat erkannt, dass Bestandssanierungen ein essentieller Baustein des Lösungswegs hin zur Klimaneutralität 2050 und des Green Deals sind. Darüber hinaus lancierte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vergangenes Jahr ein interdisziplinäres Gestaltungslabor, das „dem Systemwandel eine Ästhetik“ geben soll, ganz nach dem Vorbild des von Walter Gropius gegründeten Bauhauses. Die „Europäische Renovierungswelle“ und das „Neue Europäische Bauhaus“ nehmen derzeit also Formen an.

Ein erstes Signal der neuen Initiative ist die Verkündung von 20 Gewinner*innen in 10 Kategorien für den erstmals ausgerichteten „New European Bauhaus Award“ und der „New European Bauhaus Rising Stars“. Es zeigt sich: Europa kann grün und sozial. Mit den Preisen sollten bewährte Verfahren, Beispiele und Konzepte ausgezeichnet werden, die die Werte des Neuen Europäischen Bauhauses verkörpern: Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion. Zwischen dem 23. April und 1. Juni 2021 gingen mehr als 2000 Bewerbungen aus allen EU-Mitgliedstaaten ein, 60 kamen in die engere Wahl. Die Gewinner*innen des „New European Bauhaus Award“ dürfen sich jeweils über ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro freuen. Zehn Preise mit einer Prämie von jeweils 15.000 Euro gehen an die „New European Bauhaus Rising Stars“. Hierbei wurden Konzepte und Ideen von jungen Talenten unter 30 Jahren gewürdigt.

Die Gewinner*innen der „New European Bauhaus Awards“ in den einzelnen Kategorien sind:

  • Erden Pure Wände von Sami Akkach (Schlins, Österreich)
    in der Kategorie „Techniken, Werkstoffe und Verfahren für Bau und Gestaltung“
  • Jardines en el Aire von Sergio Rodríguez Estévez (Sevilla, Spanien) in der Kategorie „Bauen im Sinne der Kreislaufwirtschaft“
  • RoSana von Anna Heringer und Martin Rauch (Rosenheim, Deutschland) in der Kategorie „Lösungen für die parallele Entwicklung von baulicher Umwelt und Natur“
  • La Fábrika de toda la Vida von Helena Ortiz (Los Santos de Maimona, Spanien) in der Kategorie „Regenerierte städtische und ländliche Räume“
  • AYR Plattform für Nachhaltigkeit von Catarina Selada (Matosinhos, Portugal) in der Kategorie „Produkte und Lebensstil“
  • Xifré-Dachgarten: „Schwebender Wildgarten“ von Sergio Carratalá Lamarcan (Barcelona, Spanien) in der Kategorie „Erhaltung und Wandel des Kulturerbes“
  • Garten Ulia von Leyre Rodriguez (San Sebastian, Spanien) in der Kategorie „Erneuerte Orte der Begegnung und des Austausches“
  • Esseri Urbani von Alessandra Neglia (Locorotondo, Italien) in der Kategorie „Mobilisierung von Kultur, Kunst und Gemeinschaften“
  • Aprop Ciutat Vella von Eduard Cabré Romans (Barcelona, Spanien) in der Kategorie „Modulare, anpassungsfähige und mobile Lösungen für das Wohnen“
  • Studiengang In Design. Universität Navarra von Carlos Naya Villaverde (Pamplona, Spanien) in der Kategorie „Interdisziplinäre Bildungsmodelle"

Als „New European Bauhaus Rising Stars“ wurden folgende Projekte ausgezeichnet:

  • Wohnen in einer in sich geschlossenen Landschaft von Siddartha Rodrigo (Santa Margalida, Mallorca, Spanien) in der Kategorie „Techniken, Werkstoffe und Verfahren für Bau und Gestaltung“
  • Zero-Waste-Haus von Jona Rak Koceli (Žalec, Slowenien) in der Kategorie „Bauen im Sinne der Kreislaufwirtschaft“
  • NEST von Magdalena Mróz (Barcelona, Spanien) in der Kategorie „Lösungen für die parallele Entwicklung von baulicher Umwelt und Natur“
  • Porto di Mare Eco-District von Mauri Tommaso (Mailand, Italien) in der Kategorie „Regenerierte städtische und ländliche Räume“
  • Materieunite von Jacopo Cardinali (Terni, Italien) in der Kategorie „Produkte und Lebensstil“
  • Nachrüstung der Unesco-Welterbestätte Ivrea von Giuseppe Galbiati (Ivrea, Italien) in der Kategorie „Erhaltung und Wandel des Kulturerbes“
  • Sozialer Wiederaufbau nach einer Katastrophe von Ludovica Gregori (Florenz, Italien) in der Kategorie „Erneuerte Orte der Begegnung und des Austausches“
  • Räume für Bürger*innen in Städten von Giulia Damiani (Barcelona, Spanien) in der Kategorie „Mobilisierung von Kultur, Kunst und Gemeinschaften“
  • Wohnungen für Obdachlose von Astrid Lykke Nielsen (Holbæk, Dänemark) in der Kategorie „Modulare, anpassungsfähige und mobile Lösungen für das Wohnen“
  • Klasse Klima von David Reitenbach (Berlin, Deutschland) in der Kategorie „Interdisziplinäre Bildungsmodelle“

Die Preisverleihung in Brüssel fand vergangene Woche, nur einen Tag nach der Annahme einer Mitteilung durch die Europäische Kommission statt, die das Konzept des Neuen Europäischen Bauhauses vorstellt. Sie beinhaltet neue politische Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten zur Verbindung von Nachhaltigkeitsaspekten mit Stil und Inklusion, unter anderem im Baugewerbe. Zudem soll der Zugang zu kreislaufbasierten und weniger CO2-intensiven Gütern ermöglicht werden.

Die zahlreichen Einreichungen beweisen, dass vielerorts der aktive und konkrete Umdenkprozess längst begonnen hat und dass die besten Lösungen für ein grüneres und sozialeres Leben gerade auch im Kleinen, Lokalen und Unmittelbaren verortet sind. Diese Beispiele hervorzuheben, kann letztendlich Großes bewirken. Von jungen Akteur*innen geht dabei – wie so oft – ein besonders kreatives und handlungsorientiertes Potential aus. (sab)


Zum Thema:

Eine virtuelle Ausstellung mit mehr Informationen, Fotos und Videos zu allen Gewinner*innen zeigt die Seite der Europäischen Kommission.


Kommentare

1

latimer | 24.09.2021 14:07 Uhr

Europa kann grün

Europa kann grün - aber aus Deutlschland, der großen Erfinder- und Ingenieursnation kommen nur zwei prämierte Projekte - toll, aber angesichts der Größe unseres Landes in der EU doch ein bisschen entäuschend.
Wenn man sieht, wer dabei ist, muss man die Frage stellen: Geht's uns immer noch zu gut? Oder reden wir zuviel, wo andere längst machen?

 
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Erden Pure Wände sind vorgefertigte, vollständig recycelbare Bauelemente aus Stampflehm ohne Zementzusatz.

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Jardines en el Aire ist eine Initiative zur städtischen Renaturierung im Stadtviertel Tres Barrios-Amate von Sevilla.

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Alle Baustoffe, darunter Holz, Weiden und Lehm, die im RoSana-Ayurveda-Kurzentrum in Rosenheim zum Einsatz kamen, stammen aus Auenwäldern der Umgebung.

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La Fábrika, eine ehemalige Zementfabrik im ländlichen Raum der Extremadura, und das dazugehörige Gelände wurden mit überwiegend recycelten Materialien renoviert und zu einem Gemeinschaftsraum umgebaut.

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