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27.11.2013

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Fliegen mit Fuksas

Neues Terminal in Shenzhen - mit Bildstrecke


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Wer nach Shenzhen fliegt, kommt hier an: Morgen wird auf dem Shenzhen Bao’an International Airport das neue Terminal T3 eröffnet. Unschwer zu erkennen, dass dahinter das Studio Fuksas (Rom, Paris) steht – 2008 hatten die Architekten den internationalen Wettbewerb gewonnen und sich mit ihrem Entwurf unter Anderem gegen Konkurrenten wie Foster & Partners (London), gmp (Hamburg) und Foreign Office Architects FOA (London) durchgesetzt. Nach drei Jahren Bauzeit werden in dem 500.000 Quadratmeter großen Terminal nun jährlich 45 Millionen Passagiere erwartet. Zum Vergleich: 57, 5 Millionen Fluggäste wurden 2012 auf dem Frankfurter Flughafen gezählt – an beiden Terminals.

Fuksas' Flughafen ist aber nicht nur riesig, er imitiert auch die markante Form eines Mantarochens – der 1,5 Kilometer lange Komplex liegt wie ein müdes Tier zwischen den Rollfeldern im südlichen Teil der Guangdong-Provinz. Insgesamt 63 feste und 15 mobile Gates kragen aus dem 1,5 Kilometer langen Flughafenkomplex; eine Bahnhofshalle sorgt für den direkten Anschluss in die Stadt, eine Shoppingmeile mit Geschäften und Cafés ergänzt die nötigen Funktionen in der Abflug- und der Ankunftshalle. Das Raumkonzept vereint zwei verschiedene Konzepte: die Idee der Bewegung und die Idee der Pause. Kurze Laufwege sowie einfache Orientierung sollen zudem den Betrieb erleichtern.

Das Terminal öffnet den Blick nach außen und liegt unter einem großen, alles vereinenden Dach, das bis zu 80 Meter frei überspannt. Die Konstruktion für das Riesen-Terminal hat das Studio Fuksas zusammen mit den Ingenieuren Knippers Helbig Engineering (Stuttgart, New York) entwickelt. Dach und Fassade des Rochens sind mit einer doppelwandigen Wabenstruktur aus Metall verkleidet; natürliches Licht fällt so durch die fein gemusterte Oberfläche des Dachs. Auf der Innenseite schließen weiße konische Säulen an, die an eine moderne Kathedrale erinnern – hier ist es elegant.

Die Baukosten für das T3 werden mit umgerechnet 734 Millionen Eruo angegeben. Doch der neue Flughafen in Shenzhen ist noch nicht fertig – die zwei weiteren Bauabschnitte des Bao’an International Airport sollen 2025 und 2035 folgen.

Fotos: Courtesy of Studio Fuksas


Video:


Eminent Architects: Massimiliano Fuksas

(Video by BauNetz)

Kommentare

13

Captain Kirk | 02.12.2013 16:03 Uhr

naiv?

warum so bissig, Kollege max?
Peter formuliert vielleicht etwas überspitzt, so ganz von der Hand zu weisen ist seine Diagnose vom angststarren, alten Europa und dem optimistisch, wagemutigen China nicht. Sind derlei Prestigebauten doch Abbild der Befindlichkeit einer Gesellschaft.
Damit man mich nicht falsch versteht: In China ist beileibe nicht alles in Butter, bei uns läuft einiges richtig, und wir haben auch Grund darauf Stolz zu sein. Umso trauriger das diese Tatsache so wenig Eingang in unser kollektives Selbstverständnis findet.
Oder wie sonst ist es zu erklären, das der kaum vorhandene öffentliche Diskurs über Baukultur in die Errichtung einer Historie simulierenden Schlossattrappe mündet, während zeitgleich einmaliges Baukulturelles Erbe der kurzsichtigen immobilienwirtschaftlichen Vewertung (S21) geopfert wird?
In Cina entstehen unterdessen die Architekturikonen dieser Dekade. Der Fuksasflughafen spielt jedenfalls in dieser Liga.

12

Fabian | 29.11.2013 08:09 Uhr

Dimensionen

Die Dimensionen des Projektes passen unglaublich gut. Die Dimensionen der Komentare weniger.

Es ist gut, dass Deutschland einen gewissen Anspruch an sich selbst hat, aber wenn wir sagen "Es werden immer die gleichen 15 Bueros eingeladen", dann ist das chinesische Equivalent mehr als 250 Bueros - und das bezieht sich auf die Menge der Bevoelkerung, bei Bauvorhaben ist die Dimension sicher noch drastischer.

China baut genauso Schrott wie Deutschland. Nur sehen wir von den 100 Grossprojekten pro Jahr eben nur wenige - waehrend wir uns die 1-2 Projekte in Deutschland genuesslich anschauen und zerreissen.

Das ist kein Plaedoyer die deutsche Architektur schoenzureden, aber das Argument "in China geht das halt in Deutschland nicht" ist meiner Erfahrung nach nicht stichhaltig.

11

peter | 28.11.2013 15:31 Uhr

@max

danke für die blumen. einen bachelor zu machen war ich zum glück nie in der verlegenheit, und rtl2 habe ich leider nie geschaut. vielleicht sollte ich da mal meinen horizont zu erweitern, um meinesgleichen zu finden.

aber lieber max, haben sie etwa einen gegenbeweis? glauben sie, dass ein gebäude mit dieser nutzung in dieser größe und mit einer so gut durchgehaltenen gestalterischen qualität auf deutschem boden (reduzieren wir es einfach mal auf deutschland) machbar wäre?

mir fällt da leider kein projekt ein, das diesem anspruch genügen würde. ber? nö. s21? wohl kaum, das wäre auch verfrüht. elbphilharmonie? wissen wir noch nicht, außerdem ist das ein kulturbau, da gelten andere spielregeln.

ich verstehe dieses flughafengebäude als inspirationsquelle für all die bauherren hierzulande, die es so gerne mögen, "geht nicht" zu sagen und obendrein oft viel mehr in die haustechnik verliebt sind als in die architektur. und genau das führt zu den ganzen uninspirierten gebäuden in unserer umgebung.

geht nicht gibts nicht.
ich denke, diese conclusio passt dann auch wieder zu meinem niveu.

10

Mario Mertens | 28.11.2013 13:26 Uhr

Architekten

Richtig, ein gutes Bauwerk braucht einen guten Bauherren, aber bei solchen Bauwerken braucht es erstmal eine Jury die für sowas empfänglich ist, der Bauherr ist dort übrigends der Staat. Die grossen Projekte wie diese werden zwar von ausländischen Architekten geplant, aber die jungen Chinesen lernen schnell, was das Büro MAD weltweit baut ist nicht zu verachten und gewinnt Preise. Dort haben junge Büros eine Chance, in Deutschland werden solche Entwürfe ausbleiben da ja immer die gleichen 15 Büros zu Wettbewerben eingeladen werden und ihre Boxenplanungen mit Lochfassade abliefern.

9

Max | 28.11.2013 10:26 Uhr

@peter

So lang ihr Kommentar ist, so ärgerlich und unreflektiert ist er auch. Naivstes Bachelor-Gefasel trifft auf Weltsicht auf RTL2-Niveau.

Dies ist ein großartiges Gebäude. Über die anderen Aspekte sollte an dieser Stelle bitte kein halbgarer Diskurs geführt werden, dazu ist das Thema zu wichtig.

8

Architekt | 28.11.2013 10:09 Uhr

Yes!

Das ist ein wunderschöner Flughafen!
Ein Manifest!

Die Maßstäblichkeit vom Großen ins Kleine ist sehr gelungen. Der Ort im Ortlosen wird möglich. Feine Details lassen die nahe Betrachtung zu. Das Gebäude (der Raum) funktioniert aus der Perspektive des Landeanflugs und des Transitschläfers geleichermaßen. Groß und nahbar.

7

Friedel | 28.11.2013 10:05 Uhr

grosser "Wurf"

... was für eine hervorragende Formensprache und perfekte Umsetzung!! Innenräume mit bester Aufenthaltsqualität! GvdM hat recht - BER ist dagegen absolute Provinz!

6

peter | 27.11.2013 22:08 Uhr

bravourös!

ein sehr aufgeräumtes, extrem elegantes haus (ist das überhaupt noch ein haus?)!

nicht dass ich für gewöhnlich der größte fuksas- oder blobfan wäre, aber hier scheint alles zu sitzen. hier haben sich architekten über jeden punkt gedanken gemacht und alle details gelöst! keine doofen lautsprecher! keine hässlichen rauchmelder, sprinklerköpfe oder revisionsklappen! keine nervigen roten wandhydranten oder unpassenden grünen fluchtwegmännchen! keine lüftungszentralen auf dem dach!

ist das die möglichkeit?!

vielleicht sind die vorschriften in china nicht ganz so streng, aber china ist nicht hinter dem mond. ich bin mir sicher, hier gibt es das alles auch, nur ist es einfach nur sehr gut verkleidet(sofern es nicht kollege photoshop war).

die bilder beweisen für mich zweierlei: erstens: jedes haus ist nur so gut wie sein bauherr. hier war der bauherr erstklassig und hat gemeinsam mit den architekten großartiges möglich gemacht.
und zweitens: china hat den westen überholt. in besseren zeiten hat saarinen sein twa-terminal gebaut, heute stagniert der westen in lächerlich ängstlicher architektur und einer dekadenten unfähigkeit, verantwortung zu übernehmen. ergebnis ist die peinliche architektur der entscheidungslosigkeit, die wir von ground zero bis berlin-brandenburg besichtigen können.

wir können uns auf die "westliche demokratie" (grüße an die nsa) einbilden, was wir wollen - geschichte wird heute woanders geschrieben...

5

Roma | 27.11.2013 21:40 Uhr

Großartig!

wahrhaft großartig was Architekten und Ingenieure hier geleistet haben. Der Innenraum ist wirklich atemberaubend.

Ein großes Lob an die italienischen Kollegen.

4

Max der Xte | 27.11.2013 19:57 Uhr

AUGENWEIDE!

Das ist das inspirierendste Flughafen-Terminal aus dem Jetzt! Die Raumwirkung hat einfach Poesie. Als Anhänger einer eher kubischen Formensprache sage ich: Es geht also doch mal parametrisch.

3

Honeycomb | 27.11.2013 18:10 Uhr

Phänomenaler Innenraum

nicht nur eine rein funktionelle Maschine!

2

Up In The Air | 27.11.2013 16:04 Uhr

AUGENWEH !

Was für ein Prügel...

Auf dem Boden ist die Licht-Wirkung ja noch ganz schön, aber bei gehobenem Blick wird einem ja schon ganz schön schwummerig...

Das Terminal wirkt innen völlig maßstabslos und endet im Nirgendwo (oder soll das der Maßstab sein?) Man ist ja dankbar für jede ruhige Fläche in den Decken...

1

Gerd van der Mulde | 27.11.2013 15:43 Uhr

Flughafen

Großartig! BER ist ein provinzflughafen....

 
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