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30.07.2007

Standort Griebnitzsee

Neues Hörsaalgebäude in Potsdam fertig


Am 27. Juli 2007 wurde anlässlich eines Presserundgangs das neue Seminar- und Hörsaalgebäude der Universität Potsdam am Standort Griebnitzsee vorgestellt. Zum Beginn des Wintersemesters 2007/08 soll es seinen Betrieb aufnehmen. Das Gebäude wurde von dem Potsdamer Architekturcontor Carl Schagemann und Claudia Schulte geplant, das im Jahr 2000 ein VOF-Auswahlverfahren für sich entscheiden konnte.

Mit dem Neubau werden der juristischen und sozialwissenschaftlichen Fakultät sowie dem Sprachenzentrum der Universität Potsdam rund 5.400 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche zur Verfügung stehen.
Das neue Hörsaalgebäude verfügt über drei große und eine Reihe kleinerer Hörsäle. Sein zentrales Auditorium bietet 800 Personen Platz; durch eine ausfahrbare Trennwand ist es in zwei Säle mit je 400 Sitzplätzen teilbar. Während das Innere von Sichtbeton bestimmt wird, wählten die Architekten für die Außenwände Torfbrandziegel.

Prägendes Motiv des Entwurfes ist die achtzig Meter lange zentrale Foyerachse des Gebäudes, zu deren beiden Seiten sich die Seminarräume und Hörsäle gruppieren. Die Treppen wurden als Folge von Treppenläufen im Zentrum der Erschließungsachse angeordnet.

Der Neubau ist konzipiert als Ergänzungsbau des vorhandenen Hochschulgebäudes. Dabei handelt es sich um das 1939 bis 1943 errichtete ehemalige Präsidialgebäudes des Deutschen Roten Kreuzes von Norbert Demmel und Emil Fahrenkamp, das mit seinem monumentalen, neoklassizistischen Äußeren ein typisches Beispiel des nationalsozialistischen Repräsentationsstils darstellt.
Die besondere Herausforderung an den Entwurf bestand nun darin, mit den Mitteln zeitgenössischer Architektur angemessen auf die NS-Architektur und deren authentische Rekonstruktion zu reagieren: „Den Duktus und die Proportionen des Präsidialbaus nachzuahmen schien ebenso fehl am Platz wie der Versuch einer übertriebenen Distanzierung.
Der Entwurf versteht sich vielmehr als kritische Antwort auf die Herrschaftsarchitektur des früheren Präsidialgebäudes. Dabei war uns die gegenseitige Durchdringung der Grundrissstrukturen äußerst wichtig“, so die Architekten.

Und weiter: „Neu- und Altbau gemeinsam umschließen einen baumbestandenen ‚Landschaftsraum’. Über die Distanz hinweg korrespondieren die Fassaden miteinander. Dort die steinernen Fassaden der Architektur im ‚heroischen Stil’ mit den punktuell auskragenden Balkonen, hier die gläserne, Transparenz implizierende Gartenfront der Seminarräume und der Mensa.

Eine 100 Meter lange Reihe von leichten Stahlstützen, die sich wie Mikadostäbe im Winkel von 82 Grad gegen die Fassade lehnen, erscheinen gleichsam, als wären es die schlanken Stämme der Bäume, die dem Bauwerk weichen mussten.“

Die Bruttogeschossfläche des Neubaus beträgt 12.359 Quadratmeter, die Baukosten (gesamt) belaufen sich auf 29 Millionen Euro.


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