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30.01.2008

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Schlanker Fuß

Neuer Entwurf zur Dresdener Waldschlösschenbrücke


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Die Stadt Dresden und das Land Sachsen versuchen nun letztmalig, mit der Unesco eine Einigung über die umstrittene Waldschlösschenbrücke zu erzielen: Eine von Ministerpräsident Milbradt eingesetzte Kommission unter Leitung des ehemaligen Baudirektors der Frauenkirche, Eberhard Burger, hat den Entwurf des Berliner Architekten Henry Ripke noch einmal überarbeitet. Am 28. Januar 2008 legte sie ihren überarbeiteten Brückenentwurf vor. Nun muss es schnell gehen, denn die Bauarbeiten sind bereits im Gange.

Gutachten und Gerichtsurteile sowie ein Bürgerbegehren, das eine Mehrheit von 68 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Bau der Brücke erbracht hatte, gingen dieser Umplanung voraus. Wir berichteten im Vorfeld mehrnals: BauNetz-Meldung zum Wettbewerbsentscheid von 1997, BauNetz-Meldung zum Bürgerentscheid und gerichtlich angeordneten Bau der Brücke, BauNetz-Meldung zum offenen Brief Volkwin Margs zur Elbquerung und BauNetz-Meldung zum Baurecht für die Brücke.
Die Unesco stützt sich bei ihrer Kritik an dem Bauprojekt auf ein Gutachten der RWTH Aachen, wonach eine Brücke an dieser Stelle die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal schädigen würde. Der Stadt Dresden wurde wegen des Bauvorhabens der Entzug des 2005 zugesprochenen Welterbetitels angedroht. Die Entscheidung darüber soll im Sommer 2008 fallen.

Im neuen Entwurf, der laut Kommissionschef Burger im Einvernehmen mit Architekt Ripke verändert wurde, wurden die Brückenfüße um 60 Prozent verschlankt. Diese Lösung wird aber mit dem kompletten Verzicht auf Fußgängertreppen erkauft; in der Breite würde die gesamte Brücke nur etwa 50 Zentimeter schmaler. Bei der Einfädelung in einen vorhandenen Tunnel wurde die versiegelte Fläche knapp um die Hälfte verringert, statt Lichtmasten wandert die Beleuchtung nun in das Brückengeländer.
An der künftigen Zerstörung des vielgerühmten Zusammenspiels von Stadtansicht und Landschaft des einstigen „Elbflorenz“ ändert dies alles jedoch nichts.

In Dresden werden bereits Unterschriften für einen neuen Bürgerentscheid gesammelt, um statt der Brücke ein Tunnel zu planen, den Volkwin Marg vorgeschlagen hatte und der einen ohnehin geplanten Tunnel unter der Elbe bis ans jenseitige Ufer weiterführen könnte.
Unterdessen lässt die Dresdener Bauverwaltung am geplanten Standort für die Brücke rasch 18 Meter lange Gründungspfeiler in den Boden rammen, die die Fundamente der Brücke tragen sollen. Manche Dresdner betrachten das als einen Versuch, noch vor dem neuen Bürgerentscheid einen Tunnelbau an dieser Stelle unmöglich zu machen.


Kommentare

2

Peking | 31.01.2008 02:53 Uhr

Kosmetik

Mit dem Finger auf die Dresdner Stadtverwaltung zu zeigen, ist nicht ganz richtig, denn sie ist gezwungen, Beschluesse des Regierungspraesidiums und der Landesregierung und diverse Gerichtsurteile umzusetzen. Die Stadt hat hier nahaezu keinen Entscheidungsspielraum mehr. Vergessen wir auch nicht, dass die Bruecke aufgrund eines rechtmaessig durchgefuehrten Buergerentscheids, also eines basisdemokratischen Verfahrens gebaut wird (was die Bruecke freilich auch nicht besser macht). Der schwarze Peter liegt insofern bei den Dresdner Buergern, die damals mehrheitlich fuer die Bruecke gestimmt haben, ferner bei Regierungspraesidium und Landesregierung, die sich gegen jedwede Umplanung der Bruecke lange gesperrt haben und juristische Details wichtiger fanden als die Baukultur. Und schliesslich die Bundesregierung, die es versaeumt hat, das UNESCO Welterbe in nationales Recht umzusetzen, weshalb der Welterbetitel juristisch keinerlei Belang hat. Ein Trauerspiel... Ach ja, und schliesslich muss man auch fragen, warum die Wettbewerbsjuroren eine solche haessliche Bruecke als 1. Preis auserkoren haben... Die geringen kosmetischen Aenderungen reissen es jetzt auch nicht mehr heraus.

1

erstaunlich | 30.01.2008 21:50 Uhr

leicht

geht das ja scheinbar.warum nicht gleich so ? hätt man geld sparen können oder ?

 
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