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22.05.2019

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Spreebord plant mit Ingenhoven Architects

Neuer Entwurf für gescheitertes WerkbundStadt-Areal in Berlin


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Für das Areal in Berlin-Charlottenburg, auf dem die gescheiterte WerkbundStadt Berlin entstehen sollte, gibt es einen neuen Entwurf. Er stammt von Ingenhoven Architects (Düsseldorf), die von der Gesellschaft der Grundstückseigentümer, der Spreebord Projektmanagement GmbH, beauftragt worden waren. Seit gestern liegt er als Bebauungsplan öffentlich aus.

Der Entwurf zeigt 20 bis 65 Meter hohe Baukörper auf fünf- oder sechseckigem Grundriss. Auf 96.300 Quadratmetern Geschossfläche sind 40 Prozent Büro- und 50 Prozent Wohnnutzung vorgesehen. Zehn Prozent der Fläche bilden einen so genannten Sozialcampus für zum Beispiel Kita, Kiezcafé, Familienzentrum und Tagespflege. Die Architekten betonen das ökologisch nachhaltige Konzept, den großen Park, die intelligente Fassadenbegrünung, die Dachgärten und den unterirdischen Autoverkehr.

Im Vergleich zu den Plänen des Berliner Werkbundes aus dem Jahr 2016 argumentieren die Verantwortlichen weniger mit gestalterischen Ansprüchen als vielmehr mit dem Programm. Ihre Botschaft: Mehrwert für die gesamte Mierendorffinsel, auf der sich das Grundstück befindet. „Das gemeinsame Ziel von Bezirk und Eigentümern ist es, hier ein dichtes, sozial und funktional gemischtes Quartier zum Wohnen und Arbeiten zu realisieren, das baulich und räumlich ein integraler Bestandteil der Mierendorffinsel wird,“ heißt es in der Presseerklärung, die das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und die Projektgesellschaft Am Spreebord am Dienstag gemeinsam veröffentlichten.

Mit seiner Planung für das 29.000 Quadratmeter große Areal eines ehemaligen Tanköllagers in Berlin-Charlottenburg wollte sich der Werkbund Berlin einst mit gebauter Architektur am Diskurs um zeitgenössisches Wohnen beteiligen. Nachdem Grundstückseigentümer, Bezirksamt und Werkbund Ende 2017 eine Zielvereinbarung für die Qualitäten des Quartiers getroffen hatten, scheiterten die Pläne im November 2018 plötzlich, die Marke „WerkbundStadt Berlin“ darf für das Areal nicht mehr verwendet werden. (fm)

Am Samstag, 25. Mai 2019 stellen die Projektbeteiligten die Pläne der Öffentlichkeit im Rahmen einer Insel-Konferenz vor.

Termin: Samstag, 25. Mai 2019, 11 bis 15 Uhr
Ort: Berliner Universität der Künste, Mierendorffstraße 30, 10589 Berlin


Zum Thema:

Zur geplanten WerbundStadt Berlin erschien die Baunetzwoche #468.


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Kommentare

16

Phil | 02.06.2019 13:14 Uhr

Am Spreebord

Ich freue mich, dass Bezirk und Grundstückseigentümer sich hier einmal etwas über das althergebrachte hinausgehende vorstellen können. Dem autistischen Entwurf des Werkbunds, der ja jeglichen städtebaulichen Grundregeln widersprach und mit keinerlei räumlichen Qualitäten behaftet war, braucht man nun wirklich nicht nachweinen. Die Herren Traditionalisten hatten ja die Chance zur Überrarbeitung, aber das Ross war wohl zu hoch. Wie auch immer, willkommen in der Gegenwart!

15

P.F. | 24.05.2019 10:42 Uhr

Banlieu, ick hör dir trapsen

..interessant auch, dass keine Perspektiven gezeigt werden, die die merkwürdig klobigen Volumen in ihrer ganzen Grässlichkeit erst verständlich machen würden.
Stattdessen wird klever nur auf hübsch unräumliche Dachaufsichten (alles grün) und Ansichten gesetzt.
Aus der Vogelperspektive sieht das Modell schon gruselig aus - wie wird das erst wirken, wenn man vor Ort steht?
..wirklich schade um die vielen interessanten Häuser des Werkbundes, die hier mal ein richtiges Stück Stadt hätten entstehen lassen. Dass sie nun ausgerechnet durch eine Siedlung im Gestus der 70er-Jahre ersetzt werden, ist unglaublich..

14

Max | 24.05.2019 09:10 Uhr

Kritisch

Der Maßstab erscheint mir irgendwie verfehlt. Direkt am Mierendorfplatz könnte ich mir das Konzept vorstellen. In diesen verschlafenen Seitenstraßen passen weder der Maßstab noch die unflexible Entwicklung durch EINEN Eigentümer mit EINEM Architekten. Das Programm erscheint (auch baulich) schon so strikt vorgegeben, dass es in erster Linie eine Wette auf die Zukunft ist. Eine flexible Anpassung an die Entwicklungen erscheint mir kaum möglich. Das wird sicherlich auch dem ausgelegten B-Plan zu schulden sein, wäre aber aus meiner Sicht mit der Werkbundplanung kein so kritisches Thema gewesen. Vielleicht mal "Die Offene Stadt" von Richard Sennet lesen.
Stark finde ich aber die "intelligente Fassadenbegrünung". Hat das was mit der Doku "Intelligente Bäume" zu tun? Würde mich mal interessieren, ob die Vernetzung auch in Pflanzkästen funktioniert. Über eine Darstellung des "unterirdischen Autoverkehrs" (Tiefgarage?) hätte ich mich auch noch gefreut.

13

Pusteblume | 23.05.2019 22:47 Uhr

Schmerzhaft

Entweder hat man hier die Nerven verloren oder lange am architektonischen Mittelfinger gefeilt. So oder so: die Grundausage schmerzt und die reichhaltigen Ideen der vergangenen Jahre werden mit Füßen getreten.

12

staubmeier | 23.05.2019 18:29 Uhr

gibt es denn eigentlich ...


... gar kein dazwischen mehr?

warum immer nur extreme?

bitte wieder mehr mittelmaß!

11

zoio | 23.05.2019 14:26 Uhr

@solong

bitte erkläre uns was die "facebook-generation" ist. denn die meisten leute die noch bei facebook sind, sind 40+.

dieses forum dient auch dazu seine meinung zu äußern, was beschwerst du dich das es die menschen hier tun?

man merkt dass du ahnung hast, aber du schreibst genauso abfällig über die menschen die hier kommentieren, wie diese es deiner meinung nach über die hier publizierten bauten tun.

ich persönlich schließe mich den kommentaren von hans, stefan und michael an und danke jürgen für das herausstellen des zynistischsten bildes des beitrages.

10

auch ein | 23.05.2019 13:48 Uhr

architekt

die sichtachsen sind lustig!
so diagramme mussten wir als studenten auch immer machen (ähnlich der TRANSSOLAR-durchlüftungs-farbpfeilchen).
und im besten fall hat der professor nicht gemerkt das man aus genau EINEM fenster durch die betonschlucht schauen konnte!

in singapur oder china oder hongkong kommt das sicher gut an, dort ist man ja auch froh wenn wenigstens EIN fenster das kann ;-)

9

solong | 23.05.2019 13:41 Uhr

... wenns blöcke sind ...

... gibt es despektierliche kommentare ... wenn aufgelöst wird auch ... wirklich mies ... kann nur jemand behaupten ... der völlig ahnungslos ist ... ein geschwür im stadtbild ? ... vielleicht, aber an diesem bisherigen "unort" .... vielleicht doch nicht verkehrt ... die Blockseite zu dem Heizkraftwerk mit struktur um hier über kleinere grünräume eine erträglichkeit zu schaffen ... die rechte Seite geschlossen als ergänzung des bestandsbaues ... eine reminiszens an die anschließenden klassischen blockbebauungen ... da zwischen eine aufgelockerte bebauung mit unterschiedlichen höhenentwicklungen als pedant zu dem heizkraft werk und das ganze so offen, dass auch ein bezug / erlebbarkeit der spree bis zur quedlinburger-strasse möglich wird ... nur die oberflächliche "facebook-generation" ... kann so etwas absurd, völlig niveaulos und beschämend bezeichnen ... ihr seid halt zu faul euch wirklich mit etwas außer euch selbst zu beschäftigen ... schon garnicht mit dem umfeld einer bauaufgabe ...

8

Jürgen | 23.05.2019 11:35 Uhr

Muppet-Show

Angesichts dieses Stadt-Geschwürs weiß man gar nicht, worüber man sich am meisten aufregen soll. Ich habe mich entschieden: Der größte Zynismus ist nicht, die Glitzerwelt mit Grüngeschwawel zu überziehen oder das historische Direktoren-Gebäude mal eben wegzuhauen, weil es nicht in die homogene schöne neue Welt passt, sondern die Muppetshow auf der letzten Seite. Die schrägen Komic-Freaks (das sollen wohl die Bürger sein) sind eingeladen: "wir gestalten unser Leben, wir gestalten unsere Insel, komm und mach mit" - für wie bescheuert halten die Initiatoren eigentlich die "Bürger"? Angesichts des unwürdigen Vorganges der letzten zwei Jahre und des fertigen Konzeptes eine Steilvorlage für gesteigerte Politikverdrossenheit.

7

Hans | 23.05.2019 11:06 Uhr

Crap

pity, common corporate crap...

6

Stefan | 22.05.2019 22:56 Uhr

Werkbundstadt

eigentlich beschämend, absurd, völlig niveaulos, aber wie immer alles schön ökologisch - man kann das schon nicht mehr hören. Es sagt einiges über die Person des Kollegen aus der in seiner Position so etwas nötig hat. Kein Wunder wenn die Öffentlichkeit die Achtung vor uns verliert. Schade um den Werkbundentwurf mit seinem guten Ansatz.

5

michael | 22.05.2019 22:15 Uhr

subjektivismus

der output des büros ingenhoven ist einfach unter aller kanone, wirklich mies. auch wenn der vorherige plan ein wenig chaotisch war, das ist wirklich mies.
investoren scheinen das jedoch zu lieben.

wird er dieses gebiet dann auch wirklich bebauen?

dann wünsche ich viel freude. wir bekommen hier in stuttgart netterweise neben dem bahnhof noch den neuen calwer kopfbau aus der hand des meisters.

4

Lars K | 22.05.2019 21:09 Uhr

Ingenhoven

Mal ehrlich, das finde ich im Ansatz 100x interessanter als das altbackene Konzept der Werkbundstadt. Die hatte doch nur noch einmal die kritische Reko a la Stimmann mit ihren Blockgrundrissen aus dem 19. Jahrhudnert neu aufegegossen - ob da nun brandwandlhuber und JMAYERH mitmachen durfte oder nicht. Als städtebauliche Figur hat das hier mehr Charme und mehr Potenzial.

Bei den Blickachsen stimme ich zu. großartiges Diagramm. Null Aussage. Am besten gefällt mir die Blickachse, die durch das gebäude durchgeht. oder drüber? Egal.

Aber vielleicht wurden uns ja auch nur die fehlenden Pläne und Aussagen vorenthalten?

3

IgnazK | 22.05.2019 18:10 Uhr

random Kommerzarchitektur

Am besten gefallen mir diese völlig random eingetragenen Blickachsen, die einfach mal so GAR NICHTS aussagen.

Das ist weder Berlin noch Stadt.
Und besonders ökologisch sehen diese Brocken mit maximierter Fassadenoberfläche auch nicht aus.
Aber warte... die extensiv begrünten Dächer reissens bestimmt raus.

2

Davide | 22.05.2019 16:13 Uhr

mehr China als Berlin

... mehr braucht man dazu eigentlich nicht zu sagen. Ein einziger instagrammable moment.
Man muss kein Fan der alten Werkbundstadt-Planung gewesen sein, um das hier völlig deplatziert zu finden.

1

Rudi | 22.05.2019 16:10 Uhr

facepalm

Möge Gott den Berlinern gnädig sein

 
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