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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neuer_Chipperfield-Entwurf_fuer_Berliner_Kudamm-Karree_1312419.html

23.09.2010

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Theater im 3. Stock

Neuer Chipperfield-Entwurf für Berliner Kudamm-Karree


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Seit die irischen Investoren des so genannten „Kudamm-Karrees“ in Berlin den britschen Architekten David Chipperfield und sein Berliner Büro ins Boot geholt haben, geht es – auch in der öffentlichen Meinung – aufwärts mit dem Projekt, ein ungeliebtes Einkaufs-, Theater- und Büroensemble aus den siebziger Jahren aufzuwerten.

Knackpunkt dabei ist, dass in diesem Gebäudekomplex – von außen unsichtbar – zwei Theatersäle des Theaterarchitekten Oskar Kaufmann aus den zwanziger Jahren integriert sind. Diese Säle müssen auch nach dem neuesten Entwurf von Chipperfield, der gestern vorgestellt wurde, abgerissen werden. Aber im Gegensatz zum vorherigen ersten Entwurf (siehe BauNetz-Meldung vom 23. Februar 2010) wird jetzt ein Theatersaal direkt am Kurfürstendamm errichtet (wenn auch im dritten Obergeschoss) und bekommt einen eigenen Eingang an dem Flanierboulevard. In dem vorherigen Entwurf war der Saal in eine Seitenlage an der Uhlandstraße verlegt worden, was zu Protesten geführt hatte.

Chipperfield erläutert: „Die Weiterentwicklung des Konzepts basiert auf dem städtebaulichen Grundgedanken, die Baumasse des Areals in zwei Bereiche aufzuteilen. Dadurch entsteht eine offene Passage, die vom Kurfürstendamm in einen weitläufigen Platz an der Uhlandstraße mündet. Dieser öffentliche Raum ist allgemein zugänglich und gibt dem Areal einen neuen urbanen Charakter.

Während die Passage die städtebaulichen Qualitäten des Kurfürstendamms in das Innere des Areals führt, fungiert der Platz als räumliche Mitte für das Karree und bildet eine Adresse für das bestehende Hochhaus. Dabei entsteht ein neues, lebendiges Stück Stadt mit einer für die City West typischen Mischung aus Kultur, Einzelhandel, Gastronomie, Büro und Wohnen.

Der Entwurf sieht den Neubau eines wie bei Oskar Kaufmann ranglosen Saaltheaters vor, das mit 650 Sitzplätzen und modernster Bühnentechnik ausgestattet ist. Der geräumige Eingangsbereich mit Ticketverkauf befindet sich im Erdgeschoss direkt am Kurfürstendamm. Die Besucher gelangen sowohl über Aufzüge als auch über eine großzügige Freitreppe mit spektakulärem Blick auf den Kurfürstendamm in das Theaterfoyer im dritten Obergeschoss.“

Der Stadtplanungsausschuss des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf beschloss gestern unter dem Eindruck des neuen Entwurfs mit großer Mehrheit, dass das Bezirlksamt das Bauplanungsverfahren einleiten solle. Der Baubeginn wird für 2012 erwartet.


Zum Thema:

Ein Interview mit David Chipperfield können Sie in den Designlines lesen.


Kommentare

4

hansjörg | 24.09.2010 08:50 Uhr

Theater im dritten Stock

war das theater nicht in der variante vor chipperfield an genau der selben Stelle (dritter Stock vorne rechts)...mit Foyer...Rolltreppen etc?

3

jakob | 23.09.2010 23:20 Uhr

findet

als eingefleischter chipperfield-fan überzeugt mich dieser entwurf überraschend wenig. Neuerdings haben die Fassadenentwürfe des Büros etwas copy-paste-haftes, das manchmal besser, manchmal schlechter funktioniert.
Während die gewählte Fassadensprache beim James-Simon-Gebäude ganz passend die Tempelassoziation wachruft, bekommt der etwas ungelenk abgeschrägte boxhafte Teil entlang des Kudamms so garnichts Kudamm-haftes, sondern schliesst nahtlos an die banalen Nachkriegsbauten an, die diesen kleinen Teil des Boulevards bestimmen. Links und rechts des Blocks schliessen dann Altbaublöcke mit den typischen, dramatischen Kudamm-Dachlandschaften und Eckbetonungen an.
Dabei denke ich nicht an historisierende Gauben etc, aber hoffentlich wird die Kudamm-Fassade noch etwas an das übergeordnete (gründerzeitliche, aber noch aktuelle) Kudamm-Konzept angepasst, statt sich an den wirklich nicht schönen Bauten der direkten Umgebung zu orientieren.
Dass das Hochhaus so enorm aufgewertet wird ist natürlich eine große Freude.

2

rotho | 23.09.2010 23:19 Uhr

es wird nicht...

es wird nicht besser, leider. bei allem was herr chipperfield gutes getan hat für berlin, er sollte museen umbauen, ergänzen und manchmal neu planen, alles andere wird nichts. die auftraggeber sind investoren und die wollen rendite, keine kultur!!!

1

Hein Mück | 23.09.2010 15:53 Uhr

die ewig

gleichen Fassaden in enger Senkrechtstruktur kann ich jetzt aber auch nicht mehr sehen

 
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Blick vom Kurfürstendamm

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Blick von der Uhlandstraße

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Theater-Eingangshalle

Theater-Eingangshalle

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