Die Geschichte des Badens im schweizerischen Baden, 21 Kilometer nordwestlich von Zürich gelegen, reicht weit zurück. Bereits die Römer begannen im 1. Jahrhunder n. Chr. die warmen Thermalquellen des damaligen Aquae Helveticae zu nutzen.

Nun wird der langen Geschichte des dortigen Badens ein weiteres Kapitel hinzugefügt: Am 19. August 2009 wurde ein Studienauftrag, den die Stadt Baden im November 2008 an fünf Schweizer Büros vegeben hatte, entschieden. Mario Botta (Lugano) konnte sich dabei gegen die Entwürfe so renommierter Büros wie Bétrix & Consolascio, Diener & Diener, Max Dudler und Christian Kerez durchsetzen.

Das Grundstüch liegt direkt am Ufer der Limmat, an der Stelle eines bereits existierenden, 10.000 Quadratmeter großen Thermalbads, das dem Neubau weichen wird. Die Bewegung des Wassers habe ihn zu seinem Entwurf, einen sich gegen die Limmat hin wellenartig öffnenden Gebäudekörper, inspiriert, so Botta.
Das grundlegende Motiv des Entwurfs bildet die „geöffnete Hand“. Das Fingermotiv nimmt laut Botta die kleinteilige Struktur der historischen Umgebung auf und schafft gleichzeitig Freiräume, die es Spaziergängern entlang der Limmat erlaube, das „jede Stunde wechselnde Licht“ erfahren zu können.

Jeder der Finger des Entwurfs ist mit einer großen, gegen Süden angeordneten Fensterfläche ausgestattet, durch die das Licht von oben einfallen kann. Als weiteres Element fügt Bottas dem Entwurf ein langgezogenes, vorwiegend einstöckiges Gebäude hinzu, welches das Bad wie eine Promenade gegen das historische Bäderquartier hin abgrenzt.

Die Baugenehmigung für das Projekt ist für Ende 2010 anvisiert. Ob das Bad allerdings den Kultcharakter des von Peter Zumthor 1996 gebauten Bades in Vals erlangt, wird wohl erst nach seiner Fertigstellung in Erfahrung zu bringen sein.