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17.12.2015

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Weniger ist mehr

Neue Finalisten für Olympiastadion in Tokio


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Zaha Hadid ist raus, Toyo Ito und Kengo Kuma sind drin, so der aktuelle Stand im viel diskutierten Verfahren um den Bau des neuen Stadions für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.

Nachdem Zaha Hadid sich vor drei Jahren in der zweiten Phase des Wettbewerbs um den Neubau gegen zehn Mitstreiter durchgesetzt hatte, dauerte es nicht lange und Kritik wurde laut. Hatte Tadao Ando, Preisrichter im ersten Wettbewerb, den Entwurf noch als „dynamisch und futuristisch“ gelobt, wurden diese Eigenschaften später zum Argument für den fehlenden Bezug zur Umgebung. Darüber hinaus wurden dem Projekt utopische Kosten attestiert. Diese schwankten zwischen 900 Millionen und 2,2 Milliarden Euro und pendelten sich zuletzt bei 1,8 Milliarden Euro ein. Zu viel, befand Premierminister Shinzo Abe und entschied sich im Juli dieses Jahres gegen Hadids imposanten Entwurf.

Im September wurde daraufhin ein neuer anonymer Wettbewerb ausgeschrieben. Diesmal sollten sich die Architekten mit Tragwerksplanern zusammenschließen. Das Budget wurde außerdem auf 1,26 Millionen Euro gekürzt, ebenso die Zahl der Sitzplätze reduziert. Zaha Hadid, die sich für die neue Runde mit dem japanischen Architekturbüro Nikken Sekkei zusammengeschlossen hatte, konnte keinen geeigneten Vertragspartner finden und letztendlich nicht erneut teilnehmen.

Zwei Entwürfe von japanischen Büros, die das Japan Sport Council kürzlich veröffentlicht hat, stehen nun als neue Vorschläge zur Debatte. Mit Toyo Ito und Kengo Kuma haben sich ausgerechnet zwei Architekten qualifiziert, die im Oktober 2013 mit anderen Kollegen öffentlich Kritik an Hadids Entwurf geübt hatten. Sie empfanden ihn als zu überdimensioniert für die umgebende Bebauung von Shinjuku und forderten eine Überarbeitung. Hadid sah den Grund für die Kritik darin, dass sie keinen Ausländer für den Neubau des nationalen Stadions in Tokio wollten und empfand dies als peinlich.

Die Entwürfe von Ito und Kuma zeigen sich gemäßigter und bei weitem weniger spektakulär, auch wollen sie eine bessere Einbettung in die Umgebung erreichen. Toyo Itos Vorschlag sieht eine Dachkonstruktion aus Holz und eine Bepflanzung der Stadionetagen vor. Kengo Kumas Entwurf zeigt sich als eine in den Boden eingelassene Schale mit außen liegenden Holzstützen und erinnert damit an das alte Stadion von 1964, das für den Neubau kürzlich abgerissen wurde. Geplant ist außerdem ein Dach, dessen innerer Ring als halbtransparente Welle ausformuliert ist.

Mit 1,1 Milliarden Euro liegen beide Entwürfe im finanziellen Rahmen. Noch in diesem Jahr soll die endgültige Entscheidung fallen. Dies ist auch nötig, denn das Stadion soll bis Ende 2019 fertig werden, um die Vorgaben des Internationalen Olympischen Komitees einzuhalten. (ks)


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Kommentare

2

Klösschen | 21.12.2015 16:23 Uhr

TOKYO

Alle sehr interessant! International und gleichzeitig traditionell und sehr japanisch. Toll!

@ Andrea Palladio: Könnte mir bei diesem Nickname mehr Auge fürs Detail vorstellen.

1

Andrea Palladio | 21.12.2015 10:36 Uhr

Kurz zusammengefasst

Einmal spektakulär, zweimal sterbenslangweilig. Könnte auch von gmp sein. Das Übergreifen des Stadions auf die benachbarten Quartiere bei Hadid finde ich wirklich interessant.

 
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Entwurf von Zaha Hadid

Entwurf von Zaha Hadid

Entwurf von Zaha Hadid

Entwurf von Zaha Hadid

Vorschlag A von Kengo Kuma

Vorschlag A von Kengo Kuma

Vorschlag B von Toyo Ito

Vorschlag B von Toyo Ito

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