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26.11.2010

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Masdar Institute Campus

Neubau von Foster bei Abu Dhabi eröffnet


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Vor zwei Tagen wurde das erste Institutsgebäude des neuen Unigeländes in der arabischen Ökostadt Masdar City eröffnet. Es ist eines von vier geplanten Plus-Energie-Neubauten, die von den Architekten Foster & Partners entworfen wurden. Das Londoner Büro hat auch den Masterplan der emissionsfreien Planstadt im Emirat Abu Dhabi entwickelt (siehe BauNetz-Meldung vom 9. Mai 2007). „Zero carbon, zero waste city“ heißt die CO2-neutrale Wissenschaftsstadt, die vollständig durch erneuerbare Energien versorgt werden soll.

Große Worte – große Ziele, die nun mit der Realisierung des Pilotprojekts zum ersten Mal auf den Prüfstand gestellt werden können. Der soeben eingeweihte Neubau für das Masdar Institute of Science and Technology verbindet zwei Themengebiete, die man sonst wohl kaum in einem Atemzug nennen würde: arabische Tradition und nachhaltige Technologie. Mit perforierten Fassadenstrukturen aus Glas und sandfarbenem Beton liefert Foster eine zeitgenössische Interpretation traditioneller islamischer Bauformen, indem er typisch arabische Muster in seinem Entwurf integriert.

Über allem thronen die Solarpaneele, die auf rund 5.000 Quadratmetern der Dachfläche installiert wurden. Diese produzieren 60 Prozent mehr Energie, als das Gebäude mit seinen Funktionen benötigt – die nicht verwendete Energie soll der Stromversorgung Abu Dhabis zugeführt werden. Neben der Energiegewinnung bieten die Paneele einen weiteren wichtigen Punkt für das Gebäude, sie sorgen für Schatten und kühle Innenhöfe. Die Seminarräume und Laboratorien sind zusätzlich durch horizontale und vertikale Lamellen vor dem heißen Wüstenklima geschützt. Außerdem wurden die Fassaden durch aufblasbare Kissen isoliert.

Ein behutsamer Gebäudeentwurf, dem man nicht unbedingt die Handschrift von Norman Foster zuordnen würde. Das Masdar Institute of Science and Technology zählt weltweit zu den insgesamt zwölf Gebäudekomplexen, welche die Möglichkeiten integrierter erneuerbarer Energien erforschen sollen.


Zum Thema:

Welche Kriterien bei einer nachhaltigen Bauweise noch zu berücksichtigen sind, steht im Baunetz Wissen Nachhaltig Bauen.


Kommentare

10

solaris | 01.12.2010 12:25 Uhr

wüstensand

ergänzend sei noch hinzuzufügen, dass „sonnenscheinstunden und sonnenlicht-intensität“ trotz aller ausrufezeichen und pünktchen eines solong als stichworte natürlich nicht reichen. leider deckt in diesen ländern der staub immer wieder die solarflächen zu, sodass diese immer wieder gereinigt werden müssen, um eine hohe Leistung zu erzielen. die wüste ist eben deswegen nicht zweifelsfrei der beste standort für solarkraftwerke.
ist eben alles immer sehr kompliziert, sobald die Ideen der Wirklichkeit stand halten müssen.

9

solong | 01.12.2010 08:21 Uhr

kommentar unter 6

... anzumerken zu der doch recht uninformierten kommentierung des themas atomkraft sei ... das es natürlich in den emiraten überhaupt kein problem wäre den energiebedarf mit sonnenkraft nutzenden technologien zu decken ... das sieht in mitteleuropa schon ganz anders aus ... für die in unkenntnis : liegt an den sonnenscheinstunden und an der sonnenlicht-intensität !! ... statt dessen verkaufen wir technologie an der die führenden europäischen hersteller schon vor rund 25 jahren die forschung zur weiterentwicklung eingestellt haben ... weil allen klar war das neben der schwierigen umweltthematik auch die endlichkeit des spaltbaren materials die zukunftsfähigkeit dieser technologie ausschliesst ... somit ist es auch bei diesem projekt wieder ein teurer ausverkauf der chancen ... wirklich schade

8

PeterS | 30.11.2010 02:08 Uhr

draufgeschraubt

Die architektur finde ich eigentlich sehr gelungen - besonders nach all dem was man so in letzter zeit von F+P gesehen hat, leider stoeren die doch sehr krude draufgeschraubten solarpanele die wie zacken ueber die traufkante ueberstehen und das gesamtbild erheblich stoeren. Waehrend sonst alles unternommen wird um solche technikmonumente einzubinden wurde hier wohl bewusst eine verschandelung in kauf genommen im interesse des gruenen daumens?

7

H. Seeger | 29.11.2010 22:34 Uhr

Randnotiz

Sehr geehrter Herr Machmutt, sehr geehrter Herr Schweizer,
ich will ja nicht aufdringlich klingen, aber es wäre doch ganz schön wenn Sie Ihren Disput auf einer anderen Plattform austragen würden. Dabei fehlt natürlich jede Möglichkeit, da es an Zuordnung mangelt. Bei Herrn Machmutt als Projektbeteiligten kann ich es ja verstehen, dass er nicht seinen Klarnamen angibt, aber generell würde ich es beim BauNetz mehr begrüßen, wenn man seine persönliche Kritik oder Anregung doch "unterschreiben" würde.

Mit freundlichen Grüßen
H. Seeger, Hamburg

6

Schweizer | 29.11.2010 16:36 Uhr

Überrascht

...und Sie arbeiten für/in Masdar und Ihnen fällt wirklich nicht mehr dazu ein? Hmm...von einem "Insider" hätte ich jetzt doch Profunderes erwartet. Nunja - das vorliegende Gebäude von Foster nutzt jedenfalls Solarenergie, insofern läuft ihre Kritik zumindest was das angeht, völlig ins Leere. Außerdem wird man wohl davon ausgehen können, dass so ein komplexes Stadtentwicklungsvorhaben(welches ja erst seit 2006 existiert) sich kaum so schnell erledigt wie sie hier andeuten. Und für die Behauptung, dass man für das gesamte Projekt nun nur noch 1 Milliarde ausgeben will, sind Sie uns allen noch einen Beweis schuldig. (Dafür kriegen Sie ja - nach allem, was man so hört - gerade mal eine halbe Berliner Schlossattrappe - und die hat nicht mal Solarpaneele). Nochmal: Mit dem Gebäude von Foster hat Ihre "Insiderkritik" nichts zu tun. Als Kommentar dazu also verzichtbar. Und dass man in Deutschland gerade wieder auf die Atomkraft setzen und gleichzeitig Vorreiter in Sachen erneuerbarer Energien sein will, scheint auch für Ihre - europäische! - Regierung kein Widerspuch zu sein. Mich stört einfach diese koloniale "unbequem fragender Europäer"-Attitüde, die unterstellt, in anderen - nicht europäischen - Ländern seien die Menschen einfach nur zu dumm oder zu korrupt, um die Dinge richtig anzupacken. Als müsste man die Menschen dort noch wie die Kinder an die Hand nehmen und ihnen die Welt according to Übermensch erklären. Sie kennen die Situation vor Ort und finden sie grausam? Vielleicht sind Sie dann einfach nicht der richtige Typ, um in einem und für ein solches Land zu arbeiten und sollten darüber nachdenken, wieder ins gute alte Europa heimzukehren. Übrigens: Es gibt wahrscheinlich eine Menge erfinderischer Schweizer, aber für die "An unserem Wesen soll die Welt genesen"-Haltung sind doch eher die - wie sagen die Österreicher so schön - Piefkes berühmt und berüchtigt in der Welt.

5

machmutt | 29.11.2010 12:31 Uhr

@schweizer

...oberflächliche kritik? sorry, ich arbeite teilweise für das masdar projekt, oder sagen wir mal, für das was da noch übrig ist. kenne das vor ort. es ist einfach grausam.

will hier keine atomkraftdebatte anzetteln, aber ich weise nur darauf hin, dass man mit einem riesigen werbeetat nachhaltigkeit und sonnenstadt predigt, aber am ende atomkraftwerke baut.

in den emiraten! wie es in einer reportage heisst, "the state with the most sunshine in the world and without any solar panels".

kurzum, meine insider kritik lautet, alles wirklich nur heisse luft, leider. wer es nicht glaubt, kann ja mal hinfahren. also schlaumeier schweizer, na, wer hats erfunden?

4

Schweizer | 27.11.2010 21:59 Uhr

@Machmutt

Jaja die bösenbösen Renderings....(mir scheint ganz, nicht nur mein spezieller Freund solong hat Probleme damit, Architekturdarstellungen zu lesen). Haben Sie ernsthaft geglaubt, es würde auch in der wirklichen Welt Gold vom Himmel regnen, nur weil das Büro Foster dort plant, oder wie soll man Sie verstehen? Ich begreife einfach nicht, warum Architekturprojekte in Deutschland so oft der Anlass für allgemeine oberflächliche Gesellschaftskritik sein müssen. Dabei könnte man im konkreten Fall einfach mal anerkennen, dass hier der erste Baustein eines ambitionierten Projekts (mit unbestreitbarem Modellcharakter) auch in Zeiten einer globalen Wirtschaftskrise offensichtlich erfolgreich umgesetzt wurde (mal vorausgesetzt, es handelt sich wirklich um ein Plus-Energie-Gebäude). Dass man sich dabei auch noch um einen respektvollen Umgang mit den regionalen (oder zumindest dem Klima und den kulturellen Besonderheiten angepassten Bau-)Traditionen bemüht (auch wenn ich tatsächlich nicht beurteilen kann, inwieweit AbuDhabi diese tatsächlich hat), ist doch zuerst einmal löblich und wahrlich nicht immer selbstverständlich. (Man kann dem Gebäude wahrscheinlich eine Menge vorwerfen, aber nach dem ersten Augenschein sicher nicht, dass es auch in Berlin, Zürich oder New York stehen könnte.)
Dass man neben so einem Vorhaben wie Masdar anscheinend auch auf Atomkraft setzen will, mag man ja bedauern, ist aber wahrscheinlich auch verständlich. (Vielleicht sollten wir Europäer froh sein, dass man dort nicht vor hat, Öl zur Energiegewinnung zu verbrennen;-). Wenn Sie - als deutscher Europäer - wirklich unbequeme Fragen zur Atomkraft stellen wollen, dann haben Sie ja bei ihrer eigenen Regierung derzeit wirklich genug zu tun, oder?!

3

hall of fame | 26.11.2010 19:27 Uhr

altweibersommer

Louis Kahn - Dhaka
Le Corbusier - Chandigarh
Norman Foster - Masdar

Die Herren drehen am Ende noch mal richtig auf!

2

LORD VADER | 26.11.2010 16:59 Uhr

respekt

ich zweifele noch immer an dem gesamtkonzept ihres neuen todesplaneten in der wüste von dubai, allerdings muss ich zugeben, dass mir ihre erste realisierung ausgesprochen gut gefällt.

die gute seite der macht könnte eventuell am ende doch gewinnen, lord foster. benutzen sie ihre fähigkeiten nur weiter so.

1

machmutt | 26.11.2010 16:55 Uhr

masdar

aha, das ist also von den zugegeben wunderschönen renderings übriggeblieben. man erinnert sich an die wandelnden leute und das kathedralenartige licht von oben und das goldglänzende überall.......

und nun das.

schlimmer noch, das masdar einmal DIE vorzeigestadt war, null emission, solarbetrieben. man dachte schon vernunft zieht ein.

aber was. mittlerweile sind wir von 30 mrd. auf 1 mrd. bausumme heruntergekocht. von nachhaltigkeit keine rede mehr.

ach ja, in sichtweite einige kilometer weiter werden demnächst mehrere atom-meiler geplant. ich habe bis heute nicht verstanden mit welchem wasser man die kühlen will, aber ich bin ja auch nur wieder so ein unbequem fragender europäer.

 
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