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21.07.2010

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Anschauungsmaterial des Steins

Museum von Ando in Bad Münster fertig


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Am Hunsrück nähert sich ein architektonisches Kleinod seiner Eröffnung: Das Steinskulpturenmuseum der Fondation Kubach-Wilmsen nach dem Entwurf von Tadao Ando (Osaka) ist so gut wie fertig; am 14. August 2010 wird die Eröffnung gefeiert. Das Museum liegt in der Stadt Bad Münster am Stein, Bauherrin ist die Stiftung der Künstler Anna Kubach-Wilmsen (*1937) und Wolfgang Kubach (1936-2007), deren Werke hier ausgestellt werden.

Tadao Ando beschreitet beim Neubau des rund 15.000 Quadratmeter großen Museumsgeländes neue Wege: Als Ausstellungsraum integriert er eine frühere Fachwerkscheune aus dem späten 18. Jahrhundert! Diese ist ein Fundstück aus einem rund zehn Kilometer Luftlinie entfernten Dorf. Die aus dem Jahr 1785 stammenden Pläne des Gebäudes waren ebenfalls erhalten und wurden von Ando zur Rekonstruktion fehlender Elemente genutzt.  So konnte das Haus in der ursprünglichen, regionaltypischen Bauweise aus Holzfachwerk mit Lehmausfachungen und Schieferdach errichtet werden. Es steht eingefriedet in einer mehrschaligen, terrassierten „Hülle“ aus frei stehenden, fein profilierten Sichtbetonwänden. Dazwischen spannt sich ein Skulpturengarten auf, der über Einschnitte und Öffnungen in den Betonmauern einen Dialog zwischen Umgebung, Bildhauerarbeiten und dem Ausstellungshaus herstellt.

Die Rekonstruktion der Scheune erfolgte in ihrem architektonischen Aufbau nicht detailgetreu, so wurden ihr ein Zwischengeschoss und mehrere Fenster hinzugefügt, um Tageslicht zu gewinnen. Im Obergeschoss liegt die Giebelverglasung hinter dem Fachwerkgerüst, so dass dieses gleichzeitig als konstruktiv-ornamentaler Sonnenschutz dient. Die verschiedenen Höfe, die sich zwischen Gebäude und Mauern ergeben, sind nicht nur durch die unterschiedlichen Höhen des Geländes charakterisiert, sondern durch verschiedene Bodenmaterialien weiter ausdifferenziert: So ist der höher gelegene mit einem Wasserbecken als „Spiegel“ versehen, der untere Bereich als Kiesfläche gestaltet.

Das Künstlerpaar Kubach und Kubach-Wilmsen hatte sich gemeinsam fast vierzig Jahre lang mit dem Material Stein auseinandergesetzt. Die Eröffnungsausstellung mit 65 Skulpturen ist gleichzeitig eine Retrospektive ihres Werks mit frühen Arbeiten wie Erdader und Erdsäule über Steinwege bis zu der nie gezeigten Gruppe Axis Mundi. Das neueste Werk ist die 150-teilige Steinbibliothek. Anna Kubach-Wilmsen sagt über ihr Schaffen: „In unserer Arbeit ist der Stein nicht mehr Material der Form, sondern Formen werden Anschauungsmaterial des Steins.“ (cv)

Ausstellung:
ab 14. August 2010, geöffnet Sa+So 14-17 Uhr
Ort: Fondation Kubach-Wilmsen, Steinskulpturenmuseum, Heilquelle, 55583 Bad Münster am Stein


Zum Thema:

www.fondation-kubach-wilmsen.de


Kommentare

4

sfb | 16.08.2010 10:53 Uhr

steinskulpturenmuseum

lieber kommentator #2!

vermutlich sind sie einer der architekten, der es total geil findet, unsere neubaugebiete mit 08-15-häusern zu verschandeln und sich dabei wie der größte zu fühlen.
wer ein konstruktives detail (schalloch) so gekonnt in ein gestalt prägendes umsetzt, das alte mit dem neuen und das gebäude mit der umgebung/natur vereint wie tadao ando, gehört für mich zweifels ohne zu den weltarchitekten.
zudem werden hier weg-räume geschaffen und proportionen eingehalten, ein- und ausblicke mit klaren bezügen gesetzt, womit andere (und zu 100% auch sie) ihre probleme hätten.

sie können der hier vertretenen leserschaft gerne mal ein paar beispiele von (aus ihrer sicht) guter architektur aufzeigen...mal schauen, ob von ihnen auch etwas dabei ist!

hochachtungsvoll (gegenüber tadao ando),

sfb

3

mjau | 22.07.2010 15:26 Uhr

an hei

machen sie das ganze erst mal besser!!! ;-)

2

sehr | 21.07.2010 20:52 Uhr

gestellt

schlicht ???
mit den ganzen schallöchern ??
mann hat der sich da wieder einen abgebrochen,
ist halt auch nur aus dem architekturzoo: zaha krumm, tadao sichtbetonorgien, foster als gurke oder stahl-glas,

gääähn

1

hei | 21.07.2010 15:51 Uhr

ando in der provinz

hei wie wirkt das einfach, schlicht und schön. japanische reduktion in der provinz. gefällt mir auf ganz unaufgeregte weise richtig, richtig gut.

 
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