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20.11.2019

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Bollwerk am Steilhang

Museum und Kulturforum von Bez + Kock in Arnsberg


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Interessant ist, was man nicht sieht: 200 Mikropfähle zum Beispiel, die auf einer Länge von 1,5 Kilometern bis zu 15 Meter tief im Fels stecken und die bis zu 8.570 Tonnen tragen können. Oder die 500 Tonnen Beton, die zusammen mit 850 Quadratmetern Baustahlmatten und 300 Metern Drainage verbaut wurden. Alles, um das Wasser, das sich nach Regengüssen im Fels sammelt, abzuleiten und damit den 45 Grad abfallenden Steilhang, auf dem der Landsberger Hof steht, statisch zu sichern – und Platz zu schaffen für den Erweiterungsbau. Schließlich galt es, den denkmalgeschützten Hof, der seit 1937 das Sauerland-Museum beherbergt, nicht nur zu sanieren, sondern – um einen Neubau ergänzt – zum Museums- und Kulturforum Südwestfalen zu erweitern.

Umgesetzt hat die Sanierung im ersten und den Neubau im zweiten Schritt das Stuttgarter Büro Bez + Kock Architekten . Es stehen nun insgesamt 3.533 Quadratmeter Bruttogrundfläche zur Verfügung. Die Landschaftsplanung übernahm das Landschaftsarchitekturbüro Wiederkehr aus Nürtingen. Ganze 20 Meter liegt der Eingang zum Erweiterungsbau nun unter dem Eingang des Altbaus von 1605. Ein brückenartiger Verbindungsbau führt vom Untergeschoss des Bestands ins Obergeschoss des Neubau. Das entspricht auch dem Weg der Besucher*innen, der Zugang zum Museum erfolgt nämlich weiterhin ausschließlich über den Altbau.

Im Vergleich zum Wettbewerb, in dessen Anschluss die zweitplatzierten Bez + Kock 2012 im Vergabefahren den Zuschlag erhielten, erfuhr das Projekt eine vollständige Umplanung. Der ursprüngliche Entwurf sah einen in den Hang integrierten Neubau und eine Verbindung beider Gebäude über einen Tunnel vor, wurde aber auf Wunsch des Bauherrn, dem Hochsauerlandkreis, nach zwei Jahren Planungszeit noch einmal komplett überarbeitet. Zu teuer drohte die komplexe Baugrube zu werden, bei der sonst allein die Hälfte des Budgets vergraben worden wäre, so Martin Bez.

Gut für die Englische Promenade – der historische Fußweg unterhalb des Landsberger Hofs konnte auf diese Weise erhalten werden. Er führt nun unter der Brücke hindurch zur öffentlichen Dachterrasse des Neubaus. Dieser bietet 530 Quadratmetern zusätzliche Ausstellungsfläche und gliedert sich in drei Teile: einen großen Ausstellungssaal im Erdgeschoss, einen darüber liegenden Multifunktionssaal und ein geräumidges Treppenhaus mit Blick auf die Ruhr. (kat)

Fotos: Brigida González


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Kommentare

8

Ben | 21.11.2019 14:49 Uhr

@7: Korrektur

Der Landsberger Hof ist kein Schloss sondern ein Palais. Das Schloss Arnsberg stand ein paar hundert Meter weiter Richtung Norden und ist nur noch als Ruine vorhanden. Der Neubau ist massiv, ja - aber mit der parallelen Erschließung der Ruhr auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat sich Arnsberg eine angenehme Lösung für den wuchtigen Eindruck überlegt. Davon ab ist das gesamte Tal an dieser Seite sehr wuchtig, da die Hangkante steil abfällt. Der Neubau passt daher sogar überraschend gut dort hinein, was man allerdings auf den Fotos nicht sieht, weil diese das Museum als Solitär ausstellen, aber nicht im Kontext seiner Umgebung.

7

Grotti | 21.11.2019 12:33 Uhr

Umplanung

Ja, es ist ein völlig neuer Entwurf als jener im Wettbewerb.
Das war bestimmt ein spannender Prozess.
Für mich sieht es so aus wie eine Fusion aus allen Preisträgern.
Der Neubau kommt mit Körper und Erschließungsidee in meinen Augen dem 3. Preis am nächsten. :-----)
Etwas zu wuchtig finde ich den Neubau, da er doch aus einigen Blickrichtungen das Schloss (zu sehr) verdeckt, aber der Neubau ist ja nun der Türsteher des Schlosses.

6

Anders | 21.11.2019 11:21 Uhr

Sieht schon ganz anders als...

der Entwurf im Wettbewerb

www.competitionline.com/de/beitraege/52959

5

ol_wei | 21.11.2019 11:17 Uhr

tja

für manche ist architektur halt nur, wenn die wanne im zugigen treppenhaus steht.

ich finde es gelungen, schöne räume, eigenständiger bau

4

solong | 21.11.2019 08:49 Uhr

... kommentieren hier zunehmend ...

... laien ... ?? was bitte hat dieser recht eigenständig gestaltete baukörper mit dudlers erweiterung am hambacher schloss zu tun ?? ... boah, jo ... dudler hat dort auch naturstein verwendet ... aber ganz andere textur ... ganz andere baukörperausformungen ... !!

3

auch ein | 21.11.2019 08:42 Uhr

architekt

@1:

corbusier hat immer seine männchen für den massstab daneben gestellt, jetzt isses halt ein BOSS-model mit dem gängigen zu engen anzügle....

funktioniert aber!

2

max | 20.11.2019 16:49 Uhr

"D-MUSEUM"

"Erinnert sehr stark an das Hambacher Schloss, da hätte man Dudler auch direkt fragen können."

1

Rudi | 20.11.2019 15:38 Uhr

Darsteller

immer diese Selbstdarsteller die auf möglichst vielen Fotos zu sehen sein wollen.

#Baunetz #NoFilter #WorkHard

 
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Steiler Hang: Alt- und Neubau des Museums- und Kulturforums Südwestfalen.

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Ober- statt unterirdisch: Etwa 75 Prozent der Baumasse sollten laut Wettbewerb im Hang verschwinden, realisiert wurde das Gegenteil.

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An der Fassade: Gauinger Travertin, Kalkstein aus Baden-Württemberg.

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Im Herzen Arnsbergs: Der barocke Landsberger Hof.

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