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11.12.2019

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Ziegelblock im Hochhauswald

Museum in Nordchina von Vector Architects


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Das Stadtviertel Changjiang in Taiyuan, der Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Shanxi, teilt das Schicksal vieler Nachbarschaften in Chinas Metropolen: Im Jahr 2016 wurde die historisch gewachsene Altbaustruktur plattgewalzt und in Windeseile durch anonyme Hochhauskomplexe ersetzt. Mittendrin entstand mit dem Changjiang Art Museum auch ein neues Kulturgebäude. Mit einem Volumen im menschlichen Maßstab und einer rotbraunen Fassade, die durch verschiedene Auskragungen und Einschnitte strukturiert wird, durchbricht es die unterkühlte Monotonie der umgebenden Wohntürme. Geplant wurde der Bau vom Pekinger Büro Vector Architects, das mit einer Bibliothek am Strand, dem Umbau eines Wohnhauses und der Transformation einer Zuckermühle schon mehrmals Gespür für formale Angemessenheit und den Genius Loci bewiesen hat.

Vom konzeptuellen Standpunkt aus ging es den Architekten laut eigener Angabe um das atmosphärische Einschreiben eines nicht (mehr) greifbaren Kulturerbes in einen zeitgenössischen Entwurf – ähnlich wie bei einem Museumsbau in Suzhou aus dem Jahr 2016, allerdings mit anderem Resultat: Damals entstand ein durchlässiger, großräumig mäandernder Komplex. Das vom Immobilienentwickler Shanxi Qian Du Real Estate Development Co. beauftragte Changjiang Art Museum hingegen präsentiert sich als kompakter monolithischer Bau in Ziegelsteinoptik.

Die Erschließung des 3.932 Quadratmeter großen Baukörpers erfolgt an der südwestlichen Ecke. Das Eingangsfoyer im Erdgeschoss erreichen Besucher über ein höhlenartig in das Volumen gesenktes Tor, das geradezu unscheinbar wirkt. Um so präsenter führt unmittelbar daneben eine skulptural geformte Außentreppe zu einer Plaza im zweiten Geschoss, deren Zentrum ein kleiner baumbestandener Innenhof bildet. Auch von hier aus gelangt man in das Innere des Gebäudes. Eine nördlich abzweigende Fußgängerbrücke über die benachbarte Straße schafft eine Verbindung zu einem nahe gelegenen Wohnkomplex, sodass die Museumsterrasse auch als öffentlicher Durchgang für die Anwohner fungiert.

Die Ausstellungsräume sind an einem Lichtschacht mit 16,4 Metern Höhe und einem Durchmesser von 5,7 Metern angeordnet. Um ihn herum verläuft eine Wendeltreppe, über die die oberen Geschosse erreicht werden können, wobei sich immer wieder Blicke in den beeindruckenden Hohlraum öffnen. Die beiden im vierten Stock liegenden Galerien zeichnen sich durch eine Kastendecke mit quadratischen Oberlichtern im Format 1,90 Meter mal 1,90 Meter aus, die eine weiche und homogene Lichtstimmung erzeugt. (da)

Fotos: Chen Hao


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Kommentare

11

a_C | 18.12.2019 09:46 Uhr

Chapeau!

Wirklich ein gelungenes Projekt. Sehr elegant, wunderbare Materialität, tolle Räume. Wenn es nicht um die halbe Erdkugel entfernt läge, würde ich glatt einen Flug buchen, um es einmal live erleben zu können. :)

10

solong | 13.12.2019 10:25 Uhr

... nur mal kurz ...

... wer den städtebaulichen kontext mit dem frankfurter Römer vergleicht ... und dieses gebäude mit den den dort neuentstandenen repliken gleichsetzt ... hat 1. ..null beobachtungsgabe und 2. ..nicht die geringste ahnung von baukultur und architektur ... bleibt doch bitte in euer "socialmedia du.....world"

9

Bo ist ein zu kurz Name | 12.12.2019 15:39 Uhr

...

bitte..fahren mal nach Ausland..USA, China, Japan, India, irgendwo bevor Sie Kommentar schreiben..Der Städtbau ist anderes als in Europa..

Architektur ist sehr Kultur relevant, das Haus kann man nicht einfach mit dem Römer vergleichen.

Zurück zu Architektur, vielleicht zu viele Architektur-Sprache in einem Haus, manche Ecke finde ich kitschig...

8

ixamotto | 12.12.2019 14:52 Uhr

@STHP

Ihrer esoterischen Prosa gelingt es nur mäßig, einen unerträglichen identitären Kulturchauvinismus zu kaschieren. Ihr Bild von China ist eine einzige Trope. "...sich entwickelnde Länder", "in einem fernen Land" - OMG!

7

Architekt aus China | 12.12.2019 13:00 Uhr

es ist erstaunlich,

dass hier die Leute ohne jegliche Ahnung vom China, über Kontext sprechen wollen.
Dort funktionieren die Städte auch anderes, die Mentalität dort ist auch nicht wie hier, und muss auch nicht jede Stadt auf der Welt genau so funktionieren wie deutsche Stadt. Bitte.

6

STPH | 12.12.2019 08:46 Uhr

...

... Bauen als Umweltverschmutzung,

reicht nicht eine gelungene Täuschung in einem fernen Land?

5

auch ein | 12.12.2019 08:33 Uhr

architekt

@2 und@3:
was hat der arno mit china zu tun?


das haus finde ich ja gut ("schön" darf ich ja nicht schreiben....) , aber der ort etwas widrig.....
und: der Römer ist ein Vergleich der Historisierung, nicht der Konstruktion oder?

und: wer richtig liest ist klar im vorteil....

4

STPH | 12.12.2019 08:05 Uhr

...

immer wieder erstaunt der Optimismus, die Raumverschwendung in sich entwickelnden Ländern. Hier herrscht wohl noch die private Enge aus der die moderne Weite befreit.
Wir stehen schon etwas verloren am Wendepunkt zu mehr Nähe,

oder nur noch Raum zwischen dem Gegebenen.

@3
können Frauen auch trollen?

3

Tine Wittler | 11.12.2019 18:16 Uhr

BauSplittergruppen

#1
Sind Sie etwa ein Troll der titanic?
Neulich hatten Sie noch einen Veriss auf die Architektur von LRO zum Besten gegeben, deren Anklänge sich hier doch eher wiederfinden lassen als der Frankfurter Römer... dennoch schätze ich Ihre Leidenschaft für die Bemühungen sich Gehör verschaffen zu wollen...

2

denkste | 11.12.2019 18:12 Uhr

Ziegelblock im Hochhauswald

was soll ich zudem Kommentar von 'auch ein Architekt 'sagen? wieder mal nur nörgeln.

Zeigen Sie dem Forum Ihre Werke damit Alle Sie loben können.

Das ist ein sehr schönes Haus mit sensiblen Innenräumen.

1

auch ein | 11.12.2019 16:40 Uhr

architekt

"das atmosphärische Einschreiben eines nicht (mehr) greifbaren Kulturerbes in einen zeitgenössischen Entwurf"...

hier ist es ähnlich dem Römer in Frankfurt.
Alles war platt, mit einem "historischen" oder zumindest historisierendem bau versucht man den sprung zurück.

Schönes Haus, an dem Ort leider etwas verloren.

 
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