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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Museum_in_Kuenzelsau_von_David_Chipperfield_Architects_7304189.html

29.06.2020

Carmen, die Zweite

Museum in Künzelsau von David Chipperfield Architects


Vor drei Jahren durfte sich Carmen Würth über ein fulminantes Geburtstagsgeschenk freuen. Ihr Mann Reinhold Würth, der über Jahrzehnte ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Befestigungs- und Montagetechnik aufgebaut hat, schenkte ihr zum 80. Geburtstag das Carmen Würth Forum. Das Kulturzentrum direkt gegenüber dem Sitz der Unternehmensgruppe in Künzelsau war damals aber noch längst nicht fertig. Nur der erste Bauabschnitt wurde eröffnet. Der Konzertsaal und die flexibel nutzbare Veranstaltungshalle von 2017 wurden nun um einen Konferenzbereich und ein Museum ergänzt. 14 Jahre nach der Auslobung des Wettbewerbs ist das Carmen Würth Forum damit vollendet.
 
Verantwortlich für das außergewöhnliche Ensemble in privater Hand ist das Berliner Büro von David Chipperfield Architects. Die nun eröffneten Bereiche schließen funktional und formal an den ersten Bauabschnitt an und sind wie dieser in das leicht hügelige Gelände eingebettet. Die Architekt*innen setzten den neuen länglichen Baukörper an das weite, nach Süden orientierte, offene Forum, über das man die Veranstaltunghalle erreicht. Die Außenmauer des 46 x 140 Meter messenden Neubaus ist damit zugleich die Verlängerung der östlichen Forumsmauer. Klar und streng geordnet zeigt sich das Forum, dabei geradezu mondän in seinem kleinstädtischen Kontext und seiner selbstbewussten Setzung auf der grünen Wiese.
 
5.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfasst der zweite Bauabschnitt. Er beinhaltet eine 730 Quadratmeter große Ausstellungshalle, einen 200 Quadratmeter großen Raum für Kabinettausstellungen sowie einen Konferenzbereich mit 750 Quadratmetern Fläche. Auf großzügigen 1.050 Quadratmetern verteilen sich Foyer, Café und Buchladen. Die Architekt*innen betonen, dass die Vielfalt der Nutzungen den Forumsgedanken unterstreiche.

In formaler Hinsicht begreifen die Architekt*innen das Haus als eine Nobilitierung der Industriearchitektur, wie man sie gegenüber der Straße auf dem Firmengelände findet. Dort gibt es jedoch keinesfalls nur banale Fertigungshallen zu sehen. Über Jahre sorgten schließlich mdm Architekten aus Stuttgart für architektonisches Niveau. Und seit 2016 gibt es einen mit Polycarbonat verkleideten Kubus von Allmann Sattler Wappner Architekten (München), der nachts in die Weite der Landschaft strahlt. (gh)

Fotos: Simon Menges


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