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04.04.2017

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Touristen-Kloster in Burgund

Mittelalterliches Denkmal erweitert


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Seit dem 12. Jahrhundert stehen diese Mauern in der malerischen Landschaft Burgunds: Zunächst bildeten sie ein kirchliches Krankenhaus, später boten sie die Herberge für Pilger und zuletzt dienten sie der Landwirtschaft. Nun haben die Büros von Jung Architectures (Paris) und Simon BURI (Sombernon) die altehrwürdige Anlage in Meursault in eine Anlaufstelle für Touristen umgewandelt. Die bestehende Kapelle mit Nebengebäuden ergänzten sie um einen Anbau mit Metallfassade. So entstand ein geschlossener Innenhof, der das Ensemble noch klösterlicher wirken lässt.

Die „Climats“, also die verschiedenen Böden, aus denen der berühmte Wein der Region erwächst, wurden 2015 zum Unesco-Welterbe erklärt. Ein guter Anlass, um das touristische Angebot auch in Meursault auszubauen. Eine Touristeninformation bietet Material über die Qualitäten des Weinbaugebietes. Das ehemalige Armenhaus und auch die Kapelle sind nun flexibel mit Ausstellungen bespielbar. Nach archäologischen Ausgrabungen wurden einige Wände rekonstruiert und in den Neubau integriert, der mit seiner angeschlossenen Terrasse Raum für wechselnde Veranstaltungen bieten soll.

Die Architekten beziehen sich auf den genius loci. Dabei erscheint es fraglich, ob die als „zeitlos“ bezeichneten regionalen Materialien Stein und Holz tatsächlich dieser starken „zeitgenössischen“ Kontrastierung durch Beton, Glas und Zink bedurft hätten. Was von außen noch als relativ dezente Ergänzung betrachtet werden kann, wirkt im Inneren doch etwas übertrieben expressiv: Schiefe Winkel, gestreute, kleine Fenster und diagonal schwebende Leuchtstoffröhren erinnern an aktuelle Werke von Daniel Libeskind, sind aber scheinbar nur für die Form und doch recht beliebig gesetzt. Vermutlich wünscht sich die Kommune ein bißchen von der medialen Aufmerksamkeit, die den Gebäuden des Stararchitekten regelmäßig zukommen.

Fotos: Martin Argyroglo


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Kommentare

2

Herr Sommermann | 04.04.2017 19:26 Uhr

Plan und Realität

Interessanterweise sehen die Pläne auf Bild Nr. 20 hinsichtlich der Materialität spannender aus und lassen gedanklich mehr Freiraum zu als die ausgeführte rigide Metallfassade. Hm...

1

bek | 04.04.2017 16:05 Uhr

ohne worte

... wie schade - wie kann man nur so unsensible mit dieser wundervollen Bausubstanz umgehen ...

 
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