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09.12.2008

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Kein Schloss! Und wenn doch: wofür?

Mitmachaktion im Internet, Veranstaltung in Berlin


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Ganz Deutschland ist für die Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses. Ganz Deutschland? Nein, ein kleine Gemeinschaft leistet dem repräsentativen Projekt hartnäckig Widerstand.

Sicher ist kein Architekturprojekt in diesem Land jemals so anhaltend, kontrovers und teilweise giftig in der breiten Öffentlichkeit diskutiert worden wie dieser Wiederaufbau. Die Auswirkungen der Entscheidung des Bundestags für eine undeutlich historisierende Rekonstruktion werden nur langsam deutlich, wenn etwa Rekonstruktionsbefürworter der Frankfurter Altstadthäuser am Römer das Stadtschloss als Argumentationshilfe verwenden. Sicher ist: Diese Rekonstruktion ist keineswegs – wie Minister Tiefensee betont – eine singuläre Entscheidung für die Berliner Stadtmitte, sondern wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf kommende Bautätigkeiten im Land abfärben.

Nun, da die großen Entscheidungen gefallen sind, der Siegerentwurf feststeht und die Verhandlungen über die weitere Ausgestaltung und Überarbeitungen des Projekts zunehmend hinter verschlossenen Türen zwischen Bauherrn, Nutzern und Architekt stattfinden werden, was kann öffentlicher Protest da noch machen? Gesicht zeigen, dachten sich Nina Brodowski und Christoph Wagner und stellten bei der Ausstellungseröffnung mit allen Wettbewerbsarbeiten zur Schlossgestaltung die Internetseite www.kein-schloss-in-meinem-namen.de vor.

Hier kann nun jeder Nutzer ein eigenes Bild hochladen und mit dem eigenen Namen und Gesicht (oder etwas ähnlichem) öffentlich Stellung beziehen. Damit reihen sich die Initiatoren in eine lange Reihe von Protestseiten etwa gegen den Irakkrieg „Not in Our Name“ oder gegen israelische Siedlungen auf palästinensischem Gebiet ein – starker Tobak, wo es doch hier nur gegen ein Gebäude geht? Übles Nachtreten der schlechten Verlierer? Oder vielleicht doch der notwendige lange Atem in einer öffentlichen Diskussion, die nun Gefahr läuft, nicht länger öffentlich stattzufinden?

Alleine aus den Debatten in den BauNetz-Kommentarspalten (114 Kommentare zur BauNetz-Meldung über die Wettbewerbsentscheidung) wissen wir, dass es noch immer einen sehr großen Diskussionsbedarf gibt – und auch die Internetseite kann mit über 50 Porträtfotos von Schlosskritikern (von Bruno Flierl über Jesko Fezer und Philipp Oswalt bis Jörg Joppien und Wolfgang Sabath) bereits einen gewissen Zulauf verbuchen.

Und offene Fragen gibt es ja noch genug: Was wird mit den vorhandenen, wirklich historischen Schlossfundamenten geschehen? Wie werden die Fassaden finanziert und welche Rolle wird der Förderverein Berliner Stadtschloss dabei spielen? Und wie kann das Gebäude sinnvoll genutzt werden?

Um über die Fragen der kommenden Nutzung zu debattieren, lädt die Initiative Humboldt-Forum heute abend, 9. Dezember, zu ihrer dritten Veranstaltung ins Pergamon-Museum. Im Gegensatz zu den zwei vorhergehenden Gesprächsrunden kann sich die Debatte nun auf die vorliegenden Pläne von Francesco Stella beziehen und wir sind gespannt, was der Ethnologe Mamadou Diawara und der Kunsthistoriker Hans Belting, die im Programm als „Pioniere des Humboldt-Forums“ beschrieben werden, zu den Architektenplänen sagen werden. Wie können die ethnologischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Berliner Landesbibliothek die geplanten Räume nutzen? Zu wünschen bleibt, dass dieses Projekt auch in Zukunft von einer öffentlichen Debatte mit hohem Niveau begleitet wird. Denn wenn es schon ein Schloss sein muss, dann nur eines, das aus einem jederzeit transparenten, demokratischen Prozess entstanden und einer aktiven Nutzung zuzuordnen ist.

- Florian Heilmeyer



Veranstaltung: „Was erwartet die Welt vom Humboldt-Forum in Berlin?“


Termin: Dienstag, 9. Dezember 2008, 20 Uhr
Ort: Pergamon-Museum, Altarsaal, Am Kupfergraben, 10178 Berlin-Mitte


Zum Thema:

www.kein-schloss-in-meinem-namen.de
www.initiative-humboldt-forum.eu


Kommentare

20

Der Berliner | 19.12.2008 01:53 Uhr

Ode an die Schlossgegner

Mein Schloss in deinem Namen.
Du musst dafür bezahlen.
Das geht dir auf den Sack.
Ich lach mich drüber schlapp.

Mit Geschichte habt ihr nichts am Hut.
Die Fassade find ich trotzdem gut.
Ihr denkt das alles wär nich richtig.
Man nehmt euch bloss nich so wichtig!

Du sagst ein Schloss passt nicht in die Zeit.
Ich sag mach dich dafür bereit.
Was noch kommt kannst du nicht wissen.
Die Zukunft wird für dich beschissen.

19

frank josef | 17.12.2008 19:02 Uhr

hut ab

die fehler der Moderne????
Was ist denn die Moderne? Die Moderne ist ja kein Stil, sondern eine Denkart.
Und da hat sie doch einiges gebracht, das wir alle nicht mehr missen möchte.
man sollte in der ganzen diskussion mal aufhören mit dem Begriff Moderne oder Modernismus pauschal umherzuwerfen.
Die Auseinandersetzung ist um einiges Vielschichtiger als Schwarz Weiß.

18

Andreas | 17.12.2008 13:36 Uhr

kulturelle Schlappe

Ach ja...stimmt....ich vergaß:
Stahl-Glas ist ein veraltetes Schlagwort, o.k. ich nehms zurück.
Selbst der ewige Baukasten der Moderne ist ja heute erweitert und hat so vielviel mehr im Repertoire als noch vor 20 Jahren...;-)

Vielleicht so ein Faust-aufs-Auge-Gebäude wie das Galeriehaus am Kupfergraben welches dauerhaft seine historischen Nachbargebäude erschlägt ? Nein, das würde sicher nicht als kulturelle Schlappe gesehen, Herr Chipperfield hat ja schliesslich das Schämmen so völligvöllig neu entdeckt.
Das wäre doch sicher was für die wenn-Schloß-dann-Modern-Fraktion: Ein bischen nach alten Fundamenten buddeln, das Erbuddelte dann pulverisieren, die übliche spätmodernistische Kiste mit "kompositorischen" Fassaden auf den Platz wuchten, und mit der "ehrlich" generierten Schlämme die alten Schloßportale auf die Wände manschen... Ach stop, der Kopf will ja mehr, gut, dann noch irgendne alte Trauf- oder Fensterhöhe "interpretieren"... Ja, so sieht innovative Architektur aus, oder...mit ein bischen Vogelnest-Firlefanz sogar "Weltarchitektur" ?

Lieber Herr August: " Weltvergleich der Nationen" ," kulturell zu den Schlußlichtern der Globalen Zivilisation" ...große Worte wählen Sie da, aber Sie werden es nie verstehen:
Sobald ein Entwurf "global" wird, ist er falsch, Thema verfehlt ! Internationale Stile haben und hatten wir zur Genüge, ein bischen was regionales(ja ich weiss, langweilig und piefig) braucht der Mensch, früher nannte man es mal viel zu pathetisch "den Ort". Kulturelle Vielfalt heisst nicht Gleichmachen, sondern Unterschiede betonen ! Aber Sie sind ja in guter Gesellschaft: Rem Koolhaas hat mal gesagt, er findet es toll, überall auf der Welt den gleichen Beneton-Pullover kaufen zu können...
Ich empfinde genau dies als die wahre "kulturelle Schlappe".

Gut gefiel mir hier der Hinweis auf die Münchener Residenz, denn Eines hat die jüngere Geschichte ja bereits gelehrt: Dort wo endlich mal eine Rekonstruktion durchgeführt werden durfte, ist aller Streit nach Fertigstellung selbst in Deutschland schnell vergessen und das Gebäude darf gerne ein paar hundert Jahre kritiklos das Stadtbild bereichern.

Seht es doch endlich mal ein, liebe Bestatter:
Wir brauchen keine weiteren ewigen Mahnmale an die Fehler der Moderne mehr...
Nicht nur Berlin ist voll davon, seht Euch um ! Die Elb-Phil. wird grade die nächste Lächerlichkeit "von internationalem Rang".
Ausserdem ist doch überall noch Platz genug für diese üblichen "Innovationen", auf dem Schloßplatz dann einmal nicht .
Welche Wohltat...

17

Berliner_47 | 12.12.2008 17:20 Uhr

Majestät brauchen Sonne!

Schlechte Verlierer?? Ich höre wohl nicht recht.

Schlechte Gewinner!
, die es nicht ertragen können, dass sie zwar "gewonnen" haben, aber dass sie damit die Urteile der "Unterlegenen" in keinster Weise verändert haben. Ist doch schon ein bisschen armselig! Freut Euch doch einfach! Baut Eurer Spielzeug. Aber erwartet nicht, dass ihr Leuten, die Ihre Meinung vertreten, dieses Recht absprechen könnt. Woher diese Arroganz?

Es gab nie Krieg in Deutschland ...
es gab keine DDR ...
... Hitler - nie gehört
Berlin bleibt Berlin

Majestät brauchen Sonne!
Voila - werde jetzt mein Bild hochladen. Tolle Seite, Danke!

16

HamburgAltona | 12.12.2008 14:41 Uhr

WILL AUCH PROTESTIEREN!

"DIESE HAFENCITY-HAMBURG-SCHROTT-ARCHITEKTUR NICHT IN MEINEM NAMEN!"

15

RobertKellmann | 12.12.2008 10:47 Uhr

Kritik an der Baunetz-Redaktion

Liebe Baunetz-Redaktion,

lese gerne eure Artikel, sind für mich als Tragwerksplaner immer informativ.

Aber jetzt muss ich auch mal Protest anmelden;
verkommt ihr jetzt zur Anti-Schloss-Redaktion?
Könnt ihr wieder etwas zur Sachlichkeit zurückkehren und diesen Glaubenskrieg (nervenden Glaubenskrieg) mal beenden.
Das Schloss ist mit diesem Wettbewerb beschlossen. 2010 ist Baubeginn.
Die Diskussion war (lange genug).
Das immer wieder hochkochen mit fragwürdigen Mitteln (siehe diese seltsame Aktion) zeugt von schlechten Verlierern.
Durch diese Polemik wurde nie wirklich konstruktiv gestritten, zum Schaden für das ganze Projekt.

P.S. bitte fotografiert nicht auch noch einen Hund, der an die Schloss-Bautafel pisst, und erkärt dies als seinen Protest.

Bitte kehrt zurück zu eurer eigentlichen Aufgabe, Fakten wiederzugeben, konstruktive Kritik am aktuellen Baugeschehen.
Religiös anmutende Glaubenskriege schaden nur der Seite.

Danke, ein treuer Leser

14

Joachim August | 11.12.2008 17:38 Uhr

Aus voller Überzeugung

Da muß man überhaupt nicht besonders mutig sein und mit links hat´s auch nichts zu tun, um seine langjährige unveränderte Meinung, eine Rekonstruktion des ehemaligen Berliner Stadtschlosses oder Teilen davon - in welcher Form auch immer-, als eine der größten kulturellen Schlappen des deutschen Gegenwartsgeschehens zu postulieren. Das einzig Gute daran ist, dass man sich mit dieser Haltung in der allerbesten Gesellschaft befindet. Der Ausstellung mit den Wettbewerbsergebnissen kann man sich ja noch leicht entziehen - so wie der Teilnahme an dem Wettbewerb überhaupt. Schwierig wird es dann aber wenn das Ding erst mal gebaut ist. Im Weltvergleich der Nationen muß Deutschland einfach aufpassen, dass es sich nicht langsam auch kulurell zu den Schlußlichtern der Globalen Zivilisation einreiht, während andernorts Weltarchitektur entsteht und gefördert wird. (Was heutzutage übrigens überhaupt nichts mehr mit Stahl und Glas zu tun hat... als hinweis für den Herrn mit Regenwurmhorizont). Man sieht eben, dass der Diskurs zur zeitgenössichen Architektur in Deutschland nur schwer zu führen ist. Ein eklatantes Zeichen mangelnder kultureller Bildung in der breiten Bevölkerung..... aus der sich schließlich auch die "Volksvertretung" rekrutiert.

13

Thorsten | 11.12.2008 16:53 Uhr

Ein Schloss? Im Jahr 2008??

Mir ist völlig unklar, wie man im Jahr 2008 (nicht 1908 oder 1808 oder 1708) auf die absurde Idee kommen kann, ein Schloss zu bauen, und das noch mit Steuergeldern. Wer sowas braucht, bitteschön: In Brandenburg ist genug Platz! Vielleicht gleich mit einem Disneypark daneben.
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, mitten in Berlin auf einem in der Tat städtebaulich wichtigen Areal ein zeitgenössisches Gebäude zu bauen, es gibt viele gute junge Architekten mit vielen guten Ideen. Man könnte neue Materialien verwenden, neue architektonische Ansätze ausprobieren usw. Die Nutzung sollte ebenfalls zeitgenössisch sein, sprich etwas, das mit Demokratie zu tun hat.

Ich fände ein work in progress gut, über das immer weiter diskutiert wird, gesprochen wird, mit irgendwas demokratiepraktischem drin, vielleicht einer Ideenwerkstatt.

Der Humboldt-Verein scheint mir ziemlich langweilig zu sein, auf den setze ich nicht.

Nebenbei: Die Schlossbefürworter sollten so konsequent sein und gleich die Einsetzung eines neuen Kaisers fordern.

12

Andreas | 11.12.2008 14:45 Uhr

Mercuri

Lieber Mercuri,

Ihr Beitrag trifft die Sache wohl auf den Punkt.

Zu meinen Kunden gehören auch viele modern-geschädigte Bauherrn und ich schäme mich wirklich oft meines Berufsstandes, wenn ich deren Geschichten höre.

Ich würde Ihre Definition daher gerne noch ergänzen:
Sie denken sie wären Künstler, benehmen sich wie Pfarrer, und ziehen sich an wie Bestatter.

Schön auch der Satz von Peter:
Architekt sei keine Berufsbezeichnung sondern eine Diagnose... Ich hoffe ich darf die Formulierung in meinen Argumentationswortschatz übernehmen, vortrefflich !

Beim Streichen der Elbphil. würde ich auch gern helfen, nur wie stellen wir das an...?
Gegen solche Ausgeburten der Pfarrer-Künstler-Bestatter-Arroganz gibt es ja komischerweise keine Protestbewegungen....
Die Vernunft hat wohl längst resigniert...;- )
Und wir wollen uns hoffentlich auch dort nicht mit hochgehaltenen Nein-Danke-Schildern auf einer schnell hingefummelten Website lächerlich machen...

11

Malte | 11.12.2008 14:42 Uhr

Guten Tag Tobi,

Beschimpfungen der Personen bringen Sie nicht weiter. Bitte nennen Sie Ihre Argumenten, sonst denkt man Sie hätten keine.

10

TobiBerlin | 11.12.2008 10:56 Uhr

Mutig!

Exzellente Versammlung intelektueller, ideologieverbrannter, Bionaden-Trinkender, ToralfUndMalte-Namesvettern, die mutig vor der Kamera stehen mit einem Schild in der Hand "nicht in meinem Namen".
Bei soviel Zivilcourage muss ich sagen, Hut ab. Das ist der lang erwartet Aufstand der Anständigen.
Oder der letzte Schrei nach Aufmerksamkeit.

9

dethomas | 10.12.2008 22:29 Uhr

schloß

für einen dauerhaften
"tag der offenen tür"
also
kein schloß

8

OMGW | 10.12.2008 21:41 Uhr

Lieber Mercuri,

da hat sich bei Ihnen ja ganz schön viel Hass aufgestaut. Dennoch, bemühen Sie sich bitte ein wenig, zügeln Sie Ihre Emotionen und vermeiden Sie persönliche Beleidigungen. Sonst unterstellt Ihnen eventuell jemand mangelnde Kinderstube. Außerdem können wir dann viel entspannter über die eigentliche Sache reden.

Wir sind uns ja einig: Ich halte die Diskussion auch für unangemessen und wenig ergiebig. (Deren Künstlichkeit war mir allerdings nicht aufgefallen.) Ich sage auch: Baut endlich. Schlossbefürworter erfüllt Euren Wunsch - rekonstruiert die Fassaden! Das Geld habt Ihr sicher bald beisammen.

Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, ich war bereits dort und kenne Berlin ausreichend gut. Ich gebe zu: Ein übermäßiger Bedarf an Parkanlagen wurde mir von den Einwohnern nicht mitgeteilt. Jedoch genauso wenig äußerten die Einwohner eine schmerzliche Sehnsucht nach der fürstlichen Residenz.

Ich persönlich bedaure zutiefst die Zerstörung des Stadtschlosses. Gerne würde ich die fürstlichen Wohnungen und Festsäle besichtigen, die Gemälde, Möbel, Dekorationen anschauen und Geschichte am historischen Werk begreifen. All das ist leider unwiederbringlich zerstört. Aber darum geht es hier ja nicht, sondern im Wesentlichen um einen Neubau mit teilweise rekonstruierter Fassade. Und das ist das Dilemma dieser Diskussion:
Die einen mögen die historische Fassadengestaltung, Neubauten lehnen sie meist ab.
Die anderen sagen, die Funktion solle die Form bestimmen. Sie wollen daher keine scheinbar historische Fassade vor einem Neubau, dessen Bedarf und Nutzen noch nicht endgültig feststeht und dessen sehr hohe Kosten dem Steuerzahler umso weniger zuzumuten seien.

Und weil die Diskussion Energien verschwendet muss wie unten beschrieben eine schnelle Lösung her, die es allen recht macht: Rekonstruierte Fassaden, kein Neubau.

P.S.: Ich möchte nicht despektierlich wirken, aber Ihre Vorschläge zur Finanzierung erscheinen mir etwas unausgegoren. Der Etat der Bauhaus-Universität ist mir nicht bekannt, aber ich vermute er reicht nicht für den Schlossneubau. Die Elbphilharmonie ist im Bau, da lässt sich nicht mehr viel streichen, außer ein paar Wänden. (Ein Scherz.) Ein weiteres nicht geringes Hindernis dürfte sein: Die verschiedenen Geldgeber der Elbphilharmonie, der Bauhaus-Universität und diverser Architekturpreise sind nicht zuständig für das Berliner Bauvorhaben. Aber nachfragen können Sie ja mal.

7

Mercuri | 10.12.2008 17:14 Uhr

An OMGW

Es hat doch gar niemend etwas gegen das Schloss. Ausser ein paar Alt-Linke, Studi-Protestler, Herr Oswalt und ein paar Architekten die glauben Künstler oder Pfarrer zu sein.
Die Mehrheit freut sich über das Schloss. Was hier im Baunetz passiert ist, die Diskussion künstlich wach zu halten. Wir haben seit 15 Jahren diskutiert. Es ist vorbei. Baut endlich.

Und einen Park. Waren sie schon mal in Berlin??
Berlin braucht alles, nur keine Parks.

Und die finanzielle Seite wäre auch gleich erledigt. Die Zuschüsse für das Bauhaus und diverser, zweifelhafter Architekturpreise streichen. Und die Elbphilharmonie auch gleich streichen. Dann reicht das Geld dicke.
Warum finanzielle Sorgen? Einfach auf das wesentliche konzentrieren.

6

OMGW | 10.12.2008 15:39 Uhr

Vorschlag:


1. Berlin schafft auf dem Areal einen schönen Park.

2. Der Schlossverein baut seine drei Schlossfassaden hinein.

3. In ein paar Jahrzehnten oder wenn akuter Bedarf besteht wird über eine Bebauung nachgedacht.

4. Die Diskussionen enden und alle nutzen ihre Zeit und Energie für wichtigere Dinge.

Alle sind glücklich und haben sich wieder lieb:
Die Schlossfreunde bewundern ihre gewünschten Fassaden,
der Steuerzahler spart Geld,
die Berliner nutzen einen attraktiven Park inklusive riesiger Kletterwand.

5

peter | 10.12.2008 10:52 Uhr

@philip oswalt

philip!
wenn du dagegen bist, warum in teufels namen hastn dann bei dem wettbewerb überhaupt mitgemacht? und nicht boykottiert wie viele andere? na?

du bist nach der ersten runde rausgeflogen. sag mal, was wäre denn die hätten dich gelassen? wäre dann schloss plötzlich toll, oder sollte ich sagen wäre $chlo$$ dann kla$$e???

was geht denn hier ab? was haben die gegner den bislang geleistet, dass man hier ein so starke meinung vertritt. ich verstehe es nicht.

mann, mann, architekten, scheint ja eher eine diagnose zu sein als ein beruf...

4

Bauschlumpf | 10.12.2008 09:39 Uhr

Nina..- wer?

"...Damit reihen sich die Initiatoren in eine lange Reihe von Protestseiten etwa gegen den Irakkrieg „Not in Our Name“ oder gegen israelische Siedlungen auf palästinensischem Gebiet ein..."

*klatsch*
TOLLL: Das hat ja echt auch eine Menge gebracht. Kann ich vielleicht noch eine Lichterkette und eine kleine Ballon-Friedenstaubenaktion zu Begin eines Zweitliga- Spieles haben?

3

Bernd F. | 10.12.2008 03:10 Uhr

Für den weiteren Erfolg der Aktion:

Die Initiatoren dieser Aktion mögen doch bitte auch all die zahlreichen Berliner überzeugen und ggf. zurückholen, die sich als Neu-Münchner täglich an der ohne Widerstand (und im Verhältnis zur damaligen Wirtschaftsleistung weitaus teureren) rekonstruierten Münchner Residenz erfreuen.
Ganz sicher keine Überzeugungsarbeit benötigen allerdings all diejenigen Berliner, die in der "den Spuren des Kriegs angepassten" Stadt Kassel ein hübsches Zuhause gefunden haben, nur werden das soviele nicht sein.

2

andreas | 09.12.2008 19:15 Uhr

kein

was für eine dämliche Initiative, typisch deutsch dazu.

Und dann die Begründungen für "kein Schloß" :
Das Gebäude öffne sich nur durch seine Portale...
Da kräuseln sich ja die Nackenhaare schon beim Lesen.
Was für ein Unsinn, schliesslich ist es ein anderer Bautyp als das Museum von Schinkel.
Noch nie einen Pallazzo durchs Portal betreten und dann in einen schönen Innenhof gelangt ?

Wird man so, wenn man schon in der "Ausbildung" immer nur die gleichen Stahl-Glas-Geburten aufmalen darf ?

Anscheinend sind die Kein-Schloß-Initiatoren hier die wahren Krauts ;- )

1

peter | 09.12.2008 17:03 Uhr

...ich gebe zu

auch ich habe in den letzten kommentaren gerne gegen den wettbewerb zum stadtschloss gewettert. am wochenende war ich in der ausstellung und bin einfach komplett sprachlos. das war der schlechteste wettbewerb, den ich jemals gesehen habe und ich habe schon viele gesehen. was da manche auch namhafte architekten abgeliefert haben ist einfach unglaublich, der laie muss einfach komplett zweifeln, ob die werten herren und damen zu diesem thema überhaupt eine ausbildung besitzen. handwerklich schlecht, präsentation furchtbar, lediglich ein ankauf war auf internationalem standard präsentiert, der rest wurde von studenten zusammengebastelt. die dritten preise sind nicht mal das halbe preisgeld wert. das schlimmste, ich muss zugeben, dass tatsächlich stella der einizige architekt war, der sein ego und sein übersteigertes sendungsbewusstsein beiseite liess und die aufgabe tatsächlich mit gewisser behutsamkeit und respekt minimalistisch gelöst hat, die anderen dachten ja alle sie könnens besser als das original. ein trauriges eingeständnis, man sollte sich wirklich nicht wundern, dass die bevölkerung nur den kopf schüttelt bei diesem niveau. ein armutszeugnis.

 
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Dagegen: Anne Schmidt

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Auch dagegen: Bruno Flierl

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